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Februar 2012 - EU-Koordination

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Aktuell nATURsChUTZ & bioDiVeRsiTäT | sTADT & ReGion | TieRsChUTZ & eThiK<br />

Der Salinenbetrieb gehört zu 75 Prozent<br />

der Firma Eurofond, die das 1.450 Hektar<br />

große Gelände verkaufen will.<br />

Dies ist laut Euronatur möglich, weil in<br />

der aktuellen Version des Raumplans von<br />

Montenegro die Ausweisung neuer Schutzgebiete<br />

gestrichen wurde. Außerdem sieht<br />

der neue Raumplan, in dem ursprünglich<br />

eine nachhaltige Entwicklung festgeschrieben<br />

war, vor, dass das Salinenareal als Tourismusgebiet<br />

genutzt und Unterkünfte gebaut<br />

werden können.<br />

Euronatur kritisiert diese Pläne und<br />

unterstützt die Petition der montenegrinischen<br />

Naturschutzverbände. Darin wird<br />

Premierminister Igor Lukšić aufgefordert,<br />

die Änderungen im Raumplan wieder<br />

zurückzunehmen. Die Saline müsse als<br />

wichtige Attraktion für den Tourismus<br />

und als bedeutendster Zugvogellandeplatz<br />

des Landes unter Naturschutz gestellt werden.<br />

[mbu]<br />

X www.euronatur.org<br />

X Petition: www.kurzlink.de/saline-ulcinj-12.pdf<br />

Bodenschutz<br />

Ökoprodukte schonen böden<br />

Zum Weltbodentag am 5. Dezember hat<br />

die Verbraucher-Initiative einen sorgsameren<br />

Umgang mit Ressourcen angemahnt.<br />

Gegen die weltweite Verwüstung und Versalzung<br />

der Böden empfiehlt der Verband<br />

einen geringeren Fleischkonsum und den<br />

Kauf von mehr Produkten aus ökologischer<br />

Landwirtschaft. Diese trage durch<br />

die Fruchtfolge und den weitgehenden<br />

Verzicht auf Mineraldünger und Pestizide<br />

dazu bei, dass der Boden sich immer wieder<br />

erholen könne.<br />

In der <strong>EU</strong> liegt der Entwurf einer Bodenrahmenrichtlinie<br />

seit fünf Jahren auf<br />

Eis, weil unter anderem Deutschland die<br />

Verabschiedung blockiert. [mbu]<br />

X Verbraucher initiative: www.verbraucher.org<br />

X Argumente für eine bodenrahmenrichtlinie:<br />

www.eu-koordination.de/PDF/arguments-soil-fd<br />

X umwelt aktuell spezial bodenschutz:<br />

www.eu-koordination.de/PDF/ua2011-08-spezial<br />

Waldschutz<br />

Pakt gegen illegales holz<br />

Ab 2014 braucht Holz, das von der<br />

Zentralafrikanischen Republik in die <strong>EU</strong><br />

eingeführt wird, einen Nachweis, dass es<br />

legal geschlagen wurde. Ende November<br />

unterschrieben Vertreter der <strong>EU</strong> und der<br />

Zentralafrikanischen Republik ein entsprechendes<br />

Abkommen. Mit dem freiwilligen<br />

Partnerschaftsabkommen im Rahmen des<br />

<strong>EU</strong>-Aktionsplans FLEGT sollen europäische<br />

VerbraucherInnen die Garantie erhalten,<br />

dass Holzprodukte nicht gesetzwidrig<br />

produziert wurden. Zudem soll die nachhaltige<br />

Holzwirtschaft vor Ort gefördert<br />

werden. Fast ein Drittel der Zentralafrikanischen<br />

Republik ist von Tropenwäldern<br />

bedeckt. Der Holzexport ist für das Land<br />

die zweitwichtigste Einnahmequelle. Auf<br />

die Holzwirtschaft, die auch der größte<br />

private Arbeitgeber des Landes ist, entfallen<br />

40 Prozent der gesamten Exporterlöse.<br />

[mbu]<br />

X hintergrund: www.kurzlink.de/illegal-logging-eu<br />

X FleGT-Partnerschaftsabkommen:<br />

www.ec.europa.eu/environment/forests/flegt.htm<br />

stADt & ReGion<br />

Kommunale Energiewende<br />

Gebäudesanierung wird teuer<br />

In den kommenden acht Jahren sind<br />

etwa 75 Milliarden Euro an Investitionen<br />

erforderlich, damit kommunale Gebäude<br />

wie Rathäuser, Schulen oder Kindergärten<br />

energetisch saniert werden können. Das<br />

geht aus einer Studie hervor, die die staatliche<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

im Januar veröffentlichte. Mit der Modernisierung<br />

soll in den Einrichtungen Energie<br />

gespart werden, wie es eine Verordnung<br />

aus dem Jahr 2009 vorsieht. 27 Milliarden<br />

Euro müssten allein in die Sanierung von<br />

Schulen fließen, errechnete die KfW. Insgesamt<br />

gebe es rund 300.000 Gebäude der<br />

öffentlichen Hand, davon seien drei Vier-<br />

tel vor der ersten Wärmeschutzverordnung<br />

von 1977 gebaut worden.<br />

Nach Angaben der Deutschen Energie-<br />

Agentur (Dena) ist der Staat für rund vier<br />

Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich, wobei der höchste<br />

Ausstoß von 70 Prozent in den Kommunen<br />

anfällt, weil sie die meisten Gebäude<br />

haben. Die Sanierung ist Bestandteil der<br />

geplanten Energiewende des Bundes und<br />

der Energieeffizienzrichtlinie der <strong>EU</strong>. Da<br />

die kommunalen Kassen vielerorts leer<br />

sind, befürchten Experten, dass es lange<br />

dauern wird, bis die öffentlichen Immobilien<br />

energetisch auf dem neuesten Stand<br />

sind. So wurden im vergangenen Jahr Pläne<br />

aufgegeben, das Rathaus von Berlin-Zehlendorf<br />

zu einem Nullemissionsgebäude zu<br />

modernisieren, weil die ursprünglich veranschlagten<br />

Kosten von zwölf auf 35 Millionen<br />

Euro gestiegen waren. [mbu]<br />

X www.kfw.de<br />

X www.dena.de<br />

tieRsChutZ & ethik<br />

Legehennen<br />

immer noch hühner im käfig<br />

Seit dem 1. Januar ist es in der Europäischen<br />

Union verboten, Legehennen im<br />

Käfig zu halten. Aber nicht alle Mitgliedstaaten<br />

haben die <strong>EU</strong>-Richtlinie fristgerecht<br />

umgesetzt. Nach Angaben der <strong>EU</strong>-<br />

Kommission sind in zwölf <strong>EU</strong>-Ländern<br />

Betriebe mit Käfighaltung noch nicht umgerüstet,<br />

darunter Frankreich, das zu den<br />

größten Eierproduzenten Europas gehört.<br />

Die Länder, denen es trotz Fristverlängerung<br />

nicht gelungen ist, ihre Legebatterien<br />

abzuschaffen, müssen nun mit einem<br />

Vertragsverletzungsverfahren rechnen. Die<br />

<strong>EU</strong>-Kommission erwartet von den Mitgliedstaaten,<br />

dass keine Eier und eihaltigen<br />

Produkte aus unerlaubter Haltung die<br />

nationalen Märkte verlassen. Der Deutsche<br />

Tierschutzbund bezweifelt stark, dass dies<br />

klappt. Es sei nicht abschließend geklärt,<br />

20 <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong> umwelt aktuell

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