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medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios

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tionssprechstunde <strong>der</strong> Anästhesieabteilung<br />

folgende Verfahrensän<strong>der</strong>ungen zu beachten:<br />

■ Elektive Patienten sollten <strong>der</strong> Anästhesieabteilung<br />

mindestens zwei Wochen<br />

vor dem geplanten Eingriff vorgestellt<br />

werden. Die frühzeitige Prämedikation<br />

stellt sicher, dass die erhobenen Befunde<br />

rechtzeitig <strong>aus</strong>gewertet und gegebenenfalls<br />

notwendige Zusatzuntersuchungen<br />

angefor<strong>der</strong>t werden können.<br />

■ Patienten sollten nur dann zur Prämedikationsvisite<br />

geschickt werden, wenn<br />

eine OP-Indikation mit klar erkenn -<br />

barem Risikoprofil benannt und eine<br />

dokumentierte, lesbare Anamnese vorhanden<br />

ist.<br />

■ Termin- und Tageszeitvorgaben <strong>der</strong><br />

Anästhesieabteilung <strong>für</strong> die Überweisung<br />

von Patienten in die Prämedikationsambulanz<br />

sollten <strong>für</strong> den reibungslosen<br />

Ablauf unbedingt eingehalten<br />

werden.<br />

■ Bettlägerige Patienten sollten bei Wahleingriffen<br />

<strong>für</strong> die prämedizierenden<br />

Anästhesisten die Ausnahme sein, was<br />

zu einer erheblichen Verkürzung <strong>der</strong><br />

präoperativen Liegezeit führt (stationäre<br />

Aufnahme am OP-Tag).<br />

■ Die operative Fachdisziplin legt fest,<br />

welche Laborwerte <strong>für</strong> die geplante<br />

Operation benötigt werden (z. B. Blutgerinnung).<br />

Das Blut wird dann in <strong>der</strong><br />

Anästhesieambulanz abgenommen.<br />

Für die Patienten ergibt sich dar<strong>aus</strong> eventuell<br />

eine Vorstellung in <strong>der</strong> Anästhesie -<br />

ambulanz erst am nächsten Tag, wenn <strong>der</strong><br />

Patient zu einer späten Tageszeit von <strong>der</strong><br />

operativen Fachdisziplin gesehen wurde.<br />

Abschließend einige medikolegale Aspekte:<br />

■ Häufig werden pathologische Befunde<br />

nicht zur Kenntnis genommen.<br />

■ Die Vernachlässigung pathologischer<br />

Werte birgt ein größeres Risiko rechtlicher<br />

Konsequenzen als das Nicht-Er -<br />

kennen einer pathologischen Verän<strong>der</strong>ung<br />

bei <strong>der</strong> klinischen Untersuchung.<br />

■ Die deutsche Rechtsprechung verlangt<br />

keine Routineuntersuchung. Der Anästhesist<br />

ist aber verpflichtet, rechtzeitig<br />

vor dem Eingriff <strong>aus</strong>reichend informiert<br />

zu sein, um die Narkosefähigkeit<br />

des Patienten einschätzen zu können.<br />

■ Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin (1998)<br />

betont <strong>aus</strong>drücklich, dass sich Art und<br />

Umfang <strong>der</strong> dazu erfor<strong>der</strong>lichen Untersuchungen<br />

nach den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

des Einzelfalls richten.<br />

Kontakt<br />

Dr. Cord Busse<br />

Anästhesiologie<br />

Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

und operative Intensivmedizin<br />

<strong>Asklepios</strong> <strong>Klinik</strong> St. Georg<br />

Lohmühlenstraße 5<br />

20099 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-85 21 36<br />

Fax (0 40) 18 18-85 41 66<br />

E-Mail: c.busse@asklepios.com<br />

Literatur<br />

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preoperative evaluation clinic in a teaching hospital.<br />

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laboratory screening. JAMA 1985; (253): 3576-81.<br />

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Proc. 1991; (66): 155-9.<br />

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Vorbereitung. Die Sicht des Anästhesisten. Anästhesist<br />

[Suppl 2] 1997; (46): 80-4.<br />

[7] Wilhelm W, Larsen R. Präoperative Einschätzung <strong>für</strong><br />

Narkosen. Anästhesist 1997; (46): 629-39.<br />

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