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Evgeny kann wieder lachen<br />

Junge nach Angriff mit Molotow-Cocktail in Birkenwerder operiert<br />

Evgeny am Tag seiner Entlassung, dem 28.4.2005. Finanziert wurde die Behandlung mit Spenden der Hilfsorganisation<br />

»Zukunft Mensch« und Mitteln der Klinik<br />

Fröhliches Kinderlachen ist auf der<br />

Station 3 der Klinik in Birkenwerder zu<br />

hören. Evgeny Tsatsin, ein zwölfjahriger<br />

Junge aus Tadschikistan, darf an diesem<br />

Tag die Klinik verlassen. Mehrere Operationen<br />

hat er tapfer über sich ergehen lassen,<br />

um seine schlimmen Brandverletzungen<br />

zu korrigieren. In seiner Heimat hatten<br />

Kinder einen Molotow-Cocktail auf<br />

ihn geworfen.<br />

Anfang April war Evgeny zur stationären<br />

Behandlung seiner schmerzhaften<br />

Verbrennungsnarben im<br />

Hals-, Brust- und Armbereich aufgenommen<br />

worden. Seine anfängliche Schüchternheit,<br />

verursacht durch sprachliche<br />

Barrieren und die ungewohnte Umgebung,<br />

wurde ihm durch die Freundlichkeit<br />

und Warmherzigkeit der Schwestern<br />

und Ärzte schnell genommen. Auf Initiative<br />

der Hilfsorganisation »Friedensdorf<br />

International«, die schon mehrmals Kin-<br />

der zur erfolgreichen Therapie nach Birkenwerder<br />

geschickt hatte, war auch<br />

Evgeny zur Behandlung gekommen.<br />

Im August des Jahres 2004 spielte<br />

Evgeny in seinem Dorf in Tadschikistan,<br />

als andere Kinder ihn plötzlich mit einem<br />

Molotow-Cocktail bewarfen und seinen<br />

Körper in Brand steckten.<br />

Noch neun Monate später litt der<br />

Junge sehr an den Folgen der Verbrennungen.<br />

Seine Haut am Hals, der Brust und<br />

an beiden Achselhöhlen spannte. Hier<br />

hatten sich die Narben so stark ausgebildet,<br />

dass er sich kaum bewegen konnte.<br />

Er konnte seinen Kopf nicht frei in alle<br />

Richtungen drehen oder in den Nacken<br />

legen. Die Narbenplatten im Armbereich<br />

machten eine Hebung der Arme über 90°<br />

unmöglich. Die körperliche Entwicklung<br />

des Jungen wurde dadurch erheblich<br />

beeinträchtigt. Nur eine operative Therapie<br />

konnte eine Verbesserung der Beschwerden<br />

bringen.<br />

Patienten-Forum<br />

In Tadschikistan war eine plastischchirurgische<br />

Korrektur nicht möglich, so<br />

dass Evgeny über die Vermittlung des<br />

»Friedensdorf International« in der Plastischen<br />

Chirurgie der <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder<br />

aufgenommen werden konnte.<br />

Zwei Mal musste das Kind an Hals<br />

und Armen aufwändig operiert werden.<br />

Tapfer ließ er alle schmerzhaften Verbandswechsel<br />

über sich ergehen. Die Therapie<br />

war erfolgreich: Evgeny kann seine<br />

Arme und den Kopf wieder frei und ohne<br />

Schmerzen bewegen.<br />

In den kommenden Wochen wird er<br />

in seine Heimat zurückfliegen. Die Sehnsucht<br />

nach seinen Eltern ist groß. Doch er<br />

muss noch eine Weile Geduld haben. Die<br />

Wunden müssen heilen, daher verbleibt<br />

er zur Erholung noch ein paar Wochen im<br />

Friedensdorf. Wenn Evgeny nach Hause<br />

zurückkehrt, bringt er nicht nur ein neues<br />

Lebensgefühl mit. Die Schwestern der<br />

Station 3 und Mitpatienten, die ihn lieb<br />

gewonnen haben, schenkten ihm Spielzeug<br />

und Süßigkeiten.<br />

Ob noch weitere plastische Korrekturen<br />

der Narben nötig sein werden, werden<br />

die Zeit und die körperliche Entwicklung<br />

des Jungen zeigen. Die weitere ärztliche<br />

Betreuung und Pflege der empfindlichen<br />

Haut ist im Friedensdorf und in Tadschikistan<br />

bereits geregelt.<br />

Isabel Thieme<br />

Evgenys Narben vor der Operation<br />

ASKLEPIOS intern<br />

25/2005<br />

41

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