West Papua - Evangelische Kirche von Westfalen
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Interview mit Betty Sarewo<br />
Liebe Betty Sarewo, Sie sprechen vom P3W.<br />
Können Sie uns ein wenig zur Geschichte des<br />
Zentrums, seiner Aufgabe, der derzeitigen<br />
Situation und den aktuellen Herausforderungen<br />
sagen?<br />
P3W-GKI bedeutet “Women Empowerment and<br />
Training Centre of Evangelical Christian Church<br />
in Tanah <strong>Papua</strong>” (Zentrum zur Frauenförderung<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong> Tanah <strong>Papua</strong>).<br />
Das Zentrum wurde am 02.04.1962 <strong>von</strong> der damaligen<br />
<strong>Kirche</strong>nleitung gegründet. Unsere Gründungsväter<br />
(die GKI gibt es seit dem 26.10.1956)<br />
waren zwar Männer, aber sie dachten, „WOHIN<br />
SOLL SICH EINE GESELLSCHAFT ENTWI-<br />
CKELN, IN DER DIE MÄNNER IHREN WIS-<br />
SENSHORIZONT ERWEITERN, WÄHREND<br />
DIE FRAUEN NICHT AM WANDEL DER ZEIT<br />
TEILHABEN KÖNNEN?“ Seither ist dies das<br />
Motto des P3W. Und gemeinsam mit der <strong>Kirche</strong><br />
versuchen wir Menschen in <strong>Papua</strong> und hier besonders<br />
Frauen, auf dem Weg zu schulischer<br />
und außerschulischer Bildung zu begleiten und<br />
sie zu ermutigen, alle Möglichkeiten zu nutzen,<br />
um ihr Leben weiter zu entwickeln.<br />
Am Anfang bezog sich die Arbeit der Einrichtung<br />
hauptsächlich auf Frauen im Bereich der familiären<br />
Gesundheitsvorsorge. Die Frauen kamen<br />
aus sehr abgelegenen Gegenden <strong>Papua</strong>s. Später<br />
wurden sie ausgebildet, um Frauen zu unterrichten,<br />
damit sie Sozialarbeiterinnen werden,<br />
gerechte gemeinschaft <strong>von</strong> männern und frauen gottesdienst 2011<br />
Informationsteil<br />
... dass einst Frauen aus <strong>Papua</strong> frei<br />
ihre Geschichten erzählen können<br />
Betty Sarewo<br />
was bedeutet, dass sie nicht nur ihren eigenen<br />
Familien helfen können, sondern auch anderen<br />
Familien, Dörfern und somit auch der Gesellschaft.<br />
Von 1962 an bis heute ist dies das Hauptziel<br />
für Frauen, die zum P3W kommen (so sind es<br />
inzwischen schon 25 Gruppen, die zu Sozialarbeiter-innen<br />
ausgebildet werden konnten) Als<br />
„Alumni“/Graduierte arbeiten sie fast überall in<br />
<strong>Papua</strong>. Aus diesem Grund hieß die Einrichtung<br />
anfangs „Ausbildungszentrum für Sozialarbeiterinnen“<br />
Später gab es aus internen Gründen einige<br />
Namensänderungen. Aber der aktuelle Name<br />
ist P3W-GKI. Wir können also sagen, dass das<br />
P3W-GKI die älteste Einrichtung für Frauen in<br />
<strong>Papua</strong> ist.<br />
In der ersten Zeit gab es im P3W <strong>von</strong> Jayapura<br />
nur einen Bereich. Es war das Trainingszentrum<br />
für Sozialarbeiterinnen. Aber inzwischen gibt es<br />
vier Bereiche: Schul- und Ausbildungsbereich (1.<br />
Bereich), Informations-, Dokumentations-, und<br />
Forschungsbereich (2. Bereich), Seelsorge (3.<br />
Bereich) und Fund-Raising (4. Bereich).<br />
Um die Frauen in der GKI möglichst gut zu erreichen,<br />
ist das P3W-GKI inzwischen an zwei Stellen<br />
verortet. Zum einen im Hochland, Polimo-<br />
Wamena (dieses Haus wird zum größten Teil <strong>von</strong><br />
einer Gemeinde aus Waldbröl in Deutschland<br />
finanziell unterstützt) und zum anderen steht den<br />
Frauen in Teminabuan-Sorong, dem südlichen<br />
Teil <strong>Papua</strong>s, eine Bildungsstätte zur Verfügung.<br />
Das P3W-GKI ist nicht nur für Frauen in der GKI<br />
da sondern für alle Frauen. Unsere Hauptaufgaben<br />
sind Erziehung, Gesundheit und Ernährung,<br />
Sozial-Wirtschaft, Umwelt und sogar Fähigkeiten<br />
im Umgang mit moderner Technologie, etc. Wir<br />
sind bestrebt, sowohl die Konzepte, als auch die<br />
spirituellen Aspekte zu erweitern. Inzwischen<br />
können wir sagen, dass wir viele Veränderungen<br />
im Leben der Frauen wahrnehmen können.<br />
Ausstattung und Infrastruktur sind inzwischen<br />
besser geworden, aber jetzt gibt es andere Probleme.<br />
In <strong>Papua</strong> kämpfen wir gleichzeitig für eine<br />
soziale Politik und gegen HIV&AIDS (die Infektionsrate<br />
in <strong>Papua</strong> ist die höchste in Indonesien),<br />
den Welthandel, illegale Rodung und sogar Men-<br />
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