West Papua - Evangelische Kirche von Westfalen
West Papua - Evangelische Kirche von Westfalen
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Informationsteil<br />
schenhandel. Es ist immer noch so, dass durch<br />
all diese Probleme viele Frauen, Kinder und sicher<br />
auch Männer leiden.<br />
Diese Situation berührt uns tief in unseren Herzen.<br />
Durch dieses Empfinden entstehen neue<br />
Perspektiven und wir richten unser Augenmerk<br />
nicht mehr ausschließlich darauf, Frauen sondern<br />
auch, Männer zu stärken. Wir glauben immer<br />
noch, dass sich <strong>Papua</strong> durch gebildete Frauen<br />
verändern kann, aber wir wollen keine Zeit verschwenden.<br />
Wir alle brauchen mehr Weisheit.<br />
Deshalb haben wir beschlossen, auch Männer<br />
mit einzubeziehen und mit ihnen gemeinsam zu<br />
arbeiten. 2007, anlässlich des 45. Geburtstages<br />
des P3W, war unser Thema „Jetzt gehen Frauen<br />
und Männer gemeinsam“.<br />
P3W-GKI in Jayapura - P3W-GKI / Frauenbildungszentrum<br />
in Jayapura<br />
Dies zeigt, wie wir versuchen, die Genderperspektive<br />
bei uns zu praktizieren, wie es auch unsere<br />
Gründungsväter taten, die niemals irgendetwas<br />
<strong>von</strong> Gender oder Feminismus gehört hatten.<br />
Inzwischen haben wir 20 Mitarbeitende in allen<br />
Bereichen, einschließlich Jayapura. Alle <strong>von</strong> uns<br />
haben einen unterschiedlichen Bildungshintergrund.<br />
Aber wir können nicht sagen, dass wir<br />
das Programm aus eigener Kraft durchführen<br />
können. Wir sind glücklich und dankbar dafür,<br />
dass unsere PartnerInnen aus anderen <strong>Kirche</strong>n<br />
in Indonesien und besonders aus den Niederlanden<br />
und Deutschland uns zuverlässig unterstützen.<br />
Es gibt viele Einrichtungen für Frauen in<br />
<strong>Papua</strong>, die kommen und gehen, aber wir sind beständig.<br />
Wir haben immer betont, dass wir gerne<br />
diejenigen sicher geleiten, die nur gehen können.<br />
Aber wir wollen auch gerne diejenigen unterstützen,<br />
die mit der Zukunft, die sich so schnell än-<br />
8<br />
gottesdienst 2011<br />
dert, Schritt halten wollen. Für das P3W sind die<br />
Frauen auf dem Land ebenso wichtig, wie die<br />
Frauen in der Stadt.<br />
Sie legen einen Schwerpunkt auf den Tag der<br />
Menschenrechte 2010. Was waren für Sie die<br />
Hauptthemen zu diesem Tag und was, im Bezug<br />
auf Ihre Erfahrungen, sind die Bereiche,<br />
wo in <strong>Papua</strong> die Menschenrechte, insbesondere<br />
die Rechte der Frauen, missachtet werden?<br />
Meine Erfahrung ist, dass es in <strong>Papua</strong> fast<br />
immer Frauen sind, die zu Opfern werden, wenn<br />
es eine Situation gibt, in der eine Seite leidet.<br />
Sie leiden nicht nur unter Menschen, die aus<br />
<strong>Papua</strong> stammen (Regierung oder indonesisches<br />
Militär), sondern auch unter der eigenen Kultur,<br />
dem eigenen Vater, Ehemann, Bruder und<br />
selbst dem eigenen Sohn. In vielen Fällen finden<br />
Fälle <strong>von</strong> Menschenrechtsverletzungen gegen<br />
das Land, den Körper und sogar das geistige<br />
Leben der Frauen durch unsere eigenen Männer<br />
statt.<br />
Wir feiern den Tag der Menschenrechte seit<br />
1962. Bei der Feier im Jahr 2010 wurde deutlich,<br />
dass seit dem Anschluss <strong>Papua</strong>s an Indonesien<br />
das Leben <strong>von</strong> Frauen in <strong>Papua</strong> noch schwerer<br />
geworden ist. In vielen Orten gibt es Geschichten<br />
<strong>von</strong> getöteten oder vergewaltigten Frauen und<br />
die Gewalt gegen Frauen verängstigt und terrorisiert.<br />
Die Frauen in <strong>Papua</strong> werden unterdrückt, sitzen<br />
zwischen allen Stühlen und sind das Ziel <strong>von</strong><br />
Gewalttätigkeiten. Am <strong>Papua</strong>n Women Human<br />
Right Networking Day ist ein Buch mit dem Titel<br />
„Please Stop“ herausgegeben worden, in dem es<br />
um folgende fünf Hauptpunkte geht:<br />
a.<br />
b.<br />
c.<br />
Der nationale Sicherheitsanspruch schließt<br />
immer Gewalt ein und es werden keine Sanktionen<br />
gegen diejenigen durchgeführt, die die<br />
Menschenrechte verletzen, insbesondere,<br />
wenn es um Menschenrechtsverletzungen an<br />
Frauen geht.<br />
In der Kultur <strong>Papua</strong>s gibt es Diskriminierungen<br />
<strong>von</strong> Frauen. Dies hat Auswirkungen<br />
auf das Leben der Frauen und führt dazu,<br />
dass sie stets in einer Atmosphäre leben, die<br />
<strong>von</strong> Gewalt geprägt ist.<br />
Es gibt viele Konflikte um Bodenschätze, politische<br />
Interessen auf lokalem und internatio-<br />
gerechte gemeinschaft <strong>von</strong> männern und frauen