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Infobörse 2012 (pdf, 3.5 MB) - Frankfurt am Main

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Bonbons, Tablets, über die Fotos aus Wohnprojekten<br />

flimmern, kleine Werbepräsente oder informierende<br />

Broschüren. „Wie viel Dorf braucht die<br />

Stadt?“, „Wie funktioniert der Leerstandsmelder“<br />

oder auch „Wohnungen für behinderte Menschen“<br />

ist auf Standwänden zu lesen. Die Palette ist also<br />

breit: Informieren kann man sich über bereits bestehende<br />

Wohnprojekte für Frauen ebenso wie<br />

über solche für Ruheständler. Bereits Realisiertes<br />

und Visionen mischen sich. Bei der Initiative Philosophicum<br />

- Wohnen und Arbeiten auf dem Kulturc<strong>am</strong>pus<br />

beispielsweise erhält man Informationen<br />

über ein Wohnprojekt, das diese Initiative gerne<br />

verwirklicht sähe (über Erhalt oder Nichterhalt des<br />

Philosophicums muss allerdings noch die Denkmalschutzbehörde<br />

entscheiden). Ebenfalls auf dem<br />

Kulturc<strong>am</strong>pus möchte Globalokal ein inklusives und<br />

multikulturelles Projekt zum Wohnen und Wirken<br />

ins Leben rufen. Die Stimmung in den Römerhallen<br />

ist locker, an Expertentischen und Ständen kommt<br />

man rasch und unkompliziert ins Gespräch, überall<br />

gibt’s Input, weiterführende Fragen, bereichernde<br />

Diskussionen und völlig unterschiedliche Menschen<br />

und Akteure: wie in einem idealen Wohnprojekt<br />

also. Waltraud Vollmer vom Wohnprojekt Philosophicum<br />

findet denn auch „die Börse sehr schön,<br />

sehr lebendig und sehr informativ.“<br />

Claus Lauth und Tanja Rettinger besuchen die <strong>Infobörse</strong><br />

zum ersten Mal. Sie sind befreundet, Nachbarn<br />

und mit je einem ihrer Kinder in den Römerhallen<br />

unterwegs. Lauth möchte sich informieren.<br />

Ihm schwebt ein Wohnprojekt vor, doch weiß er<br />

noch nicht, wie die Kosten für Immobilien geteilt<br />

werden könnten. Aber eines ist sicher: „Eine Immobilie<br />

nach neuesten energetischen Stand, mit<br />

der mehr Energie erzeugt als gebraucht wird – das<br />

wäre meine Traum.“ Nachhaltigkeit, sich von fossilen<br />

Energieträgern unabhängig zu machen, sind für<br />

ihn Aspekte, die er mit einem solchen Wohnprojekt<br />

verwirklichen möchte. Aber auch das soziale Miteinander<br />

ist ihm wichtig. Ohnehin glaubt er: „Man<br />

kann gemeins<strong>am</strong> eher Sachen lösen als alleine.“<br />

Auch Rettinger treibt die Frage nach der Finanzierbarkeit<br />

solcher Projekte um: „Zurzeit leben wir beide<br />

zur Miete. Da können wir nicht einfach das Haus<br />

neu dämmen oder einen K<strong>am</strong>in einbauen. Und es<br />

ist nicht leicht, das Kapital aufzutreiben, um so<br />

eine Immobilie zu realisieren.“<br />

Zahlreiche der Menschen, die die <strong>Infobörse</strong> besuchen,<br />

suchen Antworten auf die Fragen, die auch<br />

Lauth und Rettinger umtreiben. Das bestätigen<br />

Angelika Simbriger, die neben anderen Fachleuten<br />

(Helene Rettenbach, Joachim Schubert und Renate<br />

Fresow-Zietlow und Jochen Zietlow) auf der<br />

<strong>Infobörse</strong> für Fragen zur Verfügung steht und da-<br />

7<br />

her immer wieder von Menschen umringt ist sowie<br />

Andreas Hofmann vom Wohnprojekt ProWoKultA.<br />

„Wie kommt man an ein Grundstück?“, „Wie findet<br />

man jemanden, der das Projekt finanziert?“, „Wo<br />

bekommt man weitere Informationen?“ und in diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang auch: „Wie macht man der<br />

Stadt klar, dass ein Projekt förderungswürdig ist?“<br />

– das sind einige der Fragen, die beiden bei dieser<br />

<strong>Infobörse</strong> immer wieder gestellt werden. Wieder<br />

andere treibt vor allem die Sorge um bezahlbaren<br />

Wohnraum um, wie Birgit Clemens weiß.<br />

Doch so wichtig die Fragen nach der Finanzierung<br />

sind und so verständlich der Wunsch nach günstigem<br />

Wohnraum ist. In zahlreichen Gesprächen kristallisiert<br />

sich heraus, dass sich jeder eine grundlegende<br />

Frage stellen sollte: nämlich die, ob man<br />

für gemeinschaftliche Wohnprojekte überhaupt geeignet<br />

ist. „Man sollte sich gut prüfen und nicht zu<br />

viel erwarten“, empfiehlt Simbriger. Sie hat die Erfahrung<br />

gemacht, dass viele Menschen zu hohe Ansprüche<br />

haben: ältere Menschen, die hoffen, dass<br />

junge F<strong>am</strong>ilien s<strong>am</strong>t ihren Kindern die Primärf<strong>am</strong>ilie<br />

ersetzen können, Kranke, die auf Pflege der anderen<br />

hoffen, junge Eltern, die sich zu sehr für Betreuungsdienste<br />

ihrer Kinder auf die Mitbewohner<br />

verlassen. In ihrem Vortrag plädierte sie deshalb<br />

auch dafür, keine professionellen Dienstleistungen<br />

untereinander zu erwarten. Simbriger, die aus Köln

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