Zusatzqualifikation "Neue Lernkulturen" - Tibs.at

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2. Der Lernprozess Ziele: Sie können… - Erkenntnisse der Hirnforschung im Training umsetzen. - die Phasen eines Lernprozesses bewerten. - die Funktionen des Gedächtnisses interpretieren. - die Erkenntnisse in der Unterrichtsgestaltung umsetzen. - die Wichtigkeit des impliziten Wissens begründen. WHID – Was habe ich davon? Welche Fragen will ich klären? Was weiß ich bzw. kann ich schon? Neue Lernkulturen – Modul 2 & 3 KOMTRAIN Gillich Seite 10 unrealistisch unwichtig wichtig sehr wichtig
2.1 Ergebnisse der Gehirnforschung Neue Lernkulturen – Modul 2 & 3 Der Mensch kann nicht „nicht lernen“! Unser Gehirn ist permanent aktiv, und das auch während des Schlafes. Ob wir uns bei einer Freizeitbeschäftigung befinden, im Beruf arbeiten, essen, in der Schule oder vor dem Fernsehapparat sitzen - immer gibt es Informationen oder Aktionen, die uns mehr oder weniger neu sind oder noch nicht perfekt beherrscht werden. Wir verarbeiten diese „Neuheiten“ oder „unperfekten Gewohnheiten“ bewusst. Dabei hilft uns der Hippocampus (Neuigkeitsdetektor). Er entscheidet, ob eine Speicherung eingeleitet wird oder diese Wahrnehmung schon bekannt ist. Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es. Überlegen Sie: Grammatikalisch richtig ist: „Ich habe mir die Barthaare gekürzt.“ Welche Regel steht hinter diesem Satz: „Ich habe mir die Barthaare (ge)rasiert.“ Probieren Sie folgende Fähigkeit zu beschreiben: „Wie haben Sie die Schuhbänder geschnürt?“ Die Neurologen unterscheiden ein implizites und ein explizites Wissen. Wissen, wie etwas geht, ist implizites Wissen und das ist der schwierigere Teil. Wissen, dass es soundso ist, bezeichnet man als explizites Wissen und dieser Teil ist leichter. Neuronale Netzwerke sind informationsverarbeitende Systeme. Neurologisch bedeutet Lernen eine Modifikation synaptischer Übertragungsstärke, d.h. die Stärken einiger Synapsen ändern sich ein wenig. Diese Veränderung erfolgt bei jeder Auseinandersetzung mit dieser Art Reiz. Wenn wir eine Tomate betrachten, ist ein Neuron für die Farbe rot, ein Neuron für die Farbe Grün des Stängels, ein Neuron für die Kugelform, ein Neuron für die glänzende Haut, ein Neuron für die Schattenwirkung, ein Neuron für die Größe usw. zuständig. Da es aber unterschiedliche „Rots“ und „Grüns“ gibt, unterschiedliche Oberflächen gibt, sind einige Neuronen mehr für diese Abteilung zuständig. Die einzelnen schießen mehr oder weniger ihre Signale aus. Eines, das dem speziellen Rot am nächsten kommt, schießt am stärksten. Daraus erkennt man, dass eine sehr große Neuronenpopulation notwendig ist, um das Netzwerk für die Repräsentation einer „Tomate“ im Gehirn aufzubauen. KOMTRAIN Gillich Seite 11
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