Geschäftsbericht BB-NRW 1998 - Bürgschaftsbank NRW
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Gestützt wurde die konjunkturelle<br />
Entwicklung im letzten<br />
Vierteljahr <strong>1998</strong> dagegen durch<br />
die Inlandsnachfrage. Am stärksten<br />
fiel dabei nach den Feststellungen<br />
des Bundesministeriums<br />
der Finanzen die Aufstockung der<br />
Lagerbestände ins Gewicht. Daneben<br />
gewannen die Ausrüstungsinvestitionen<br />
mit 8,6 % kräftig an<br />
Dynamik (1997: 3,9 %). Hier gilt<br />
offenbar aber unverändert die<br />
Feststellung des Vorjahres,<br />
wonach die Neuinvestitionen<br />
vorwiegend der Kostensenkung<br />
und Rationalisierung oder Ersatzbeschaffung<br />
dienten. Bei den<br />
Bauinvestitionen setzte sich die<br />
Talfahrt mit – 4,2 % weiter fort<br />
(1997: – 2,5 %). Der private Verbrauch,<br />
auf den alleine fast 60 %<br />
des Bruttoinlandsprodukts entfallen,<br />
hat <strong>1998</strong> mit 1,7 % stärker<br />
als ursprünglich erwartet zugenommen.<br />
Der Staatsverbrauch<br />
entwickelte sich mit + 0,5 % wieder<br />
leicht positiv (1997: – 0,7 %).<br />
Dennoch verringerte sich die<br />
Staatsverschuldung. Aufgrund der<br />
mit 2,7 % um knapp einen Prozentpunkt<br />
über den staatlichen<br />
Ausgaben gestiegenen Einnahmen<br />
reduzierte sich die Neuverschuldung<br />
auf 2,1 % des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Zieht man neben dem angemessenen<br />
Wirtschaftswachstum<br />
die mit einer Inflationsrate von<br />
0,9 % hohe Preisniveaustabilität<br />
und das erwartete geringe<br />
Defizit der Leistungsbilanz mit in<br />
Betracht, so wurden drei der insgesamt<br />
vier wirtschaftspolitischen<br />
Ziele erreicht. Gleichwohl reichte<br />
das volkswirtschaftliche Wachstum<br />
nicht aus, um die Situation auf<br />
dem Arbeitsmarkt entscheidend<br />
zu verbessern. Im Vorjahresvergleich<br />
sank die Arbeitslosenquote<br />
nur auf 11 % (1997: 11,4 %).<br />
Was wird das Jahr 1999<br />
bringen? Wirtschaftsverbände und<br />
-forschungsinstitute erkennen<br />
eine zunehmende Eintrübung des<br />
Geschäftsklimas und revidieren<br />
ihre Konjunkturprognosen nach<br />
unten. Die Krisen in Asien und<br />
Rußland haben tiefe Spuren hinterlassen,<br />
und der Außenhandel<br />
mit den entsprechenden Regionen<br />
hat seinen Tiefstand noch<br />
nicht erreicht. Bei dem in unterschiedlicher<br />
Höhe, aber doch<br />
bescheiden prognostizierten<br />
Anstieg des Bruttoinlandsprodukts,<br />
wird eine Besserung der<br />
Arbeitsmarktsituation kaum zu<br />
erreichen sein. Dennoch scheint<br />
eine anhaltende Rezession eher<br />
unwahrscheinlich. Die Bundesregierung<br />
rechnet fest damit, daß<br />
die steuerlichen Entlastungsmaßnahmen<br />
bei kleinen und mittleren<br />
Einkommen, die Erhöhung des<br />
Kindergeldes sowie die Maßnahmen<br />
zu Gunsten des Mittelstandes<br />
die verfügbaren Einkommen stärken<br />
und damit künftig der private<br />
Verbrauch weiter stimuliert wird.<br />
Moderate Lohnentwicklungen<br />
und durchgeführte Rationalisierungsanstrengungen<br />
sollten viele<br />
Unternehmen gestärkt haben.<br />
Zusätzlich sind mit dem niedrigen<br />
Zinsniveau und der Einführung<br />
des Euro günstige Rahmenbedingungen<br />
verbunden. Insgesamt<br />
besteht Hoffnung, daß die konjunkturelle<br />
Verlangsamung nur<br />
zwei bis drei Quartale anhalten<br />
wird.