Geschäftsbericht BB-NRW 1998 - Bürgschaftsbank NRW

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36 Bürgschafts- und Garantiebestand nach Wirtschaftszweigen Prozentuale Aufteilung des Gesamtbestandes nach Bürgschafts- und Garantiebeträgen gestiegen ist. Hiermit sichern wir 4.842 Kredite und Beteiligungen. Der Bestand wird weiterhin vom Handwerk mit rd. 31 % des Gesamtvolumens dominiert. Daneben bestehen Haftungsfreistellungen in der Größenordnung von rund 20 Mio. DM für 366 Kreditnehmer, denen im Rahmen eines Programms „Impulse für die Wirtschaft“ Hilfen des Ministeriums für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in Form zinsgünstiger Finanzierungskredite für Betriebsmittel zur Verfügung gestellt worden sind. Anzahl Kredite und Bürgschaften Beteiligungen und Garantien TDM TDM Handwerk 1.947 378.047 297.295 Einzelhandel 879 179.437 140.812 Großhandel 268 90.561 70.685 Gastgewerbe 190 45.871 35.065 Gartenbau79 17.351 13.837 Industrie 492 218.945 168.280 Verkehr 56 19.207 15.333 übrige Gewerbe 537 149.491 116.212 freie Berufe 394 111.478 87.782 4.842 1.210.388 945.301
Die Insolvenzsituation in Deutschland hat sich auch 1998 nicht entspannt. Die Creditreform- Wirtschafts- und Konjunkturforschung erwartet für 1998 rund 28.100 Unternehmensinsolvenzen. Dies bedeutet gegenüber 1997 eine Steigerung um rund 2,3 %. Dies wiederum bedeutet einen deutlichen Rückgang beim Zuwachs, der im letzten Jahr noch 7,6 % betrug. Gleichwohl hält die Steigerung der Insolvenzen seit 1991 an; 1998 ist im sechsten Jahr in Folge ein Rekord an Unternehmenszusammenbrüchen zu registrieren. Offen bleibt die Frage, inwiefern die neue Insolvenzordnung, die am 1. 1. des Jahres in Kraft getreten ist, bereits die Zahlen zum Insolvenzgeschehen im Berichtsjahr beeinflußt hat. So wird mancher Schuldner versucht haben, auf dem Wege von Moratorien oder Stundungen einen frühzeitigen Konkursantrag seiner Gläubiger noch im Jahre 1998 zu verhindern, um im nächsten Jahr unter dem Mantel des neuen Insolvenzrechts die Möglichkeit zu nutzen, selbst einen Insolvenzantrag zu stellen und seinen Betrieb zusammen mit einem ihm zur Seite gestellten Verwalter zu erhalten. Andererseits wiederum werden Gläubiger bemüht gewesen sein, noch im vergangenen Jahr Konkursantrag zu stellen, weil ihre Sicherungsrechte ab dem 1. 1. des Jahres nicht mehr zur Aussonderung berechtigen und ihre Lieferungen und Leistungen zur insgesamt zu verteilenden Masse gehören. Die unterschiedlichen Motive, 1998 Konkursantrag zu stellen oder nicht und damit die gesamten Insolvenzzahlen positiv oder negativ zu beeinflussen, lassen sich jedoch statistisch nicht erfassen. Erst die Entwicklung im laufenden Jahr wird zeigen, wie weit der Schatten der rechtlichen Änderung bereits 1998 fiel. Ob tatsächlich der neue Insolvenztatbestand „drohende Zahlungsunfähigkeit“ zu dem vielfach prognostizierten Anschwellen der Unternehmensinsolvenzen führt, bleibt abzuwarten. Für die zukünftige Praxis wird entscheidend sein, ob Schuldner und Unternehmen in Deutschland bereit sind, sich gleichsam „freiwillig“ insolvent zu erklären. Hier spielen, etwa im Vergleich zu den USA, Mentalitätsunterschiede eine wichtige Rolle. Anders als jenseits des Atlantiks, schadet hier eine Insolvenz dem Leumund. In den USA haben manche Unternehmer auf dem Weg zum Erfolg mehrere Insolvenzen hintereinander durchgestanden. In Deutschland ist dies (bisher ?) nicht akzeptiert worden. Creditreform prognostiziert 1999 nur eine ganz leichte Steigerung von Unternehmensinsolvenzen, wenn die Konjunkturforscher rund 29.000 Unternehmenspleiten erwarten. Für die Insolvenzstruktur gilt in Deutschland und Nordrhein- Westfalen: Das Insolvenzgeschehen ist eindeutig mittelständisch geprägt. Die Insolvenzsituation in den einzelnen Branchen spiegelt in vielen Fällen die konjunkturelle Situation wieder. Unverändert stellen Dienstleister und Handel den überwiegenden Teil aller Unternehmensinsolvenzen. Immerhin: Westdeutschlands Handel hat die Steigerungsraten bei den Insolvenzen von 15,7 % im Jahre 1997 auf 8,2 % 1998 reduzieren können. Insolvenzen 37
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