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267 - Süderholz

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t20l<br />

Viele kluge Leute aus den einzelnen Fachbereich'en der Natur<br />

und Urnwelt sind zurzeit wieder dabei und ermitteln und prüfen<br />

die Vorschlåige für die Auswahl der Pflanzen und Tiere für das<br />

Jahr 2Ol3'<br />

In Vorbereitung dieser Auswahl gibt es in diesem Jahr allerdings<br />

eine kleine Hiobsbotschaft aus dem Bereich der Natur<br />

und Umwelt und zwar über das verstärkte Auftreten des ,,Nordamerikani'schen<br />

Ochsenfrosches" in der Natur. In der Literatur<br />

wird er auch einfach als Ochsenfrosch bezeichnet,,was auch damit<br />

zusammenhängen,mag, dass er heute schon beinahe weltweit<br />

vorkommt und demnach auch die lateinische Bezeichnung<br />

oft auch etwas variiert. Für den Nordamerikanischen.Ochsenfrosch<br />

wird die lateinische Bezeichnung Rana catesbeiana angegeben.<br />

Die Verbreitung des Ochsenfrosches wird nuzeit f:'j,r<br />

folgende Länder genannt: Südosten Kanadas, Osten und Mitte<br />

der USA bis in den Süden und Mexiko.<br />

Des weiteren eingeführt im .Weste¡ der USA, Großbritannien,<br />

Europa und Australien. Der Lebensraum ist etwa so ähnlich<br />

wie de¡ unserer hier heimischen Frösche und Kröten und zwar<br />

die Seen, Teiche, Sumpfgebiete und Wassergräben. Eine dichte<br />

Çfer- und Unterwasservegetation wird bevorzugt. Ochsenfrö-'<br />

sche sind überwieþend nachtaktiv.<br />

Ztt ihretÀ Nahrungsspektrum gehören viele Tiere, die wir als<br />

MenSchen mitunte¡ mit viel Mühe und Aufwand schützen und<br />

uns 6emühen, diese Tiere vor dem Aussterben in Schutz zu nehmen.<br />

Zu diesem Nahrungsspektrum der Ochsenfrösche gehören<br />

z.B. viele andere Amphibien (Frösbhe, Lurche, Kröten usw.),<br />

Insekten, verschiedene Schneckenarten, Küken von Wasserund<br />

Singvogelarten, Wasserschlangen und andere kleine Säugetiere<br />

und Fische.<br />

Wir haben es beim Ochsenfrosch also mit einer Tierart zu tun,<br />

wo nicht der Schutz sondern eine strenge Eindämmung der Bestände<br />

an erster Stelle steht. Die Körpermaße der Tiere liegen<br />

bei einer Körperlänge von 15 bis l8 cm und einem Gewicht von<br />

500 bis 600 g. Die Fortpflanzungszeit der Ochsenfrösche ist der<br />

Frühling und der Frühsommer. Zur Befruchtung der Eier umklammert<br />

das Männchen seine Partnerin. Er umschließt dabei<br />

mit seinen Vorderbeinen ihren Körper gerade hinter ihren Vor-<br />

}{ÃTUR<br />

I)ie,,Natur des JahreS¡6 für das Jahr 2013<br />

derbeinen und. befruchtet die Eier, während sie gelegt werden.<br />

Die Angaben'über die Menge der gelegten Eier sind sehr unterschiedlich.<br />

Die gpanne liegt etwa zwischen 15.000 bis.48.000<br />

Eier. In der Regel wird ein Weibchen aber wohl so bei 20.000<br />

Eier ablaichen. Die Eier bilden dabei eine große, weitläufige,<br />

auf der Wasseroberfläche schwimmende Masse. Die Metamorphose<br />

(Umwandlung) über die Kaulquappe zum Fiosch ist sehr<br />

von den Umweltbedingungen abhängig und findet'in einem<br />

Zeiûaum von 3 bis 14 Monaten statt. Die Kaulquappen sind al-<br />

,lerdings Vegetarier.<br />

Ochsenfrösche sind an der Oberseite braun,bis olivgrün gefärbt<br />

und die Unterseite ist hell mit dunklån Flecken. Von<br />

den heimischen Wasserfröschen lässt sich der Ochsenfrosch<br />

recht einfach unterscheiden. Ztm einen durch die kehlständige<br />

Schallblase und zum anderen durch das erheblich größere<br />

Trommèlfell. Man sollte es vielleicht bald nicht glauben, âber<br />

es ist wirklich so, dass die Tiere in Europa hauptsachlich für die<br />

Gastronomie eingeführt wurden. Hier sollten spezielle Farmen<br />

den Bedarf an Froschschenkeln in Restaurants abdecken. Leider<br />

ist der Ochsenfrosch eine recht aggressive Art mit einem großen<br />

Wachstumspotential.<br />

Da den Tieren bei uns die natürlichen Feinde wie Wasserschlangen<br />

und große Schildkröten fehlen, vermehren sich die<br />

in Freiheit gelangten Tiere mitunter explosionsartig. Dadurch<br />

werden uirsere einheimischen Arten stark beeinträchtigt. Ztrzeit<br />

wird daher eine kontroverse Debatte über die Bejagung der<br />

Ochsenfrösche geführt. Solche Exoten wie der Ochsenfrosch<br />

stellen eine massive Bedrohung für unsere einheimischen futen<br />

dar. Eine weitere Bedrohung für die einheimischcn Amphibienarten<br />

kann in der Einschleppung des Chytridpilzes (Batrachochytrium<br />

dendrobatidis) be$ehen, der für das weltweite Amphi;<br />

biènsterben mit verantwortlich gemacht wird.<br />

Das sollte vorerst ein kleiner Vorspann iur Natur des Jahres<br />

2013 sein, wenn diesmal auch aus einer nicht so seh¡ gewollten<br />

Sicht, wie bei den anderen Pflanzen- oder Tierarten als Natur<br />

des Jahres in den Vorjahren!<br />

Edmund Hetze<br />

Neuer Vogel des Jahres ist,rStammgastr. in Nordvorpommern<br />

Die Bekassine ist Vogel des Jahres 2013. Als - inzwischen leider<br />

sehr seltener - Brutvogel der Moore und Feuchtwiesen ist sie übrigens<br />

eine ,,Þchte Norddeutsche", die auch bei uns vorkommt. Sie<br />

kann weiche Böden gekonnt nach Beutegetier ,,durchstochern...<br />

Wenn nur ihre perfekte Tarnung und Scheu nicht wären... Meisterhafte<br />

Tamung und Vo¡stecken sind ihr Erfolgsrezept.<br />

Als Zugvogel im Frühherbst begegnet man ihr aber noch regelmäßig.<br />

Der NABU wird diesen Schnepfenvogel mitsamt seiner a¡tenreichen<br />

Watvogel-Verwandtschaft in deiRegion bei verschiedenen<br />

Gelegenheiten vorstellen. Auch ih¡en gef?ihrdeten Lebensräumen,<br />

den Feuchtwiesen, Mooren und Schlickwatteir, wird bei naturkundlichen<br />

Exkursionen und Mitmachaktionen große Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Machen Sie mit. Ein Terminkalender ist in Vorbereitung.<br />

Weitere Informationen des NABU: www.Vogel-des-Jahres.de<br />

NABUIR. Schmidt ,, Himmelszie g e " B ekas sine

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