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Herannahen. Zum Glück hat der Lokführer die<br />
Tiere mit seinem geübten Auge rechtzeitig<br />
erkannt, eine Bremsung eingeleitet und mit<br />
Pfeifsignalen von der Strecke verscheuchen<br />
können. Sonst wären wir noch die erfolgreichsten<br />
Jäger an diesem Tag geworden.<br />
Kaum auf der Baustelle eingetroffen ging es<br />
gleich los. Da nebst dem Bagger auf dem<br />
Podestwagen auch noch ein Wagen Typ-K<br />
und einer Typ-R mit nach Pontresina musste,<br />
hiess es zuerst umreihen. Anscheinend war<br />
die ab GUZO «richtige Formation» bei Ankunft<br />
in Alp Grüm für den Verlad ungünstig. Damit<br />
der Podestwagen während dem Ausreihen im<br />
Gefälle nicht davonraste, wurde er mit Vakuum,<br />
Handbremse, und vier Hemmschuhen<br />
gesichert. Nach dieser kurzen Formationszeit<br />
und der Bremsprobe fuhren wir auch schon<br />
los. Im ersten Tunnel bekamen wir die engen<br />
Platzverhältnisse zu spüren, welche noch<br />
knapper werden sollten. Von der Fahrleitung<br />
bis zum Baggerarm waren zwei Faustbreiten<br />
Raum. Auf den Seiten war im ersten Tunnel<br />
noch kein Platzproblem. Im zweiten Tunnel<br />
waren es an der engsten Stelle auf einer Seite<br />
noch knapp 8 cm und auf der anderen Seite<br />
deren ca. 30.<br />
Die ausser Betrieb gesetzten Barrieren und<br />
Blinklichtanlagen (wir verkehrten als Rangierbewegung<br />
auf der Strecke) stellten schon<br />
das viel grössere Gefahrenpotential dar. Wir<br />
konnten es kaum glauben, aber bei beiden<br />
Strassenübergängen hatten wir mitten in<br />
der Nacht Verkehr. Zum Glück haben wir vor<br />
dem Überqueren der Strassen jeweils die<br />
Übergänge mit unseren Handlaternen gesichert.<br />
Es wäre gut möglich gewesen, dass<br />
ansonsten Straßenverkehrs-Teilnehmer in den<br />
unbeleuchteten Schluss unserer Rangierfahrt<br />
gekracht wären.<br />
17<br />
IR 04/2006<br />
Knapp an der Fahrleitung vorbei.