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InfoRetica 2/2008 - RhB

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26<br />

Drittlängster Tunnel wird saniert<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Sandra Beeli<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / <strong>2008</strong><br />

Der Tasna-Tunnel der Rhätischen Bahn zwischen Ardez<br />

und Scuol wird in den nächsten zwei Jahren saniert.<br />

Geländeverschiebungen verursachten massive Schäden<br />

im Bereich der Portalzone Seite Ardez. Die Umbauten<br />

und Instandsetzungsarbeiten werden etappiert vorgenommen.<br />

Die Gesamtkosten werden mit rund 17 Millionen<br />

Franken veranschlagt. Am 27. Mai erfolgte der<br />

offîzielle Baubeginn. Die Redaktion war dabei:<br />

Der 2‘351 Meter lange Tasna-Tunnel ist hinter dem Vereinatunnel<br />

(19‘042 m) und dem Albulatunnel (5‘864<br />

m) der drittlängste Tunnel auf dem Netz der Rhätischen<br />

Bahn. Zugleich bereitet der Tasna-Tunnel aufgrund seiner<br />

Lage in einer Sackungsmasse seit Beginn (1913)<br />

Sorgen; die Geländeverschiebungen verursachen jährliche<br />

Deformationen von bis zu 14 Millimeter. Daraus<br />

entstanden massive sicherheitsrelevante Schäden mit<br />

Wassereintritten, starken Schäden am Mauerwerk und<br />

Profilverletzungen. Die Bausubstanz im Bereich der<br />

Portalzone Seite Ardez ist auf einer Länge von 330 Meter<br />

derart geschwächt, dass nur ein Umbau mit Profilerweiterung<br />

und komplettem Ersatz der Tragungskonstruktion<br />

den Bahnbetrieb langfristig sicherstellt.<br />

Komplexe Sanierungsarbeiten …<br />

Das bestehende Tunnelgewölbe wird auf dieser schadhaften<br />

Strecke abgebrochen. Der Tunnelquerschnitt<br />

wird vergrössert und durch ein neues Betongewölbe<br />

mit einem Sohlgewölbe ersetzt. Das Gewölbe ist so ausgebildet,<br />

dass es in den Zonen mit Verschiebungen die<br />

seitlichen Relativdeformationen aufnehmen kann. Bei<br />

seitlichen Hangbewegungen erfolgt der Ausbau mit<br />

kurzen, in Längsrichtung aneinander gestellten Ringsegmenten.<br />

Die Blockfugen werden gegen Wasserzutritte<br />

abgedichtet und können Deformationen in Längs-<br />

sowie Querrichtung aufnehmen. Das Tunnelprofil<br />

besteht aus der Ausbruchsicherung, der Drainageschicht<br />

und einem tragenden Innengewölbe mit einem Sohlgewölbe.<br />

Das Konzept der Gewölbedrainage besteht<br />

darin, dass das Wasser durch vorgegebene Hohlräume<br />

geführt und gezielt abgeleitet wird.<br />

… etappiertes Baukonzept<br />

Der anspruchsvolle Umbau des Gewölbes erfolgt während<br />

den nächtlichen Betriebspausen in den Sommermonaten<br />

<strong>2008</strong> und 2009 zwischen 21 und 7 Uhr. Für<br />

die ausfallenden Spät- bzw. Frühzüge ist seit dem 31.<br />

März <strong>2008</strong> ein Bahnersatzdienst zwischen Ardez und<br />

Scuol-Tarasp eingerichtet.<br />

Für die Gewölbesohlensanierung ist eine Totalsperre<br />

von sechs Wochen im Frühjahr 2010 vorgesehen. Auch<br />

hier wird für die Reisenden ein Ersatzdienst zwischen<br />

Ardez und Scuol-Tarasp auf der Strasse angeboten. Auch<br />

für den Güterverkehr wird die <strong>RhB</strong> einen Ersatzbetrieb<br />

organisieren. Diese gewählte etappierte Baumethode<br />

bringt Kosteneinsparungen von rund einer Million<br />

Franken. Zudem nutzt die <strong>RhB</strong> diesen Betriebsunterbruch<br />

für den Umbau der Bahnhofanlage in Scuol-Tarasp.<br />

Wichtige Linie der <strong>RhB</strong><br />

Mit der Inbetriebnahme der Vereinalinie Ende 1999 hat<br />

die Unterengadiner Linie der Rhätischen Bahn eine

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