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Einleitung 16<br />
1.2.2.2 Cathepsin D und seine Bedeutung in der Ätiologie des Morbus Alzheimer<br />
Da in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t ein Polymorphismus im Cathepsin D-Gen auf seine<br />
Relevanz für die Alzheimersche Krankheit untersucht worden ist, soll dieses wichtige En-<br />
zym des endosomal-lysosomalen Systems nachfolgend genauer dargestellt werden.<br />
Cathepsin D (CatD) ist ein elementarer Bestandteil der proteolytischen Enzyme in<br />
eukaryotischen Zellen und im menschlichen Körper in verschiedenen Organen und Zellar-<br />
ten weit verbreitet (Reid et al., 1986).<br />
CatD ist der Struktur seines katalytischen Zentrums nach eine aspartische Endopep-<br />
tidase und gehört zur Familie der Pepsine. Sein pH-Optimum liegt im sauren Bereich. Es<br />
spaltet Proteine bevorzugt an Stellen mit einem hohem Anteil an hydrophoben Aminosäu-<br />
ren (Barrett, 1992).<br />
Das reife CatD generiert sich aus seinem Vorläuferprotein, dem proCathepsin D<br />
(proCatD) (M r: 46 kD). Es kommt in zwei verschiedenen Formen vor: Als einkettiges (M r:<br />
44 kD) und als zweikettiges Protein mit einer schweren (M r: 30 kD) und einer leichten<br />
Kette (M r: 15 kD). Es lässt sich nachweisen, dass <strong>bei</strong>de Formen nebeneinander in einer<br />
Zelle exprimiert werden. Unklar ist, welche Auswirkung das gleichzeitige Vorkommen der<br />
zwei Isoformen von CatD hat. Hinsichtlich ihrer enzymatischen Aktivität unterscheiden sie<br />
sich nicht (Conner et al., 1987).<br />
Die Sequenz der cDNA von CatD und der Primärstruktur seines Genprodukts ist seit<br />
1985 bekannt. Menschliches CatD besteht aus 412 Aminosäuren (Faust et al., 1985). Die<br />
molekulare Organisation des CatD-Gens wurde 1991 aufgedeckt (Redecker et al., 1991).<br />
Die Verteilung der Lysosomen (und damit auch von CatD) im Gehirn ist je nach Re-<br />
gion und Zelltyp unterschiedlich. Auch die Zusammensetzung der Lysosomen an Enzymen<br />
unterscheidet sich je nach Zelltyp. Eine stärkere Anhäufung von CatD findet sich in Neu-<br />
ronen des Hypothalamus sowie in Motoneuronen im Vorderhorn des Rückenmarks. So-<br />
wohl <strong>bei</strong> der Ratte als auch <strong>bei</strong>m Menschen kommt CatD besonders zahlreich in den Py-<br />
ramidalzellen des Hippokampus und des Neokortex vor und damit also in Zellen, die <strong>bei</strong><br />
Alzheimer-Patienten in besonderer Weise betroffen sind und deshalb als vulnerabel für<br />
Alzheimer spezifische pathophysiologische Veränderungen gelten. Innerhalb der Neurone<br />
ist CatD der Lokalisation der Lysosomen entsprechend ausschließlich im Zytoplasma der<br />
Perikarien lokalisiert und des Weiteren weniger zahlreich in den Axonen und Dendriten<br />
(Bernstein et al., 1985; Whitaker et al, 1981).