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Diskussion 91<br />
4.2.3 Das APOE 4-Allel<br />
Das APOE 4-Allel ist bis heute der einzige genetische Risikofaktor für Morbus Alz-<br />
heimer (Saunders et al., 1993), der in zahlreichen Studien belegt werden konnte (Farrer et<br />
al., 1997). Auch die vorliegenden Ergebnisse entsprechen den in der Literatur angegebenen<br />
Ergebnissen (s. Kap. 3.1.3; 3.1.4; Tab. 3). Bei der Untersuchung von genetischen Suszep-<br />
tibilitätsfaktoren ist es daher von Bedeutung, das Erkrankungsrisiko und die Verteilung des<br />
in Frage kommenden Risikogens in Abhängigkeit des APOE-Genotyps zu analysieren, um<br />
festzustellen, ob es sich um einen unabhängigen Risikofaktor handelt oder nicht.<br />
Daher wurde das Vorliegen des Cathepsin D T-Allels in Abhängigkeit des APOE 4-<br />
Allels untersucht und das jeweilige Risiko bestimmt. So kam Papassotiropoulos (Papasso-<br />
tiropoulos et al., 1999) zu dem Schluss, das Cathepsin D unabhängig von APOE das Er-<br />
krankungsrisiko erhöht. Die Odds ratio für das Erkrankungsrisiko des APOE 4-Allels wur-<br />
de mit OR: 4,1 (95% KI: 2,6-4,4) und das für APOE 4 positive CatD T-Allelträger mit OR:<br />
2,7 (95% KI: 1,2-6,1) angegeben. Wurden <strong>bei</strong>de Risiken kombiniert, so ermittelten die<br />
Autoren eine OR von 5,9 (95% KI: 2,6-12,3), was ihnen zu Folge anzeigt, dass Cathepsin<br />
D ein von APOE unabhängiger Risikofaktor sei.<br />
Ein Hinweis für einen, wenn auch schwach ausgeprägten, synergistischen Effekt von<br />
APOE 4 und CatD kommt von einer chinesischen Studie (Li et al., 2004), in der das Er-<br />
krankungsrisiko für APOE 4 positive Individuen ohne CatD T-Allel mit OR: 3,4 (95% KI:<br />
1,97-5,69) und für das gleichzeitige Vorkommen <strong>bei</strong>der Risikoallele mit OR: 4,23 (95%<br />
KI: 1,09-16,38) angegeben wurde.<br />
Diese Ergebnisse können jedoch anhand der hier vorliegenden Daten nicht bestätigt<br />
werden (s. Tab. 3). Die OR für das APOE 4-Allel betrug 2,5 (95% KI: 1,9-3,6). Bei Vor-<br />
liegen des APOE 4-Allels betrug das Erkrankungsrisiko für das CatD T-Allel 1,9 (95% KI:<br />
0,8-4,4) und war damit nicht erhöht. Auch der chi 2 -Test zeigte keine signifikanten Häu-<br />
fungsunterschiede (s. Kap. 3.1.4, Tab. 3). Auch mit Hilfe der logistischen Regressions-<br />
analyse konnte keine signifikante Wechselwirkung des APOE 4-Allels mit CatD T berech-<br />
net werden (p=0,094).<br />
Damit decken sich die vorliegenden Ergebnisse mit denen der übrigen Studien, die<br />
das Erkrankungsrisiko des CatD T-Allels in Abhängigkeit des APOE 4-Allels untersucht<br />
haben (Bhojak et al., 2000; Mateo et al., 2002; Matsui et al., 2002; Bertram et al., 2000,<br />
2001; Crawford et al., 2000; Prince et al., 2001; Bagnoli et al., 2002; Ingegni et al., 2003;<br />
Emahazion et al., 2001).