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Diskussion 94<br />

notyp eines Polymorphismus aufweisen, so ließe sich schwer eine Aussage darüber treffen,<br />

ob das Gen unabhängig von weiteren, gemeinsam geteilten genetischen Faktoren sein Ri-<br />

sikopotential aufweist oder nicht.<br />

Andererseits liegt in der heterogenen Zusammensetzung der Stichprobenauswahl<br />

auch ein wesentlicher Nachteil. Suszeptibilitätsgene können <strong>bei</strong> einigen Individuen durch<br />

ihre alleinige Präsenz, d.h. unabhängig von weiteren Faktoren, den Phänotyp einer Krank-<br />

heit beeinflussen. Bei anderen Individuen wiederum entfaltet derselbe Risikofaktor seine<br />

Wirkung erst durch eine komplexe synergistische Wechselwirkung mit weiteren geneti-<br />

schen Faktoren oder äußeren Umwelteinflüssen. Welcher Natur diese sind, hängt stark von<br />

der ethnischen Zusammensetzung einer Bevölkerung sowie von regionalen Gegebenheiten<br />

ab. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, diese mögliche Fehlerquelle zu umgehen, indem<br />

Individuen miteinander verglichen werden, die einen möglichst gemeinsamen genetischen<br />

und regionalen Hintergrund besitzen. Dies wird durch die Anwendung von Familienstu-<br />

dien erreicht. Von Horvath (Horvath et al., 1998) wurde erstmalig der „sibship disequi-<br />

librium test“ (SDT) vorgestellt, <strong>bei</strong> dem Geschwister miteinander verglichen werden.<br />

Spielman (Spielman et al., 1998) veröffentlichte eine Ar<strong>bei</strong>t über den „sib transmission<br />

disequilibrium test“ (s-TDT). Dieser Test ist ebenfalls eine Familienstudie und bezieht die<br />

Elterngeneration ein. Bertram (Bertram et al., 2000, 2001) führte den SDT sowie den s-<br />

TDT durch, um die dieser Ar<strong>bei</strong>t zugrunde liegende Hypothese zu überprüfen. Allerdings<br />

konnte er auch mit dieser Methode keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem<br />

CatD-Polymorphismus und dem Auftreten der Alzheimerschen Krankheit feststellen<br />

(SDT: p=0,68; s-TDT: p=0.81).<br />

4.3.2 Kopplungsungleichgewicht<br />

Kopplungsungleichgewicht bedeutet, dass nicht das als Risikofaktor in Frage kom-<br />

mende Gen, sondern ein davon verschiedenes, chromosomal eng benachbartes und mögli-<br />

cherweise bisher nicht identifiziertes Gen oder ein anderer Polymorphismus innerhalb des<br />

untersuchten Gens den eigentlichen Risikofaktor darstellt, und man deshalb ein falsch po-<br />

sitives Ergebnis erhält. Eine simple Methode, ein mögliches Kopplungsungleichgewicht<br />

auf zu decken, besteht darin <strong>bei</strong> einer positiven Assoziation, das gleiche Gen oder benach-<br />

barte Gene auf das Vorliegen weiterer Polymorphismen hin zu untersuchen.<br />

Papassotiropoulos (Papassotiropulos et al., 2000b) überprüfte die Hypothese, ob das<br />

Gen für Cathepsin D im Kopplungsungleichgewicht zu FE65 liegt, dessen Gen in Nach-

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