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Einleitung 21<br />

Es ergibt sich<br />

• eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Alzheimerveränderungen der Demenz<br />

zugrunde liegen, wenn sowohl neuritische Plaques als auch Tangles (Braak-<br />

Stadium V/VI) in großer Anzahl im Isokortex auftreten<br />

• eine mittlere Wahrscheinlichkeit, dass Alzheimerveränderungen der Demenz<br />

zugrunde liegen, wenn neuritische Plaques mäßig häufig vorkommen und die<br />

Neurofibrillenveränderungen auf limbische Regionen begrenzt sind (Braak-<br />

Stadium III/IV)<br />

• eine niedrige Wahrscheinlichkeit, dass Alzheimerveränderungen der Demenz<br />

zugrunde liegen, wenn neuritische Plaques und Tangles (Braak-Stadium I/II)<br />

in geringer Anzahl vorkommen.<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass die Diagnose eines Morbus Alzheimer<br />

dann mit hinlänglicher Sicherheit gestellt werden kann, wenn ein mehr als altersadaptierter<br />

Plaque-Score zusammen mit neurofibrillären Tangles vorliegt und klinisch eine Demenz<br />

bekannt ist.<br />

1.3.2 Humangenetische Diagnose<br />

Ein in der Öffentlichkeit viel beachtetes Thema ist der Einsatz genetischer Tests zur<br />

Diagnostellung von Morbus Alzheimer. Wert, Nutzen und Risiken werden sowohl von<br />

Wissenschaftlern als auch von der Öffentlichkeit kontrovers und kritisch diskutiert.<br />

Für Personen mit bekanntem autosomal dominantem Erbgang in der Familienanam-<br />

nese sind Tests für Mutationen im Präsenilin 1-Gen (PSEN1) oder im Gen des Amyloid-<br />

Vorläufer-Proteins (APP, engl. Amyloid Precursor Protein) am weitesten verbreitet. Es ist<br />

jedoch zu beachten, dass Mutationen in diesen Genen zu einer variablen Expression führen<br />

können und der positive Nachweis nicht zwangsläufig bedeutet, an Morbus Alzheimer zu<br />

erkranken. Genetische Testverfahren sollten daher nur nach professioneller humangeneti-<br />

scher Beratung stattfinden.<br />

Der Nachweis des APOE-Genotyps als prädiktiver Test <strong>bei</strong> asymptomatischen Per-<br />

sonen wird derzeit generell abgelehnt, da er keine Voraussage darüber erlaubt, ob und ab<br />

welchem Alter die Krankheit ausbricht. Genau so wenig würden sich therapeutische Kon-<br />

sequenzen aus der Kenntnis des Genotyps ergeben.

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