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Entwicklung und Charakterisierung eines metallischen Substrats für ...

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Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Im zweiten Schritt wird im Elektrofilter das Rauchgas von Staub gereinigt. Dazu findet<br />

im Filter eine räumlich begrenzte Gasentladung statt, wodurch die Rauchgaspartikel<br />

elektrisch aufgeladen werden <strong>und</strong> sich auf geladenen Abscheideplatten sammeln [25, Seite<br />

303-304]. Im letzten Schritt der Rauchgasreinigung wird das Gas in der nassen Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

(REA) entschwefelt. Das SO2 im Rauchgas reagiert mit einer<br />

kalkhaltigen Waschsuspension. Als Endprodukte der Reaktion entstehen CO2 <strong>und</strong> Gips<br />

(CaSO3 · 2H2O) [26, 27].<br />

Nach der Rauchgasreinigung besteht das Rauchgas hauptsächlich aus CO2, O2 <strong>und</strong> N2.<br />

Exakte Analysen der Rauchgaszusammensetzung sind im Kap. 4.3.5 aufgeführt.<br />

Die bevorzugte Position <strong>für</strong> die CO2-Abtrennung befindet sich nach der kompletten Reinigung<br />

des Rauchgases ( ” am kalten Ende“ des Rauchgasstroms). Dies gilt sowohl <strong>für</strong> die<br />

chemische Wäsche als auch <strong>für</strong> die Membrantechnologie. Die Begründung hier<strong>für</strong> folgt<br />

später in Kap. 2.1.3, in dem die wichtigsten Abtrennverfahren vorgestellt werden.<br />

Die bevorzugte Positionierung der CO2-Abtrennung am kalten Ende des Rauchgasstroms<br />

hat den großen Vorteil, dass nur ein geringer Eingriff in den Kraftwerksprozess notwendig<br />

ist, also bestehende Kraftwerke umgerüstet werden könnten [21]. Nachteile sind, dass die<br />

Gastrennung bei großen Volumenströmen (ca. 850 m 3 /s bei einer 1000 MW-Anlage), nahe<br />

am atmosphärischen Druck <strong>und</strong> bei niedrigen CO2-Gehalten (12-15 Vol.% bei Kohlekraftwerken<br />

<strong>und</strong> 4-8 Vol.% bei Gaskraftwerken [18]) durchgeführt werden muss.<br />

2.1.2 Brenngasdekarbonisierung<br />

Bei der Brenngasdekarbonisierung wird das CO2 aus dem Synthesegas vor dem Verbrennungsprozess<br />

in der Turbine herausgefiltert. Der bekannteste Ansatz ist ein Kombikraftwerk<br />

mit integrierter Kohlevergasung <strong>und</strong> anschließenden Gas- <strong>und</strong> Dampf-(GuD)-Prozess<br />

(engl. ” Integrated Gasification Combined Cycle“ (IGCC)) mit Wassergas-Shift-Reaktion<br />

<strong>und</strong> CO2-Abtrennung (Abb.2.3). Kohle wird zusammen mit Sauerstoff vergast. Dabei<br />

entsteht ein Synthesegas, das aus einer Mischung aus CO (60 Vol.-%), H2(29 Vol.-%), kleineren<br />

Mengen Stickstoff <strong>und</strong> Argon (7 Vol.-%), Wasser (2 Vol.-%), CO2 (1,5 Vol.-%) besteht.<br />

Des Weiteren enthält das Synthesegas ca. 0,5 Vol.-% Verunreinigungen, wie Schwefelwasserstoff<br />

(H2S), Carbonylsulfid (COS), Chlorwasserstoff (HCl) <strong>und</strong> Cyanwasserstoff<br />

(HCN). Die Zusammensetzung des Synthesegases bezieht sich auf einen PRENFLO TM -<br />

Vergaser [28]. Aus dem Synthesegas wird dann die Flugasche entfernt [29] <strong>und</strong> die exotherme<br />

Wassergas-Shift-Reaktion durchgeführt [30]:<br />

CO+H2O −→ CO2 +H2 (2.2)<br />

Die Reaktion wird bei Temperaturen zwischen 180 ℃ <strong>und</strong> 550 ℃ durchgeführt [31, S.<br />

131]. Die CO2-Konzentration liegt danach bei etwa 36,5 Vol.-% <strong>und</strong> der Druck bei ca.<br />

23 bar [28]. Kohlenstoffdioxid kann dann abgetrennt werden <strong>und</strong> der verbleibende Wasserstoff<br />

wird verwendet, um in einem GuD-Prozess Strom zu erzeugen. H2 wird dazu<br />

in einer Verbrennungsturbine verbrannt <strong>und</strong> mit einem Generator elektrische Energie erzeugt.<br />

Die Abwärme der Verbrennungsturbine wird über eine Wärmerückgewinnung einer<br />

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