Geschäftsbericht 2012 - Online Shop - Stadt Baden
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> <strong>Stadt</strong>rat 39<br />
2.2.6 Gesundheit/Soziales<br />
Den Wandel gestalten: Soziale Sicherheit ist ein Menschenrecht.<br />
Eine Sozialpolitik mit Zukunft muss mehr anstreben<br />
als die Sicherung des Existenzminimums. Aufgabe der Sozialpolitik<br />
ist es auch, den Menschen die Mittel in die Hand zu geben,<br />
damit sie in ihrem Leben etwas verändern und erreichen können.<br />
Soziales<br />
Arbeit: Auf Grund des neuen Arbeitslosenversicherungsgesetzes<br />
kann eine Person, die Sozialhilfe bezieht und in<br />
einem Beschäftigungsprogamm arbeitet, keine neue Rahmenfrist<br />
beim RAV erwirken. Neue Wege müssen sich öffnen, damit<br />
eine nachhaltige Integration in der Gesellschaft sicher gestellt<br />
werden kann. Mit dem neuen Campus in Brugg wurde die Chance<br />
erkannt, eine Sozialfirma zu gründen. Die Entwicklung des<br />
Campus wird genutzt, um Dienstleistungen für Facility Services<br />
und Gastronomie in einer Sozialfirma zu organisieren. Sie hat<br />
zum Ziel, sinnvolle Teilleistungs-Arbeitsplätze zur Verfügung zu<br />
stellen, in denen verschiedene Personen langfristig einer Erwerbstätigkeit<br />
nachgehen können. Gleichzeitig ist sie marktwirtschaftlich<br />
ausgerichtet, hat reelle Kunden und Aufträge. Die<br />
Sozialfirma ist so in den Campus Brugg Windisch integriert, dass<br />
sie als Plattform für Projekte auch für Aus- und Weiterbildungen<br />
von Studierenden der FHNW dient. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Baden</strong> hat dazu<br />
den Letter of Intent unterzeichnet.<br />
Wohnen: Von Anfang November 2011 bis zu Beginn<br />
April <strong>2012</strong> wurde für die Randständigen auf dem Bahnhofplatz<br />
ein Unterstand (Container) als Pilotversuch aufgestellt. Der<br />
Container ist bei den randständigen Menschen, die sich auf dem<br />
Bahnhofplatz in <strong>Baden</strong> aufhalten, sehr gut angekommen. Sie<br />
sind dankbar und dadurch ist auch das Vertrauen gegenüber<br />
dem Hope und der <strong>Stadt</strong> gewachsen. Gegenüber der <strong>Stadt</strong><br />
drückten sie ihre Dankbarkeit aus. Sie finden es nicht selbstverständlich,<br />
dass ein Unterstand für sie erstellt worden ist. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Werkhof und der Polizei verlief sehr<br />
gut. Jeden Tag halten sich zwischen 10 und 15 Menschen verschiedener<br />
Geschlechter, Alter, Nationalitäten und Kulturen hier<br />
auf. Anfangs November <strong>2012</strong> wurde ein Unterstand aus Holz auf<br />
den Platz gestellt. Dieser wurde von der Firma Schibli & Peterhans<br />
von Fislisbach gesponsert und in Zusammenarbeit mit dem<br />
Hope und den Randständigen gebaut. Die Gassenleute halten<br />
sich nicht mehr im Metroshop auf und somit konnte das Sicherheitsgefühl<br />
der Kunden und der Geschäftsinhaber massiv verbessert<br />
werden.<br />
Soziale Dienste: Was passiert, wenn ich meinen Job<br />
verliere? Dürfen Bezüger von Sozialhilfe Auto fahren? Muss ich<br />
für meine betagte Mutter im Heim aufkommen? Fragen, wie sie<br />
am Empfangsschalter oder Telefon gestellt werden, die nicht<br />
mit einem Ja oder Nein beantwortet werden können. Eine frühzeitige<br />
Beratung kann präventiv wirken. Die Sozialen Dienste<br />
setzten sich deshalb <strong>2012</strong> zum Ziel, ein Konzept für Beratung<br />
über Mittag ohne Voranmeldung zu erarbeiten. Eine Pilotphase<br />
soll zeigen, ob ein Bedürfnis besteht, welche Themen zur Sprache<br />
kommen und wie viele Personalressourcen bereit gestellt<br />
werden müssen. Das Projekt soll folgenden Nutzen bringen:<br />
Für die Bevölkerung: rasche und kompetente Beantwortung der<br />
Fragen zur sozialen Sicherheit; für die Sozialen Dienste: eine<br />
präventive Wirkung aufgrund rechtzeitiger Information und Hilfestellung,<br />
Entlastung von langen Telefongesprächen und Imageförderung;<br />
für die Verwaltung: Image einer offenen und kompetenten<br />
Verwaltung.<br />
Gesundheit/Alter<br />
Gesellschaft: „Gschichte schichte“, unter diesem Motto<br />
stand das diesjährige <strong>Stadt</strong>fest und unter diesem Grusswortmotto<br />
durften am 18. August rund 830 Seniorinnen und Senioren in<br />
der Halle 37 begrüsst werden. Es war ein gelungener Anlass<br />
und drückte die Wertschätzung der <strong>Stadt</strong> gegenüber der älteren<br />
Bevölkerung aus. Das Wissen und die Erkenntnisse der älteren<br />
Generation prägt nicht nur einzelne Familienbiographien, sondern<br />
auch die Biographie einer Gesellschaft.<br />
Gesundheit: Nach verschiedenen Interventionen beim<br />
Kanton hat der Regierungsrat nun beschlossen, dass die Ansätze<br />
der Ergänzungsleistungen per 1. Januar 2013 von CHF 150<br />
auf CHF 160 und in speziellen Fällen auf CHF 200 bei Aufenthalten<br />
in Pflegeheimen erhöht werden. Diese neuen Ansätze<br />
sollen verhindern, dass Personen Sozialhilfe beziehen müssen.<br />
Im vergangenen Jahr hat sich die Anzahl der Heimbewohnenden,<br />
die zusätzlich zu den eigenen Finanzen Sozialhilfe benötigten,<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Baden</strong> verdreifacht.<br />
AZ Kehl: Im vergangenen Jahr wurden die Vorbereitungen<br />
zur Entschuldung des AZ Kehl getätigt und das Vorprojekt<br />
des Neubau Wohnen im Kehl abgeschlossen. Die AZK<br />
Betriebe AG ist aufgrund ihrer finanziellen Situation und im<br />
Hinblick auf die künftige Fortführung des Betriebes dringend auf<br />
eine Entschuldung angewiesen. Die AZK Immobilien AG<br />
benötigt für den geplanten Neubau Betreutes Wohnen eine<br />
Zusatzfinanzierung. An der a.o. GV des Vereins haben die<br />
Mitglieder beschlossen, die Aktien an die Gemeinden <strong>Baden</strong> und<br />
Ennetbaden zu übertragen, vorbehältlich des Entscheids des<br />
Einwohnerrates und der Volksabstimmung. Ein gutes Angebot<br />
für die <strong>Baden</strong>er Bevölkerung soll zukünftig auf einem sicheren<br />
Fundament stehen.<br />
Daniela Oehrli<br />
Ressort Gesundheit/Soziales