Seilbagger behaupten sich - Bauverlag
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+ Bauwirtschaft Baumaschinen + Baufahrzeuge<br />
<strong>Seilbagger</strong><br />
6/2002<br />
Abb. 7.: Für den Schlitzwandaushub bis 20 m Tiefe<br />
wurde beim Bau eines Bahnhofes ein Bauer-<br />
Sennebogen-<strong>Seilbagger</strong> BS 650 mit DHG-Schlitzwand-Hydraulikgreifer<br />
eingesetzt<br />
nen eignen <strong>sich</strong> <strong>Seilbagger</strong> hervorragend<br />
für den Spezialtiefbau. Da moderne <strong>Seilbagger</strong><br />
hydrostatisch angetrieben sind<br />
und <strong>sich</strong> die Motorisierung dank Modulbauweise<br />
flexibel gestalten lässt, erübrigen<br />
<strong>sich</strong> oft separate hydraulische Zusatzaggregate<br />
am Oberwagen.<br />
<strong>Seilbagger</strong> arbeiten in Grabtiefen, die<br />
mit rein hydraulisch betriebenen Werkzeugen<br />
unerreichbar bleiben. Sehr tief arbeitende<br />
Spezialgreifer werden als hoch<br />
gebaute Schlitzwandgreifer für die präzise<br />
Vertikalführung oder als Rundgreifer bei<br />
Verrohrungsmaschinen verwendet.<br />
Beim Schlitzwandbetrieb bewähren<br />
<strong>sich</strong> wartungs- und verschleißfreie Freifall-<br />
Lamellenbremsen wie bei Liebherr-<strong>Seilbagger</strong>n,<br />
die ein präzises Steuern der Winden<br />
und daher das feinfühlige Absenken<br />
und Heben des Greifers ermöglichen. Eine<br />
elektronische Greifersteuerung erlaubt<br />
das kraftschlüssige Absenken des Greifers,<br />
damit der Greifer im Schlitz exakt und<br />
schonend aufgesetzt wird.<br />
Durch leistungsstarke Antriebsmotoren<br />
sind beim Einsatz mit schweren Greifern<br />
schnelle Arbeitsspiele möglich. Das<br />
Heraufziehen der gefüllt 20 bis 30 t wiegenden<br />
Schlitzwandgreifer aus Tiefen von<br />
30 bis 80 m dauert bei zu schwacher Motorisierung<br />
unnötig lange.<br />
Bodenverdichtung<br />
mit dem <strong>Seilbagger</strong><br />
<strong>Seilbagger</strong> werden auf<br />
Erd- und Tiefbaustellen<br />
auch vereinzelt – wie schon<br />
von den 20er- bis zu den<br />
50er-Jahren – für die dynamische<br />
Bodenverdichtung<br />
mit Freifallgewichten oder<br />
mit Rüttellanzen für die<br />
Tiefenverdichtung verwendet.<br />
Für derartige Arbeiten<br />
eignen <strong>sich</strong> moderne<br />
<strong>Seilbagger</strong> besser als<br />
früher, verfügen sie doch<br />
über eine entsprechende<br />
Steuerungselektronik.<br />
Die damals verbreitete<br />
dynamische Tiefenverdichtung mit Freifallgewichten<br />
geriet in Vergessenheit, weil<br />
Ausleger, Windwerke und Drehkränze der<br />
<strong>Seilbagger</strong> durch die plötzliche Entlastung<br />
beim Auftreffen des Gewichtes auf den<br />
Boden ruckartig entlastet wurden. Die<br />
Ausleger schlugen zurück, Seile spulten<br />
<strong>sich</strong> nach dem Aufschlagen des Gewichtes<br />
bis zum Greifen der Windenbremsen<br />
unnötig weit ab. Bagger mit Freifallgewichten<br />
verschlissen deshalb stark.<br />
Die Bodenverdichtung mit großer Tiefenwirkung<br />
bietet klar er<strong>sich</strong>tliche Vorteile:<br />
Anstatt viele dünne Schichten einzubauen<br />
und zu verdichten,können in schneller<br />
Folge bisher nicht verdichtbare Schichtdicken<br />
eingebaut werden. Vorteile bietet<br />
die Tiefenverdichtung auch bei der Stabilisierung<br />
von Böschungen und Kippen sowie<br />
bei der Baugrunderschließung und -vorbereitung,<br />
da zuvor nicht erreichbare Tiefenschichten<br />
bearbeitet werden können.<br />
<strong>Seilbagger</strong> verdichten auf zwei unterschiedliche<br />
Weisen: Während die Rüttellanze<br />
bis zu 55 m tief in den Untergrund<br />
eindringt und ihn mittels hochfrequenter<br />
Vibrationen von innen heraus verdichtet,<br />
überträgt <strong>sich</strong> beim Freifallgewicht die<br />
hohe Aufschlagenergie von der Oberfläche<br />
abwärts in tiefere Bodenschichten.<br />
Mit beiden Verfahren verbessern <strong>Seilbagger</strong><br />
die mechanischen Eigenschaften des<br />
Bodens erheblich.<br />
Unerreichte Werte im Abbruch<br />
Ideale Abbruchmaschinen waren noch vor<br />
ein bis zwei Jahrzehnten <strong>Seilbagger</strong> mit<br />
Abbruchbirne und Greifer. Heute haben<br />
Abb. 8: <strong>Seilbagger</strong> eignen <strong>sich</strong> vorzüglich für Umschlagarbeiten:<br />
Ein Sennebogen 640 wurde mit einer hochfahrbaren Kabine<br />
ausgestattet, die dem Fahrer wesentlich bessere Sicht bietet<br />
Hydraulikbagger mit Spezialauslegern die<br />
meisten Abbruchprojekte übernommen.<br />
Solche Bagger arbeiten gezielt und selektiv,<br />
erzeugen kaum Erschütterungen und<br />
sortieren das Abbruchmaterial recyclinggerecht.<br />
Deshalb geraten <strong>Seilbagger</strong> auch<br />
beim Abbruch ins Abseits. Dessen ungeachtet<br />
sehen viele Unternehmen bei <strong>Seilbagger</strong>n<br />
Vorteile. Die Wirkung einer Abbruchbirne<br />
bleibt beispielsweise im Vergleich<br />
zu Betonzangen und -knackern<br />
unübertroffen.<br />
<strong>Seilbagger</strong> sind mit ihren leichten,<br />
aber sehr langen Gittermastauslegern Hydraulikbaggern<br />
bezüglich Reichhöhe und<br />
-weite überlegen. Hydraulikbagger kön-<br />
Abb. 9: Ein in Deutschland nahezu<br />
unbekannter Hersteller von <strong>Seilbagger</strong>n<br />
aller gängigen Größen ist IHI aus Japan,<br />
vertreten von AGD Equipment Sales im<br />
englischen Birmingham<br />
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