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Grundlagen der Kommunikationstechnik - Wirtschaftsinformatik HTW ...

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Horst Kunhardt, FH-Deggendorf <strong>Kommunikationstechnik</strong><br />

4.2.8. Beispiel eines Ringnetzes: FDDI<br />

FDDI (fiber distributed data interconnect) ist ebenfalls eine Token-Ring-Technik, die eine<br />

Übertragungsrate von 100 MBit/s erreicht. Der Standard wurde 1989 von ANSI definiert.<br />

Fehleranfälligkeiten wie z.B. beim Token-Ring werden durch Redundanz gelöst. D.h. ein<br />

FDDI-Netzwerk besteht aus zwei kompletten Ringen. Ein Ring wird zur Übertragung <strong>der</strong><br />

Daten genutzt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ring wird als Ausweichnetz genutzt, wenn Probleme mit dem<br />

Hauptring auftreten.<br />

FDDI nutzt sog. selbstheilende Hardware, d.h. die FDDI-Netzwerkhardware erkennt einen<br />

Fehler dadurch, dass bei Ausfall einer Station die an<strong>der</strong>en Stationen automatisch auf den<br />

zweiten Ring geschaltet werden. FDDI nutzt zwei gegenläufige Ringe. Würden Daten immer in<br />

<strong>der</strong> gleichen Richtung fließen, würde ein Kabelbruch im Ring alle dahinterliegenden Stationen<br />

blockieren. Fließen die Daten aber in umgekehrter Richtung durch den zweiten Ring, können<br />

die restlichen Stationen das Netzwerk auf dem Umkehrpfad versorgen.<br />

Aufgrund des hohen Durchsatzes und <strong>der</strong> großen Zuverlässigkeit wird FDDI häufig im<br />

Backbone-Bereich, d.h. zur Vernetzung <strong>der</strong> Server, o<strong>der</strong> zur Kopplung von Ethernet-<br />

Segmenten, eingesetzt. Es gibt also entsprechende Produkte für den FDDI-Ethernet-Übergang.<br />

Der FDDI-Ring wird meistens mit LWL-Kabeln realisiert. Bei FDDI über Twisted-Pair-<br />

Kupferkabel spricht man auch von CDDI (copper distributed data interface). Das Token-<br />

Passing-Verfahren in FDDI ist deterministisch, d.h. die maximale Verzögerungszeit ist<br />

definiert. Somit kann FDDI auch zur Übertragung von laufzeitabhängigen<br />

Multimediaanwendungen verwendet werden.<br />

Die maximale Anzahl von Stationen in einem FDDI-Ring ist 1000, also 500 Stationen mit<br />

Doppelanschluß. Der maximale Abstand zwischen zwei Stationen ist 2 km, die maximale<br />

Länge des Ringes ist 100 km. Man unterscheidet sog. DAS-Stationen (dual attachment station),<br />

die über zwei Ports am Doppelring angeschlossen werden können und sog. SAS-Stationen<br />

(single attachment station), die aus Preisgründen nur über einen Port angeschlossen werden<br />

können.<br />

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