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schmitzkatze 04 - Schmitz Buch

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08<br />

die kreativs<br />

Fünfzehn Jahre ist es jetzt her, dass ich Thomas gefragt habe,<br />

ob er sich vorstellen könne, eine »Medizinerin« einzustellen.<br />

Meine Ausbildung zur <strong>Buch</strong>händlerin habe ich nämlich in<br />

einer medizinischen Fachbuchhandlung gemacht und zu dem<br />

Zeitpunkt, als absehbar war, dass es diese <strong>Buch</strong>handlung<br />

nicht mehr lange geben würde, suchte Thomas gerade eine<br />

<strong>Buch</strong>händlerin.<br />

Kurz bevor ich in der medizinischen <strong>Buch</strong>handlung angefangen<br />

hatte, hatte er dort aufgehört. Aber Thomas schaute immer mal<br />

wieder rein und man kannte sich.<br />

Thomas hat mich eingestellt, in der Hoffnung, wenn ich erst<br />

mal meinen Schlendrian verlieren würde, könnte aus mir noch<br />

eine ganz gute <strong>Buch</strong>händlerin werden...<br />

Anfangs ging ich oft frustriert nach Hause. Die Arbeit in den<br />

beiden <strong>Buch</strong>handlungen unterschied sich doch gewaltig. Kamen<br />

zuvor die Kunden mit ganz bestimmten <strong>Buch</strong>wünschen in den<br />

Laden, ging es jetzt in erster Linie um Beratung und ich hatte<br />

den Eindruck, kein einziges <strong>Buch</strong> zu kennen. Ganz im Gegensatz<br />

zu Mechthild, die ich grenzenlos bewundert habe, weil sie zu<br />

jedem Anlass und für jeden Kunden spielend das passende <strong>Buch</strong><br />

fand...<br />

Glücklicherweise hat sich das aber mit der Zeit gegeben und<br />

je mehr ich selbst gelesen hatte, umso mehr Spaß machte es, auf<br />

die Kunden zuzugehen und ihre <strong>Buch</strong>wünsche zu erfüllen.<br />

Vor allem mit der Gründung unserer Kinderbuchhandlung<br />

haben sich meine Aufgaben aber verlagert. Weg vom reinen<br />

Verkauf, hin zu organisatorischen Arbeiten. Das beginnt mit<br />

der Erstellung des Arbeitsplanes, was eine äußerst reizvolle<br />

Aufgabe ist, weil hinterher sowieso fleißig getauscht wird, geht<br />

über Rechnungen schreiben bis hin zu den wirklich spannenden<br />

Tätigkeiten: Vertreterbesuche, bei denen wir nicht nur zu den<br />

neuesten Büchern Informationen erhalten oder Messerundgänge,<br />

um sich mal wieder neue Inspirationen zu holen und natürlich<br />

Briefe schreiben. Vorwiegend an die über 6.000 kleinen Clubmitglieder<br />

unserer Kinderbuchhandlung, was immer wieder viel<br />

Spaß macht. Erst mit den anderen überlegen, was wir diesmal<br />

mit den Kindern anstellen und dann überlegen, wie ich das den<br />

Kleinen schmackhaft machen kann.<br />

Überhaupt ist die Arbeit in unserer Kinderbuchhandlung etwas<br />

Wunderschönes und zu sehen, dass sich viele Kinder zu uns ohne<br />

Eltern »trauen«, macht mich ein Stück weit stolz, weil es mir das<br />

Gefühl gibt, dass wir für sie zu einer festen Anlaufstelle geworden<br />

sind.<br />

Bei aller Routine, die sich auch bei uns zwangsläufig einschleicht,<br />

liebe ich meinen Beruf über alles. Es wird immer<br />

wieder etwas Neues ausgeheckt, unsere Kunden sind einfach<br />

supernett und die Kollegen sind mittlerweile viel, viel mehr als<br />

nur das.<br />

Da wäre nur noch die Sache mit dem Schlendrian... Ich arbeite<br />

daran..<br />

Sandra Rudel

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