master thesis - Astrophysik Kiel - Christian-Albrechts-Universität zu ...
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6 2. Grundlagen<br />
Wenn die Massendichte einem Potenzgesetz (Shakura & Sunyaev, 1973)<br />
ρ ∝ r −λ<br />
folgt, können wir die logarithmischen Ableitungen berechnen<br />
(2.15)<br />
v 2 ϕ = v 2 kep + c2 s (λ + 2β) (2.16)<br />
und setzen dann Gleichung 2.10 für die Schallgeschwindigkeit ein:<br />
v 2 ϕ = v 2 kep<br />
<br />
1 +<br />
<br />
2<br />
h<br />
(λ + 2β) . (2.17)<br />
r<br />
Für moderate Exponenten der Potenzgesetze von Schallgeschwindigkeit und Massendichte<br />
|λ + 2β| ≈ 1, (2.18)<br />
sowie einem Öffnungsverhältnis h/r ≪ 1, entspricht die Azimutalgeschwindigkeit näherungsweise<br />
der Keplergeschwindigkeit:<br />
2.2. Grundlegende Strukturen<br />
vϕ ≈ vkep. (2.19)<br />
Bevor wir Details der Wechselwirkungen zwischen Planet und Scheibe diskutieren können<br />
und die numerische Herangehensweise vorstellen, wollen wir die grundlegenden Strukturen<br />
beschreiben. Ein typischer Ausschnitt aus einer solcher Simulation ist in Abbildung<br />
2.1 <strong>zu</strong> sehen. Das Zentralobjekt befindet sich im Koordinatenursprung und der Satellit<br />
an der Stelle [1, 0]. Vom Satelliten gehen Spiralwellen aus. Die vom Satelliten ausgehenden<br />
Dichtewellen werden durch die differentielle Rotation in der Scheibe <strong>zu</strong> einer Spirale<br />
verbogen. Da die Scheibe und damit also auch der Satellit gegen den Uhrzeigersinn rotieren,<br />
ist auf Grund der höheren Geschwindigkeiten in der inneren Scheibe der innere Arm<br />
dem Satelliten vorauseilend. Im äußeren Bereich rotiert die Scheibe langsamer als der<br />
Satellit, sodass der äußere Spiralarm dem Planeten hinterhereilt. Durch die gravitative<br />
Wechselwirkung zwischen Scheibe und Planet kommt es <strong>zu</strong> einem Drehmomentübertrag<br />
von der Scheibe auf den Satelliten und umgekehrt. Der äußere dem Satelliten hinterher<br />
eilende Arm „zieht“ an dem Satelliten und bremst diesen daher ab. Dadurch kommt es<br />
<strong>zu</strong> einem Drehimpuls Verlust des Satelliten und <strong>zu</strong> einem negativen Drehimpulsübertrag.<br />
Der äußere Spiralarm hingegen gewinnt durch diese Wechselwirkung Drehimpuls, sodass<br />
Masse von dem Planeten nach außen weg transportiert wird. Der innere dem Satelliten<br />
vorauseilende Spiralarm zieht an dem Satelliten und überträgt Drehimpuls auf den