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Dipl. Geoökologe Christian Strätz - Bezirk Oberfranken

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3BErgebnisse 18<br />

wiesen die beiden besiedelten Rinnen Domgrund und T(h)ongrund im Sommer<br />

Wassertemperaturen um 16 °C auf.<br />

4.2 Talsperren<br />

4.2.1 Vorsperre<br />

Bei Wassertemperaturen um 20 °C fingen sich im Juli und August beide Krebsarten. In Einzelfällen<br />

wurden beide Arten in einer Reuse gefangen, was darauf hinweist, dass in Teilbereichen der<br />

Vorsperre beide Arten im gleichen Lebensraum, also unmittelbar nebeneinander vorkommen.<br />

Entsprechende Beobachtungen liegen jedoch nur für die unmittelbaren Einmündungsbereiche der<br />

beiden Hauptzuflüsse vor, die sich – im Vergleich zu anderen Uferbereichen – durch folgende<br />

Merkmale auszeichnen: Flache, etwas verschlammte Ufer ohne Deckung unter Steinen und etwas<br />

niedrigere Wassertemperaturen. Beide Krebsarten leben hier entweder unter Laub auf dem<br />

Schlammboden (v. a. Jungtiere) oder in selbst gegrabenen Höhlen unter Erlenwurzeln im<br />

Uferbereich. Das Verhältnis Edelkrebs zu Signalkrebs liegt in diesen Bereichen bei 11 % zu 89 %<br />

und entspricht somit fast dem im Herbst 2007 geschätzten Verhältnis von 1:10 in der Vorsperre.<br />

In den steilen durch Blocksteine gesicherten Uferbereichen der Vorsperre stellen sich die<br />

Verhältnisse völlig anders dar. In den ufernahen Bereichen fingen sich ausschließlich<br />

Signalkrebse, nur in den tieferen Bereichen gelangen Einzelnachweise des Edelkrebses. Edel- und<br />

Signalkrebse leben hier deutlich getrennt.<br />

Die Befischungen an der Vorsperre wurden am 23.9.08 eingestellt, weil bei Wassertemperaturen<br />

um 13 °C keine Fängigkeit mehr gegeben war, während in der Trinkwassertalsperre um 15,6-<br />

15,8 °C noch gute Fänge möglich waren.<br />

Resumee: In der Vorsperre kommen beide Arten vor. Der Signalkrebs ist die bei weitem häufigere<br />

Art im Uferbereich. Die Verhältniszahlen liegen zwischen 1:10 bis 1:40 (Edel- zu Signalkrebs).<br />

4.2.2 Trinkwassertalsperre<br />

Die Befischungen mit Reusen wurden in der Regel innerhalb der gut zugänglichen Buchten der<br />

Talsperre durchgeführt. Dazwischen liegende Uferstrecken konnten durch ergänzende<br />

Handaufsammlungen bearbeitet werden, so dass die Gesamtverbreitung beider Arten recht gut<br />

bekannt ist. Die Trinkwassertalsperre weist im Herbst in den Uferbereichen und in den oberen<br />

Wasserschichten höhere Temperaturwerte auf als die Vorsperre. Bei Lufttemperaturen zwischen 9<br />

und 10 °C betrugen die Wassertemperaturen am 22.9.08 noch 15,5-15,8 °C in der Hauptsperre,<br />

während sie in der Vorsperre bereits auf 13 °C abgesunken waren. Diese gute<br />

Temperaturpufferung kann durch den großen Wasserkörper erklärt werden. In vielen<br />

Fließgewässern, insbesondere Bächen, liegen um diese Zeit die Temperaturen bereits unter<br />

10 °C, so dass die Aktivität der Krebse – je nach Witterungsverlauf – schon im September enden<br />

kann (<strong>Strätz</strong> 2004).<br />

Edel- und Signalkrebs in der Mai 2009 Büro für ökologische Studien,<br />

Mauthaus-Talsperre (Lkr. Kronach) Bayreuth

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