09.10.2013 Aufrufe

Bezirksregierung Arnsberg

Bezirksregierung Arnsberg

Bezirksregierung Arnsberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

liegt, d. h. jede nachfolgende Generation ist um ein Drittel geringer besetzt als<br />

ihre Elterngeneration.<br />

Die extrem hohen Geburtenzahlen von bis zu 300 000 pro Jahr bis zum Ende der<br />

60er Jahre gingen im Verlauf von nur einem Jahrzehnt bis auf unter 160 000<br />

(1978 und 1979) zurück. Der vorübergehende Anstieg bis annähernd 200 000 in<br />

der ersten Hälfte der 90er Jahre war nicht auf steigende Geburtenraten zurück-<br />

zuführen, sondern ausschließlich darauf, dass damals die Gruppe der p-<br />

otenziellen Mütter aus den stark besetzten Geburtsjahrgängen der 60er Jahre<br />

kamen. In den letzten Jahren haben sich die Geburtenzahlen wieder deutlich<br />

verringert und liegen zurzeit bei nur noch gut 160 000, mit weiter sinkender<br />

Tendenz. In Verbindung mit einem voraussichtlichen Anstieg der Lebenserwar-<br />

tung führt diese Entwicklung zunehmend zu einer weiteren Verschiebung der<br />

Altersstrukturen.<br />

Bis zum Jahr 2020 zeigt sich die Bevölkerungsveränderung in ihrem Volumen<br />

und in ihrer Struktur zumindest auf Landesebene noch relativ moderat. Der dra-<br />

matische Umbruch wird erst zwischen 2020 und 2030 erfolgen, wenn die zwi-<br />

schen 1960 und 1970 Geborenen in das Rentenalter hineinwachsen und die<br />

nachfolgenden, als Folge des damaligen Geburtenrückgangs deutlich schwächer<br />

besetzten Jahrgänge die Besetzungsstärke der Personen im Erwerbsalter in er-<br />

heblichem Umfang reduzieren.<br />

Letztendlich war also die Entwicklung vor gut 30 Jahren – der Übergang vom<br />

„Babyboom“ zum „Pillenknick“ – entscheidend für die gegenwärtige und zu-<br />

künftige Entwicklung der Geburtenzahlen und die langfristige Veränderung der<br />

Altersstruktur. Ein nur kurzfristiger, vorübergehender Rückgang der Geburten-<br />

zahlen wäre unkritisch gewesen; erst wenn sich ein Verhalten dauerhaft oder<br />

eine Entwicklung zunehmend gleichförmiger einstellt, führt dies zu einem sicht-<br />

baren Wandel der Bevölkerungsstruktur. Dabei besteht die Gefahr, dass solche<br />

Veränderungen zu spät erkannt werden (oder man sie nicht erkennen will) und<br />

dann kurz- und mittelfristig nicht mehr korrigierbar sind.<br />

Selbst wenn es gelingen könnte, das Geburtenniveau auf Dauer anzuheben,<br />

würden sich wegen der Trägheit demographischer Prozesse die Auswirkungen<br />

erst Jahrzehnte später zeigen, wenn nämlich die zusätzlich geborenen Kinder<br />

selbst wieder Kinder bekämen und sich diese Tendenz auch in den Folgegenera-<br />

tionen fortsetzen würde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!