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Bezirksregierung Arnsberg

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sen. Wer sich in der Wirtschaft auf den demographischen Wandel einstellen will, der<br />

muss heute ausbilden.<br />

• Wir müssen das in Deutschland überdurchschnittlich hohe Eintrittsalter in den Beruf<br />

senken. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist das Abitur nach 12 statt mit 13 Schul-<br />

jahren, das wir in Nordrhein-Westfalen flächendeckend einführen werden. Die Verkür-<br />

zung von Studienzeiten im Rahmen der international anerkannten Bachelor-Abschlüsse<br />

an unseren Hochschulen wirkt ebenso in diese Richtung. NRW ist bei der Umstellung<br />

auf Bachelor- und Master-Abschlüsse bundesweit führend.<br />

• Wir können es uns in Zukunft schlicht nicht mehr leisten, auf die produktive Kraft gut<br />

ausgebildeter junger Frauen zu verzichten, zumal die meisten Frauen den Wunsch ha-<br />

ben, Beruf und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. Die offene<br />

Ganztagsgrundschule in Nordrhein-Westfalen wird Tausenden von Müttern (oder Vä-<br />

tern) die Erfüllung dieses Wunsches leichter machen.<br />

• Die Erfahrung in anderen Ländern (Skandinavien, Frankreich) zeigt: Die Geburtenrate<br />

steigt wieder oder fällt gar nicht erst, wenn die Betreuungsangebote für Kinder stimmen.<br />

Nirgendwo steht geschrieben, dass wir diesen Weg nicht auch in Nordrhein-Westfalen<br />

gehen könnten. Dabei ist die Ganztagsgrundschule der richtige Ansatz.<br />

• Wir brauchen mehr denn je qualifizierte Kräfte gerade auch aus dem Ausland. Ein mo-<br />

dernes Zuwanderungsrecht, das Möglichkeiten der Steuerung nach Alter und Qualifika-<br />

tion erlaubt, ist daher in Deutschland längst überfällig. Wofür wir in Nordrhein-Westfalen<br />

Verantwortung tragen, das tun wir, zum Beispiel bei der Sprachförderung von Migranten<br />

und ihren Kindern. Wir arbeiten hart daran, dass alle Kinder, die bei uns in die erste<br />

Klasse kommen, Deutsch sprechen.<br />

• Wenn jüngere Jahrgänge in Zukunft weniger werden, müssen wir dafür sorgen, dass<br />

ältere länger jung und innovativ bleiben – und zwar über Fort- und Weiterbildung ein Le-<br />

ben lang. Kaum irgendwo gibt es größere Einigkeit als bei der Forderung nach lebens-<br />

langem Lernen. Sorgen wir dafür, dass es endlich betriebliche Realität wird. Ich ermutige<br />

deshalb die Tarifvertragsparteien in Nordrhein-Westfalen: Sorgen Sie in Ihren Vereinba-<br />

rungen dafür, dass Arbeitszeiten flexibilisiert und Lernzeitkonten eingerichtet werden<br />

können! Eine innovative Arbeitszeitpolitik kombiniert die Bedürfnisse der Arbeitgeber<br />

nach mehr Flexibilität und längeren Maschinenlaufzeiten mit den Bedürfnissen der Ar-<br />

beitnehmer nach mehr Zeitsouveränität für die eigene Lern-, Arbeits-, Lebens- und Fa-<br />

milienplanung und mit denen der gesamten Volkswirtschaft nach Erhalt und optimaler<br />

Nutzung vorhandener, aber eben künftig knapper werdender Produktivkräfte.<br />

• Herausforderungen, aber auch Chancen bringt der demographische Wandel auch für die<br />

Stadterneuerungspolitik in Nordrhein-Westfalen mit sich. Der veränderte Bedarf an Ge-<br />

bäuden und das Entstehen von Brachflächen muss für die Vitalisierung der Innenstädte<br />

genutzt werden. Auf diese Weise können z.B. Städte im Ruhrgebiet, die wegen ihrer In-

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