WEISUNGEN ZU DEN RICHTLINIEN PRODUZENTEN - Bio Suisse

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50 Weisungen zu den Bio Suisse Richtlinien – Produzenten «Pflichtmitgliedschaft für verkehrsmilchproduzenten» 1.1.2012 Grundlage RL: Kap. 10.1 PfLICHTmITGLIEDSCHAfT füR vERKEHRSmILCHPRODUZENTEN 1 Ziele Weisung der MKA vom 22.03.2011, in Kraft getreten am 1.1.2012 Diese Weisung soll dazu beitragen, dass das Angebot von Knospe-Verkehrsmilch transparent ist und die Koordination auf dem Knospe-Milchmarkt gefördert wird. Sie dient auch der Stärkung der Biomilchorganisationen und bildet die Grundlage für die Marketingaktivitäten seitens der Produzenten. 2 Mitgliedschaftspflicht 2.1 Mitgliedschaftspflicht Gemäss Bio Suisse Richtlinien Art. 10.1.1 sind alle Verkehrsmilchproduzenten verpflichtet, bei einer von Bio Suisse zugelassenen Biomilchorganisation Mitglied zu sein. Verkehrsmilchproduzenten müssen nicht zwingend Mitglied bei einer anerkannten Biomilchorganisation sein, sie können sich als Alternative bei Bio Suisse registrieren lassen, sofern sie unter eine der nachstehenden Bedingungen fallen: < Verkehrsmilchproduzenten, die keine Milch als Biomilch oder Umstellungsmilch verkaufen; < Verkehrsmilchproduzenten, welche ihre Milch ausschliesslich direkt vermarkten; < Verkehrsmilchproduzenten, welche sämtliche produzierte Milch in fremden Betrieben als Tränkmilch verwerten. 2.2 Biomilchorganisationen (BMO) Gemäss Bio Suisse Richtlinien Art. 10.1.2 und 10.1.3 erlässt die MKA die Zulassungskriterien für die Biomilchorganisationen. Die Zulassungskriterien beinhalten die Organisationsform, die minimal abzudeckende Biomilchmenge und die Teilnahme an der Milchmarktrunde. Die BMO verpflichten sich, einstimmig gefällte Beschlüsse der Milchmarktrunde umzusetzen. Die MKA entscheidet über Vergabe und Entzug der Zulassung sowie allfällige Sanktionen. Die Zulassung von Biomilchorganisationen erfolgt durch einen Vertrag. Die Geschäftsstelle führt eine Liste der zugelassenen Organisationen. 2.3 Dokumentationspflicht Die Knospe-Betriebe müssen anlässlich der Kontrolle ihre Mitgliedschaft bei einer anerkannten Biomilchorganisation mit einem schriftlichen Nachweis belegen. Als Nachweis gilt eine schriftliche Bestätigung der Mitgliedschaft oder eine aktuelle Milchabrechnung der Biomilchorganisation. Bio Suisse stellt Betrieben, welche bei ihr gelistet sind, zu Handen der Kontrolle eine Bestätigung aus. Die Biomilchorganisationen müssen jährlich dokumentieren, wie sie die Zulassungskriterien und allfällige Sanktionsbestimmungen erfüllen. Die Biomilchorganisationen gewähren Bio Suisse Einblick in die aktuelle Mitgliedschaftsliste.
Weisungen zu den Bio Suisse Richtlinien – Produzenten «Saatgut, vegetatives vermehrungsmaterial und Pflanzgut (Ausgangsmaterial)» 1.1.2012 Grundlage RL: Kap. 2.2 SAATGUT, vEGETATIvES vERmEHRUNGSmATE- RIAL UND PfLANZGUT (AUSGANGSmATERIAL) Weisung der MKA, verabschiedet am 5.5.2009, in Kraft getreten am 1.1.2010 1 Definitionen 1.1 Saatgut Geschlechtlich (generativ) erzeugtes Vermehrungsmaterial von Pflanzen, insbesondere Samen und Früchte. 1.2 Vegetatives Vermehrungsmaterial Material aus geschlechtsloser Vermehrung (z. B. Knollen, Knospen, Pfropfreiser, Stecklinge, Luftabsenker, Wurzelbrut, Pilzbrut (Körnerbrut), erlaubte Verfahren der Gewebekultur). Die so gewonnene neue Pflanze ist äusserlich und genetisch mit der Mutterpflanze identisch. 1.3 Pflanzgut (= Jungpflanzen) Aus Samen gezogene, meist einjährige Kulturpflanzen in einem frühen Entwicklungsstadium. 1.4 Sammelbegriffe Vermehrungsmaterial: Saatgut gemäss Punkt 1.1 und vegetatives Vermehrungsmaterial gemäss Punkt 1.2 wird in dieser Weisung mit dem Sammelbegriff «Vermehrungsmaterial» zusammengefasst. Ausgangsmaterial: Saatgut gemäss Punkt 1.1, vegetatives Vermehrungsmaterial gemäss Punkt 1.2 und Pflanzgut gemäss Punkt 1.3 wird in dieser Weisung mit dem Sammelbegriff «Ausgangsmaterial» zusammengefasst. 2 Allgemeine Bestimmungen 2.1 Bezugsprioritäten Für Vermehrungsmaterial gelten folgende Bezugsprioritäten: 1. Knospe Inland 2. Knospe Import 3. CH-Bio (Bio-Verordnung) 4. EU-Bio ((Öko-)Verordnung (EG) Nr. 834/2007) 5. Nicht biologisch (IP) Inland 6. Nicht biologisch Ausland 2.2 Aufzeichnungspflicht Der Kauf und die Zufuhr von sämtlichem Ausgangsmaterial müssen dokumentiert werden. Die verlangten Dokumente müssen bis zur nächsten Betriebskontrolle aufbewahrt werden. Folgende Dokumente müssen vorliegen: < Der Lieferschein oder die Rechnung des Lieferanten; < Vermerk, nach welchen Richtlinien das biologische Ausgangsmaterial zertifiziert wurde; < Bei Verwendung von nicht biologischem Vermehrungsmaterial der Stufen 1 und 2 sowie mit in der Betriebsmittelliste nicht aufgeführten Mitteln behandeltem Saatgut muss zusätzlich die Ausnahmebewilligung vorliegen. 2.3 Gentechnisch veränderte Organismen Die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut und transgenen Pflanzen ist für die Knospe-Produktion untersagt. 51
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