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Mediendienst 4 - CARITAS - Schweiz

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Grosse Unterschiede in Europa<br />

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Innerhalb der Zielländer bestehen grosse Unterschiede in Bezug auf Anstellungsbedingungen von<br />

Care-Migrantinnen. Während pflegebedürftige Menschen in Nordeuropa von einem klaren Anspruch<br />

auf staatliche Betreuung ausgehen können, sind pflegende Angehörige in Italien auf sich selber gestellt.<br />

Dies begünstigt die Anstellung von illegal beschäftigten Haushalthilfen. Schätzungen gehen<br />

davon aus, dass allein in Italien eine halbe Million Betreuungspersonen aus Rumänien tätig sind.<br />

In den deutschsprachigen Ländern herrscht eine Mischform: Für fachliche Pflege ist zwar gesorgt,<br />

Betreuung und Haushaltarbeiten sind aber selber zu finanzieren. Das kürzlich erschienene Obsan-<br />

Dossier zeigt, dass die <strong>Schweiz</strong> eines der Länder mit der höchsten privaten Kostenbeteiligung im Gesundheitswesen<br />

ist, dies vor allem in der Langzeitpflege. In den Pflegeheimen steigen die Tarife für<br />

die Betreuung mit der neuen Pflegefinanzierung stark an. Deshalb suchen immer mehr Betroffene<br />

nach einer Alternative.<br />

Gerechte Care-Migration<br />

Der Anstieg von illegal beschäftigten Migrantinnen in Privathaushalten hat in Österreich zu einer Gesetzesänderung<br />

geführt. Sie gelten heute als Selbstständigerwerbende. In der <strong>Schweiz</strong> ist diese Entwicklung<br />

aber unwahrscheinlich. Es geht also darum, faire Anstellungsbedingungen zu schaffen und<br />

durchzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem europäischen Caritas-Netz prüft Caritas <strong>Schweiz</strong> deshalb,<br />

wie eine gerechte Vermittlung von Care-Migrantinnen praktiziert werden könnte. Dies auf drei Ebenen:<br />

Zur Sicherheit der pflegedürftigen Menschen, zum Schutz der ausländischen Betreuerinnen, aber<br />

auch zur Minderung der negativen Folgen für die Familien im Herkunftsland.<br />

Beat Vogel, Leiter Fachstelle Begleitung in der letzten Lebensphase, Caritas <strong>Schweiz</strong>,<br />

E-Mail: bvogel@caritas.ch, Tel. 041 419 22 74<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong>, <strong>Mediendienst</strong> 15, 24. November 2011

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