Mediendienst 4 - CARITAS - Schweiz

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- 6 - Die soziale Verankerung im Quartier ist insbesondere für Menschen in fortgeschrittenem Alter, für Familien mit schulpflichtigen Kindern und bei neu ankommenden Migranten und Migrantinnen sehr wichtig. Quartier- und Wohnortwechsel destabilisieren und können sich negativ auf die Partizipation und Integration auswirken. Eine vertraute Wohnlage hingegen schafft Vertrauen und unterstützt die Selbstständigkeit. Drei Massnahmen für fairen Zugang Eine befriedigende Wohnsituation ist für alle Menschen zentral. Eine gute und stabile Wohnsituation unterstützt die soziale Integration in allen Bereichen. Caritas Zürich setzt sich darum für bezahlbare Wohnungen ein und macht sich stark für eine Gesellschaft, in der auch arme Menschen ein Dach über dem Kopf finden. Mit drei Massnahmen kann dies gelingen: Erstens befürwortet Caritas Zürich subventionierten Wohnraum, wie ihn Genossenschaften bieten. Wohnungen, die einkommensgebunden und damit für wenig Verdienende reserviert sind. Es gilt, Anreize zu schaffen, damit mehr solche Wohnungen auf den Markt kommen. Zweitens sieht Caritas Zürich in der subjektbezogenen Wohnbeihilfe eine Möglichkeit, das Haushaltsbudget armutsbetroffener Menschen zu entlasten. Dies als kurzfristige Unterstützung, damit zu hohe Mietzinsen nicht zu Schulden führen. Drittens begrüsst Caritas Zürich ein Sozialmanagement in den Immobilienverwaltungen. Diese können damit Mietschulden, Fluktuationen oder Leerstände vermeiden und würden gleichzeitig armen Menschen den Zugang zum Wohnungsmarkt erleichtern. Wohnraum soll die Möglichkeit zu Rückzug und Erholung bieten und keine zusätzliche Belastung sein. Eine befriedigende und adäquate Wohnsituation ist zentral für das Wohlergehen und unterstützt die soziale Integration. Autorin: Pascale Grange, Grundlagen Caritas Zürich Kontakt: Ariel Leuenberger, Public Relations, Caritas Zürich, E-Mail: a.leuenberger@caritaszuerich.ch, Tel. 044 366 68 61 Caritas Schweiz, Mediendienst 15, 24. November 2011
- 7 - Grüne Wirtschaft als Erneuerung der Nachhaltigen Entwicklung? Von Rio nach Rio in zwanzig Jahren Im Juni 2012 gibt sich die Staatengemeinschaft beim UN-Gipfel „Rio+20“ ein Stelldichein und hat dabei Grosses im Sinn: Dem Konzept der Nachhaltigen Entwicklung von 1992 soll neues Leben eingehaucht und mit klaren institutionellen Rahmenbedingungen gestärkt werden. Dazu will man eine „grüne Wirtschaft“ auf den Weg bringen. Doch was darunter in Rio zu verstehen sein wird, darüber wird heftig gestritten. Nicht alle mögen sich erinnern: Vor 25 Jahren entwarf die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung („Brundtland-Kommission“) das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung, verstanden als eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Damit verknüpft war die Nachhaltigkeitstriade der gesellschaftlich-sozialen Verantwortung, der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der ökologischen Verträglichkeit, wobei jedes der drei Felder bestimmten Zielen verpflichtet sei, die es zu einem Ganzen zu verbinden gelte. Rio 1992 Fünf Jahre später, im Juni 1992, lud die UN zur Konferenz über Umwelt und Entwicklung, kurz „Erdgipfel“, nach Rio. Sie fiel in eine Zeit, da die Welt sich nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems aufmachte, die globalen Probleme anpacken zu wollen, es war die Zeit der grossen Weltkonferenzen. Die Staatengemeinschaft zeigte sich vom Brundtland-Konzept der Nachhaltigen Entwicklung beeindruckt und beschloss in Rio die ambitiöse „Rio-Deklaration über Umwelt und Entwicklung“ in Verbindung mit dem entwicklungs- und umweltpolitischen Aktionsprogramm „Agenda 21“, dazu die Wald-Deklaration sowie die Klimarahmen- und die Biodiversitätskonvention. Im Weiteren wurde eine Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) damit betraut, die Umsetzung der Agenda 21 auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu überwachen, politische Optionen und Richtlinien für die Folgekonferenzen zu erarbeiten und Dialogprozesse zwischen Regierungen, internationaler Staatengemeinschaft und Zivilgesellschaft aufzubauen und zu vertiefen. Allerdings verpasste man es, die CSD mit griffigen Instrumenten auszustatten, die sie in die Lage versetzt hätten, ihre Aufgaben auch gegen politische Widerstände wahrzunehmen. Politische Euphorie ist bisweilen kurzlebig, die Aufbruchsstimmung der frühen 90er Jahre verflüchtigte sich zusehends. So brachten die Rio-Nachfolgekonferenzen in New York (1997) und Johannesburg (2002) kaum Neues, waren eher Durchhalteübungen zur Verhinderung von Rückschritten zu Rio, waren Gipfel unverbindlicher Absichtserklärungen. Hinzu kam, dass das Nachhaltigkeitskonzept mehr und mehr seine fehlende programmatische Schärfe und geringe politische Anziehungskraft offenbarte. Rio 2012 Doch angesichts der sich zuspitzenden Wirtschafts-, Klima-, Energie-, Armuts- und Hungerkrisen kam die UN-Generalversammlung 2009 zum Schluss, es brauche einen neuen Wind, und sie berief für Juni 2012 die UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung (UNCSD) ein, kurz „Rio+20“, symbolträchtig Caritas Schweiz, Mediendienst 15, 24. November 2011
Seite 1 und 2: Mediendienst 15 24. November 2011 K
Seite 3 und 4: - 3 - Schutz für Pflegebedürftige
Seite 5: - 5 - An der Armutsgrenze ist die W

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