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Arbeitshilfen für die gewerkschaftliche ... - DGB-Jugend

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werkschaftlichen Stu<strong>die</strong>rendengruppe. Neben<br />

der ideellen Unterstützung ist vor allen<br />

Dingen <strong>die</strong> strukturelle Hilfe wichtig. Das<br />

Gewerkschaftshaus kann <strong>für</strong> Treffen genutzt<br />

werden; <strong>die</strong> Hochschulgruppe erhält<br />

eine Postadresse, bekommt eine Anschubfinanzierung<br />

und sie kann <strong>gewerkschaftliche</strong><br />

Netzwerke nutzen und knüpfen. Hauptamtliche<br />

KollegInnen, TeamerInnen und HBS-<br />

StipendiatInnen, <strong>die</strong> sich nicht kontinuierlich<br />

in <strong>die</strong> Arbeit der Hochschulgruppe einbringen<br />

können, kommen als ReferentInnen<br />

sowohl bei Treffen der Stu<strong>die</strong>rendengruppe<br />

als auch bei öffentlichen Veranstaltungen<br />

in Frage.<br />

Hilfe aus der Hochschule<br />

Auch an der Hochschule kann es Unterstützung<br />

geben:<br />

von der Stu<strong>die</strong>rendenvertretung (AStA/<br />

Fachschaften) durch finanzielle Hilfen,<br />

bei der Bereitstellung von Räumen und<br />

bei der gemeinsamen Organisation von<br />

Veranstaltungen.<br />

von VertrauensdozentInnen der HBS,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Angebote/Veranstaltungen in<br />

ihren Seminaren bewerben und als<br />

FachreferentInnen <strong>für</strong> eigene Veranstaltungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

von <strong>gewerkschaftliche</strong>n Kooperationsstellen,<br />

<strong>die</strong> bspw. bei der Suche nach<br />

Räumen helfen können.<br />

Finanzierung<br />

Für studentische Gruppen gibt es keine<br />

besonderen Finanzierungsmodi. Allerdings<br />

ist es an einigen Stellen möglich, Unterstützung<br />

zu bekommen (z.B. bei Stu<strong>die</strong>rendenvertretungen,<br />

<strong>Jugend</strong>ringen, etc.). Ein<br />

großer Teil der Arbeit kann kostenneutral<br />

erfolgen, solange keine Personalkosten/Honorare<br />

anfallen und Material eigenständig<br />

erstellt und beim AStA oder im Gewerkschaftshaus<br />

kostenlos vervielfältigt wird.<br />

Brauchen wir einen Raum?<br />

Die Hochschulgruppe kann nur vor Ort arbeiten<br />

und benötigt daher einen Raum. Er<br />

ist feste Anlaufstelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden,<br />

<strong>die</strong> mit der Hochschulgruppe und ihren<br />

Angeboten in Kontakt treten wollen. Dort<br />

ist der Ort <strong>für</strong> regelmäßige Treffen und hier<br />

findet auch <strong>die</strong> Beratung statt.<br />

Aktivitäten der Hochschulgruppe<br />

Grundsätzlich kann <strong>die</strong> arbeitsrechtliche<br />

Anfangsberatung nahezu ausschließlich<br />

von der Hochschulgruppe initiiert und aufrechterhalten<br />

werden. Sie kann dazu ein<br />

Campus Office oder ein Hochschulinformationsbüro<br />

einrichten. Weiterhin hat sie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, Veranstaltungen an der Hochschule<br />

zu organisieren und <strong>gewerkschaftliche</strong><br />

Angebote zu bewerben oder hochschulspezifische<br />

Materialien zu erarbeiten.<br />

Ein erfolgreiches Angebot an der Johannes-<br />

Gutenberg-Universität Mainz sind Veranstaltungen<br />

zum Thema „AbsolventInnenverläufe“:<br />

Hier beschreiben AbsolventInnen<br />

ihren Start in das Berufsleben.<br />

Tipp:<br />

1) Macht bei einem Treffen der Hochschulgruppe<br />

vor dem Semester einen<br />

Plan, welche Veranstaltungen angeboten<br />

werden sollen und wer <strong>für</strong> einzelne<br />

Aufgaben <strong>die</strong> Verantwortung trägt,<br />

damit ihr frühzeitig mit Vorbereitung<br />

und Bewerbung beginnen könnt.<br />

2) Nutzt <strong>die</strong> guten Erfahrungen der Gewerkschaftsjugenden<br />

vor Ort: <strong>die</strong> Methode<br />

„Bodenzeitung“ (beschrieben<br />

auf www.nafroth.de) bringt vielleicht<br />

mehr als das Verteilen zahlloser Flyer.<br />

Konkurrenz vermeiden<br />

Eine Konkurrenz einzel<strong>gewerkschaftliche</strong>r<br />

Hochschulgruppen sollte vermieden<br />

werden, da <strong>die</strong>se nicht nur<br />

Weitere Bereiche <strong>gewerkschaftliche</strong>r Stu<strong>die</strong>rendenarbeit Weitere Bereiche <strong>gewerkschaftliche</strong>r Stu<strong>die</strong>rendenarbeit<br />

kurzfristig <strong>die</strong> Wahrnehmung unserer<br />

Arbeit durch <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden negativ<br />

beeinflusst, sondern langfristig<br />

auch unsere knappen Ressourcen in<br />

der Stu<strong>die</strong>rendenarbeit verschwendet.<br />

Wo – vielleicht aus gutem Grund<br />

- mehrere <strong>gewerkschaftliche</strong> Hochschulgruppen<br />

existieren, sollte also <strong>die</strong><br />

Kooperation im Vordergrund stehen.<br />

Eine studentische <strong>DGB</strong>-Hochschulgruppe<br />

sollte in ihren Aktivitäten stets<br />

einen ausgewogenen Mix bewahren,<br />

um <strong>die</strong> verschiedenen Gewerkschaften<br />

einbeziehen zu können und sich nicht<br />

dem Vorwurf, eigentlich eine Hochschulgruppe<br />

einer Mitgliedsgewerkschaft<br />

zu sein, aussetzen zu müssen.<br />

Auch innerhalb einer <strong>DGB</strong>-Hochschulgruppe<br />

darf keine latente Konkurrenz<br />

zwischen Interessen(-svertretern) von<br />

Mitgliedsgewerkschaften entstehen.<br />

Bei einer <strong>gewerkschaftliche</strong>n Hochschulgruppe<br />

muss auf jeden Fall klar<br />

sein, dass sie nicht in Konkurrenz zu<br />

bestehenden „politischen“ Hochschulgruppen<br />

tritt. Ihr Engagement sollte<br />

nicht von politischen Mehrheiten abhängen<br />

– wenn auch nicht frei von<br />

politischen Standpunkten sein. Eine<br />

<strong>gewerkschaftliche</strong> Hochschulgruppe<br />

sollte nicht bei Wahlen zu Gremien<br />

der studentischen Selbstverwaltung<br />

(StuPa u.ä.) kandi<strong>die</strong>ren. Sonst verbaut<br />

sie sich eine Zusammenarbeit mit dem<br />

AStA und evtl. auch den Fachschaften.<br />

Ehrenamtliche halten und gewinnen<br />

Der Zeitaufwand in der Arbeit einer Hochschulgruppe<br />

ist nicht zu vernachlässigen,<br />

da oftmals <strong>die</strong> Arbeit an wenigen hängen<br />

bleibt, auch wenn <strong>die</strong> Gruppe mehrere Mitglieder<br />

hat. Besonders wenn sich aktive<br />

Mitglieder aus ihrem Engagement zurückziehen,<br />

kann <strong>die</strong> Hochschulgruppe gefährdet<br />

sein. Daher muss frühzeitig versucht<br />

werden, andere Mitglieder zu motivieren<br />

www.students-at-work.de<br />

und zu involvieren und neue Mitglieder zu<br />

gewinnen. Da<strong>für</strong> braucht man:<br />

Gestaltungsspielräume <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gruppe:<br />

Die Ehrenamtlichen dürfen nicht<br />

das Gefühl haben, dass Inhalte und<br />

Ziele ihrer Arbeit von Hauptamtlichen<br />

und deren Interessen bestimmt und<br />

gelenkt werden. Die Realisierung von<br />

Ideen, <strong>die</strong> aus der Gruppe kommen<br />

und aktuell nicht auf der Agenda der<br />

Hauptamtlichen stehen, sollte von<br />

<strong>die</strong>sen trotzdem unterstützt werden.<br />

Unterstützung durch Hauptamtliche:<br />

Die Ehrenamtlichen sollen nicht allein<br />

gelassen werden. GewerkschaftssekretärInnen<br />

sollten <strong>die</strong> strukturellen Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit der Hochschulgruppe<br />

schaffen, wenn deren<br />

Mitglieder <strong>die</strong>s nicht leisten können.<br />

Je nach Zusammensetzung der Gruppe<br />

muss das notwendige Maß einzubringender<br />

hauptamtlicher Arbeit neu<br />

austariert werden.<br />

Transparenz der Entscheidungen: Entscheidungen<br />

über Struktur und Finanzierung<br />

gemeinsamer Projekte sollten<br />

<strong>für</strong> Ehrenamtliche transparent sein.<br />

Die Perspektiven und <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

solcher Projekte sollten stets<br />

gemeinsam erarbeitet werden.<br />

Regelmäßige Treffen und Angebote:<br />

Ehrenamtliche profitieren besonders<br />

von Netzwerkbildung in ihrem Engagement.<br />

Die selbstverständlich regelmäßigen<br />

Treffen der Gruppe sollten<br />

also nicht nur zur Arbeitsplanung genutzt<br />

werden, sondern auch zur politischen<br />

Debatte. Möglicher Rahmen ist<br />

ein regelmäßiger Stammtisch, zu dem<br />

KollegInnen aus Betrieben, Personalvertretungen<br />

oder den Gewerkschaftshäusern<br />

eingeladen werden, um mit<br />

den Ehrenamtlichen ein bestimmtes<br />

<strong>für</strong> sie und ihre Arbeit relevantes Thema<br />

zu debattieren. Davon profitieren<br />

auch <strong>die</strong> eingeladenen KollegInnen.<br />

www.students-at-work.de<br />

Praktikum als Schnittstelle<br />

von Studium und Beruf<br />

Ein Handlungsfeld zwischen Service<br />

und Selbstorganisation<br />

Dieser Text von Johannes Katzan entstand<br />

vor dem Hintergrund der Erfahrungen des<br />

IG Metall-Hochschulinformationsbüros in<br />

Braunschweig.<br />

Kontakt: Tel.: 0531 / 380 80 188, Internet:<br />

http://www.hib-braunschweig.de,<br />

E-Mail: kontakt@hib-braunschweig.de<br />

Basisinformationen:<br />

Der überwiegende Teil der Stu<strong>die</strong>renden<br />

sammelt während seiner Ausbildung an der<br />

Universität oder an der Schwelle zum Einstieg<br />

ins Berufsleben Erfahrungen in einem<br />

Praktikum.<br />

Im wesentlichen lassen sich <strong>die</strong> Formen der<br />

Praktika in folgende Gruppen einteilen:<br />

Pflichtpraktika<br />

Pflichtpraktika im Betrieb sind insbesondere<br />

in den Stu<strong>die</strong>ngängen der<br />

Ingenieurwissenschaften vorgeschrieben.<br />

Freiwillige Orientierungspraktika<br />

Orientierungspraktika werden abgeleistet,<br />

um in ein Berufsfeld hineinzuschnuppern<br />

und erste Berufserfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

Praktika als Job-Ersatz<br />

Mittlerweile besteht der Berufseinstieg<br />

nach dem Studium bei vielen in<br />

schlecht oder gar unbezahlten langfristigen<br />

Praktika. Aber auch während<br />

des Studiums üben PraktikantInnen<br />

häufig schon vollwertige Tätigkeiten<br />

aus, ohne dabei angemessen – oder<br />

überhaupt - entlohnt zu werden.<br />

Eine Umfrage an der TU Braunschweig unter<br />

Stu<strong>die</strong>renden der Elektrotechnik und<br />

des Maschinenbaus<br />

hat<br />

ergeben, dass<br />

nur rund 20 %<br />

der Befragten<br />

während des<br />

Praktikums im<br />

Betrieb Kontakt<br />

zur <strong>Jugend</strong>-<br />

und Auszubildendenvertretung<br />

oder dem<br />

Betriebsrat hatten. Rund 80 Prozent hatten<br />

keinen Kontakt zur betrieblichen Interessenvertretung.<br />

Das Thema Praktikum ist also eine Querschnittsaufgabe<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gewerkschaft an<br />

der Hochschule - gemeinsam mit studentischer<br />

und betrieblicher Interessenvertretung.<br />

Folgende Ansatzpunkte <strong>für</strong> <strong>gewerkschaftliche</strong>s<br />

Handeln an der Hochschule und im<br />

Betrieb bieten sich an.<br />

Handlungsmöglichkeiten an der Hochschule<br />

Rechtsberatung:<br />

Stu<strong>die</strong>rende haben in der Regel wenig<br />

Ahnung über ihren rechtlichen Status als<br />

PraktikantIn im Betrieb. Der Beratungsbedarf<br />

reicht hier von der Entlohnung über<br />

den Urlaubsanspruch, den Arbeitsvertrag,<br />

<strong>die</strong> Sozialversicherungspflichtigkeit bis zu<br />

Haftungsfragen im Betrieb.<br />

Deshalb bietet sich das Thema „Praktikum“<br />

zur Bewerbung der Rechtsberatungstermine<br />

an der Hochschule im Rahmen von students<br />

at work an.<br />

Ausführliche Informationen zu den rechtlichen<br />

Grundlagen von Praktika unter:<br />

www.jugend.igmetall.de und<br />

www.students-at-work.de<br />

Umfrage:<br />

Einige <strong>gewerkschaftliche</strong> Hochschulprojekte<br />

haben gute Erfahrungen mit Umfragen<br />

unter Stu<strong>die</strong>renden zum Thema Praktikum<br />

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