Arbeitshilfen für die gewerkschaftliche ... - DGB-Jugend
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Gewerkschaftliche Kooperationsstellen<br />
An einigen Standorten gibt es Kooperationsstellen<br />
zwischen Gewerkschaften und<br />
Hochschulen. Ihre Aufgabe ist der Wissenstransfer<br />
zwischen Hochschulen und Gewerkschaften.<br />
Sie sind ein guter Partner, da<br />
sie über Kontakte in <strong>die</strong> Hochschulen und zu<br />
den Hochschulleitungen verfügen, gewerkschaftsnah<br />
sind und Erfahrungen hinsichtlich<br />
der Gegebenheiten an der jeweiligen<br />
Hochschule und der Hochschulaktivitäten<br />
der Einzelgewerkschaften haben können.<br />
Nicht immer haben sie aber strukturell <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, ausdrückliche <strong>gewerkschaftliche</strong><br />
Stu<strong>die</strong>rendenarbeit zu leisten.<br />
www.kooperationsstellen.de<br />
www.students-at-work.de/kooperationsstellen<br />
Hochschulferne Me<strong>die</strong>n<br />
Zur Bewerbung des Campus Offices und<br />
anderer Angebote bieten sich auch hochschulferne<br />
Me<strong>die</strong>n an. Da an Hochschulstandorten<br />
<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden in der Regel<br />
einen relevanten Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />
stellen, sind sie auch <strong>für</strong> Zeitungen<br />
und Radios eine interessante Zielgruppe.<br />
Nicht selten bieten sie deshalb eigene<br />
Hochschulseiten/-beilagen/-sendungen an.<br />
Über <strong>die</strong> Bewerbung des Angebots können<br />
sie sich als Dienstleister <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />
profilieren. Aber auch redaktionelle Zusammenarbeit<br />
ist möglich.<br />
4. Gewerkschaften und<br />
<strong>DGB</strong>-Regionsvorstand<br />
Die Gewerkschaften sind wichtige Partner<br />
beim Aufbau eines Campus Office. Allerdings<br />
ist bei ihnen <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>rendenarbeit<br />
sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Gewerkschaften ist<br />
in folgenden Punkten wichtig:<br />
Die Gewerkschaften sollten vor Ort<br />
<strong>die</strong> Bereitschaft zeigen, Nichtmitglieder<br />
unkompliziert zur Beantwortung<br />
branchenspezifischer Fragen zu übernehmen<br />
und eigenständig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitgliedschaft<br />
zu begeistern.<br />
Über <strong>die</strong> Gewerkschaften können qualifizierte<br />
BeraterInnen <strong>für</strong> das Campus<br />
Office gewonnen werden.<br />
<strong>DGB</strong>-Regionsvorstand<br />
Beim Aufbau einer arbeitsrechtlichen Anfangsberatung<br />
unter Einbeziehung des <strong>DGB</strong><br />
sollte der zuständige <strong>DGB</strong>-Regionsvorstand<br />
informiert werden. Ein beispielhaftes Anschreiben<br />
an <strong>die</strong> Mitgliedsgewerkschaften<br />
liegt in Anlage 2 vor. Der Aufbau einer<br />
Beratungseinrichtung unter dem Dach des<br />
<strong>DGB</strong> ist einer einzel<strong>gewerkschaftliche</strong>n Einrichtung<br />
grundsätzlich vorzuziehen.<br />
Organisationspolitische Absicherung<br />
Zur organisationspolitischen Absicherung<br />
des Projektes sollte der Regionsvorstand<br />
das Projekt beschließen. Dies verhindert<br />
nachträgliche Diskussionen darüber, wie<br />
mit möglichen Neumitgliedern verfahren<br />
wird und sichert gleichzeitig <strong>die</strong> unbürokratische<br />
Bereitschaft zur Beratung durch<br />
<strong>die</strong> Mitgliedsgewerkschaften bei branchenspezifischen<br />
Fragen.<br />
Gerade <strong>die</strong> Beratungsbereitschaft durch <strong>die</strong><br />
Mitgliedsgewerkschaften ist ein wichtiger<br />
Punkt. Hier gilt es klarzumachen, dass <strong>die</strong><br />
Stu<strong>die</strong>renden bei saw nur eine kostenlose<br />
Orientierungsberatung erhalten. Sollte<br />
es weiteren Handlungsbedarf oder gar <strong>die</strong><br />
Notwendigkeit der Gewährung von Rechtsschutz<br />
geben, ist eine Mitgliedschaft zwingend<br />
notwendig.<br />
Finanzierung<br />
Über den Regionsvorstand kann eine Finanzierung<br />
des Projektes gewährleistet werden,<br />
sofern <strong>für</strong> BeraterInnen und Raum dauerhafte<br />
oder durch Begleitveranstaltungen<br />
oder besondere Werbemaßnahmen höhere<br />
Jobbende Stu<strong>die</strong>rende beraten - Der Weg zum Campus-Office Jobbende Stu<strong>die</strong>rende beraten - Der Weg zum Campus-Office<br />
Kosten entstehen. Allerdings ist zu beachten,<br />
dass einzelne Gewerkschaften in der Regel<br />
kaum Interesse an Hochschularbeit haben.<br />
Information der Gewerkschaften: „Was<br />
kann auf uns zukommen?“<br />
In der Beratung können Fragen auftauchen,<br />
<strong>die</strong> aufgrund ihres speziellen Charakters<br />
nicht beantwortet werden können. Hier sind<br />
wir auf <strong>die</strong> Kompetenzen der Mitgliedsgewerkschaften<br />
angewiesen, <strong>die</strong> branchenspezifische<br />
Fragen beantworten können.<br />
Allerdings ist auch bekannt, dass <strong>die</strong>s nicht<br />
immer ganz reibungslos geht. Also müssen<br />
<strong>die</strong> Mitgliedsgewerkschaften im Vorfeld informiert<br />
und ihre Bereitschaft zur Beratung<br />
geklärt werden.<br />
Tipp 1:<br />
Wenn sich einzelne Gewerkschaften wenig<br />
kooperationsbereit zeigen, da sie <strong>für</strong> sich<br />
nicht den unmittelbaren Nutzen des Projekts<br />
erkennen, hilft manchmal der Verweis<br />
darauf, dass<br />
1) der <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand unter Mitwirkung<br />
der Mitgliedsgewerkschaften<br />
eine entsprechende Kooperation beschlossen<br />
hat.<br />
2) durch <strong>die</strong>ses Projekt <strong>die</strong> <strong>DGB</strong>-Gewerkschaften<br />
insgesamt gestärkt werden<br />
und hier praktische Solidarität gefordert<br />
ist.<br />
Tipp 2:<br />
Students at work bietet im Intranet ein Faltblatt<br />
mit kurzen Informationen zum Projekt<br />
an, mit dem innerhalb der Gewerkschaften<br />
Anliegen und Inhalte von students at work<br />
beworben werden können. Es liegt u.a. als<br />
bearbeitbare Word-Datei vor, so dass der<br />
Text ggf. lokalen Situationen angepasst<br />
werden kann.<br />
www.students-at-work.de<br />
5. Finanzierung<br />
Grundsätzlich ist zu sagen, dass <strong>die</strong> aufgewendete<br />
Arbeitszeit das kostenintensivste<br />
Moment in der Hochschularbeit ist, aber alle<br />
students at work-Materialien sind kostenlos.<br />
Kosten:<br />
Werbematerial<br />
Die students at work-Werbematerialien<br />
(Eindruckflyer, Eindruckplakate, Anzeigenvorlagen,<br />
Broschüren, Power-Point-Präsentation<br />
etc.) werden vom <strong>DGB</strong> Bundesvorstand,<br />
Abt. <strong>Jugend</strong> kostenlos bereitgestellt.<br />
Hier entstehen lediglich Kopierkosten oder<br />
Kosten <strong>für</strong> das Schalten von Anzeigen.<br />
Beratung<br />
Für <strong>die</strong> Beratung entstehen dann Kosten,<br />
wenn keine freiwilligen BeraterInnen aus<br />
dem ehren- oder hauptamtlichen Bereich<br />
gewonnen werden können. Dann können<br />
KollegInnen von der <strong>DGB</strong> Rechtsschutz<br />
GmbH auf Honorarbasis eingesetzt<br />
werden.<br />
studentische BeraterInnen geschult<br />
und <strong>für</strong> ein angemessenes Honorar<br />
beschäftigt werden. Diese Variante<br />
ist politisch wünschenswert, weil<br />
<strong>die</strong> Einbeziehung Stu<strong>die</strong>render <strong>die</strong><br />
beste Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />
<strong>gewerkschaftliche</strong>r Hochschularbeit<br />
ist. Als angemessen gelten <strong>die</strong> Regelungen<br />
des Berliner Tarifvertrages<br />
<strong>für</strong> studentische Beschäftigte.<br />
Wenn kein adäquater Raum (bzw. Büro)<br />
kostenfrei genutzt werden kann, können<br />
zudem Kosten <strong>für</strong> Miete und Einrichtung<br />
der Beratungsräumlichkeiten entstehen.<br />
Aktionen<br />
Aktionen und Veranstaltungen kosten<br />
selbstverständlich auch Geld. Doch sie<br />
müssen nicht aus Mitteln <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beratungsarbeit<br />
stammen, sondern können auch<br />
separat finanziert werden – z.B. indem zah-<br />
www.students-at-work.de<br />
lungskräftige Kooperationspartner<br />
mit ins Boot geholt werden.<br />
Mittelausstattung:<br />
Eigenmittel von <strong>DGB</strong> und Mitgliedsgewerkschaften<br />
Die naheliegendste Form der Finanzierung<br />
von Hochschulaktivitäten<br />
ist <strong>die</strong> Finanzierung aus<br />
Eigenmitteln – <strong>die</strong> notwendigen<br />
Gelder müssen „lediglich“ in <strong>die</strong> eigenen<br />
Budgets eingestellt werden. Da nicht viele<br />
Organisationen auf lokaler Ebene große<br />
Summen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hochschularbeit bereitstellen<br />
werden, bieten sich Kooperationsprojekte<br />
an, bei denen entstehende Kosten auf <strong>die</strong><br />
(beteiligten) Mitgliedsgewerkschaften umgelegt<br />
werden können. Allerdings kann bei<br />
Einzelprojekten auch <strong>die</strong> Co-Finanzierung<br />
durch eine einzelne Gewerkschaft möglich<br />
sein (Bsp.: GEW - Informationen <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende).<br />
Gelder der Stu<strong>die</strong>rendenschaften<br />
Viele Stu<strong>die</strong>rendenschaften (ASten etc.)<br />
verfügen über ein nicht unbeträchtliches<br />
Finanzvolumen. ASten könnten daher bei<br />
Kooperationen nicht nur Räume/Arbeitsplätze<br />
kostenlos zur Verfügung stellen,<br />
sondern auch (gemeinsame) Veranstaltungen<br />
(mit)finanzieren.<br />
Eingeworbene öffentliche Gelder (Stadtjugendring,<br />
Kreisjugendring, Kommune<br />
etc.)<br />
Es gibt auch <strong>die</strong> Möglichkeit externe Gelder<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hochschularbeit einzuwerben.<br />
Hier ist allerdings oft der Aufwand größer<br />
als der Ertrag. Sollten aber größere Projekte<br />
geplant sein, lohnt sich ein Blick in aktuelle<br />
Fördertöpfe und Programme. So hat<br />
<strong>die</strong> <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Hessen im Rahmen des<br />
Projekts „Come in Contract“ des Deutschen<br />
Bundesjugendrings (DBJR) 4.000 EUR <strong>für</strong><br />
Hochschularbeit eingeworben. Damit lassen<br />
sich im Hochschulbereich schon einige<br />
Dinge machen.<br />
6. BeraterInnen<br />
Grundsatzfrage Ehren- oder Hauptamt<br />
Vor der Einrichtung eines Beratungsangebots<br />
ist <strong>die</strong> grundsätzliche Frage zu klären,<br />
auf welches „Personal“ sich <strong>die</strong> Beratung<br />
stützen soll:<br />
Es gibt <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
1. rein ehrenamtlich aktive Stu<strong>die</strong>rende,<br />
2. Stu<strong>die</strong>rende gegen Bezahlung oder<br />
3. hauptamtliche Gewerkschaftsbeschäftigte<br />
als Beratungspersonal einzusetzen.<br />
Für jede der drei Möglichkeiten<br />
gibt es positive Beispiele in existierenden<br />
Beratungseinrichtungen. Eine<br />
generelle Regelung hier<strong>für</strong> gibt es<br />
derzeit nicht. Allerdings gibt es (beim<br />
<strong>DGB</strong>) zum Teil bezirkliche Regelungen,<br />
mit welchem Personal <strong>die</strong> Beratung<br />
bestritten werden soll. In der Praxis ist<br />
es natürlich möglich und kann sogar<br />
sehr sinnvoll sein, <strong>die</strong> drei genannten<br />
Varianten miteinander zu verbinden.<br />
Leitmotiv sollte auf jeden Fall eine<br />
hohe Beratungsqualität sein, damit<br />
Fehlinformationen vollständig vermieden<br />
werden. Bei jeder der genannten<br />
Möglichkeiten sind einige Punkte zu<br />
beachten.<br />
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