Stadtarchiv Dornbirn Zeitgerichtsprotokollbuch (GB 4), 1754 - 1768

Testament Jüngling Rochus Feuerstein ist krank, vermacht das von seiner Mutter Maria Thurnher sel. ererbte
Vermögen nach seinem Ableben den 3 ledigen Schwestern Anna Maria, Anna und Franziska Feuerstein, sollte
sich eine Schwester verheiraten so sollen es die ledigen bekommen, am 16.10.1757
Seite 157: 12.12.1757
Zeugenvernehmung zu der Sache Mr. Martin Bröll, Frau Anna Klocker und Anton Thurnher Kläger, gegen Anton
Schmidinger vom 01.09.1757
Des Mr. Martin Bröll und seiner Hausfrau Anna Klocker auch Anton Thurnher sämtlichen Klägern produzierte
Kundschaften.
Konrad Kohler und Xaver Greußing von Schnepfau
Hans Feuerstein ab dem Schwarzenberg
Ignaz Diem aus dem Schauner
Simon Ulmer im Oberdorf
Die abwesend einzitierten sind angereicht an ein hochlöbliches Oberamt Bregenz ergangenen Citatorialum
Anna Müller von Wolfurt
Josef Mayer von Lauterach
N. von Kennelbach
Eine ob der Staig
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Beklagter Mr. Anton Schmidinger bringt entgegen die wider ihn produzierten Zeugen folgende Exceptionens an,
wider den Konrad Kohler habe er noch ein besonderes Bedenken, weil selber zu Schnepfauerinnen und
Mellauerinnen gesagt, der Anton Schmidinger habe fußfällig bitten müssen, dass man ihn wegen diesem
Handel nicht auf Feldkirch führe.
Der Kohler widerspricht obiges.
Weil der Konrad Kohler, Xaver Greußing und Hans Feuerstein bei ihren Zeugenführern übernachtet, so habe er
ein Bedenken, dass sie sich untereinander abgeredet haben möchten.
Wider den Ignaz Diem und Simon Ulmer hab er nichts einzuwenden.
Wegen den hofsteigischen Zeugen könne er sich nicht verantworten, bis er sie vor Augen sehe. Anbei wegen
ein so anderen sich das mehrere vorbehaltend. Bitte, man möchte mit Abfassung des Urteils bis nächstes
Zeitgericht einhalten.
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Dagegen produziert Mr. Anton Schmidinger die obigen Kläger, den Simon Ulmer, Barbara Feuerstein und
Barbara Lässer, auch Franz Josef Rusch in der Kehlen, sodann Josef Mäser im Schattau auf Anfragen ob des
Martin Bröll Hausfrau wider die vorgeschlagenen und benannten Kundschaften etwas einzuwenden habe.
Wider den Simon Ulmer wisse sie nichts, was er habe wegen der Barbara Feuerstein und Barbara Lässer gebe
sie keine Antwort.
Johannes Feuerstein Schwarzenberg, 34 Jahre alt, ein Schreiner, deponiert: Dass er in ca. mehr als vor einem
Jahr bei dem Anton Schmidinger ein Glas Wein getrunken. Welcher da der Diskurs von gehenden Wesen war.
Er Schmidinger gesagt, der Martin Bröll sei ein liderlicher Mann, rede keine Wahrheit, könne sich auf ihn nicht
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verstehen, dessen Weib aber sei eine Kanaille. Endet damit seine Aussage und ist mit auferladenem
Stillschweigen entlassen worden.
Xaver Greußing Schnepfau, 24 Jahre alt, ledigen Standes, ein Schreiner, deponiert: dass er ca. vor 2 ½ Jahren
bei Anton Schmidinger als ein Wolfurter eingekehrt, da habe der Anton Schmidinger gesagt, der Martin Bröll
habe einen Tagwerker, der Tag und Nacht dort wäre, es wisse niemand was es für Leute seien. Könne es
ausdrücklicher nicht sagen, weil es schon lange angestanden. Endet damit seine Aussage und ist mit
auferladenem Stillschweigen entlassen worden.
Ignaz Diem Schauner, 58 Jahre alt, verheiratet, ein Bauernmann, von niemand unterrichtet, wünsche dem Teil
das Recht, dem der Recht habe.
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Deponiert dass er von dem Anton Schmidinger nicht nur keine Hurenscheltung gegen des Mr. Martin Bröll
Hausfrau, sondern sonst nichts ehrverletzliches gehört. Endet damit seine Aussage und ist mit auferladenem
Stillschweigen entlassen worden.
Mr. Simon Ulmer, 57 Jahre alt, im Wittibs Stand, ein Maurer aus dem Oberdorf, von niemandem unterrichtet,
wünsche das Recht, der Recht habe. Deponiert, wisse lediglich nichts von dem Anton Schmidinger
ehrverletzliches, mithin auch keine Hurenscheltung gegen des Mr. Martin Bröll Hausfrau gehört zu haben. Endet
damit seine Aussage und ist mit auferladenem Stillschweigen entlassen worden.
Barbara Feuerstein Oberdorf mit Anton Ulmer verheiratet, 35 Jahre alt, von niemandem unterrichtet, wünsche
den Sieg rechtens, der Recht hat.
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