Vollständige Ausgabe herunterladen - DRF Luftrettung
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22<br />
Foto: Matthias Böhl<br />
Stationen im Porträt<br />
M<br />
it den letzten Sonnenstrahlen landet Pilot Udo<br />
Laux die rot-weiß lackierte BK 117 vor dem Hangar<br />
am Flughafen Dortmund. Ein langer Tag geht für<br />
die Besatzung des Hubschraubers der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />
zu Ende, denn Christoph Dortmund ist täglich<br />
von 8 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Die<br />
Crew hatte einen intensivpflichtigen Patienten vom<br />
Ruhrgebiet in eine Münchner Spezialklinik verlegt.<br />
Das Besondere an diesem Transport: Es war ein sogenannter<br />
ECMO-Transport. Bei dem Patienten wurde<br />
eine „Extrakorporale Membranoxygenierung“ durchgeführt<br />
– eine intensivmedizinische Therapie, bei der<br />
eine Maschine teilweise oder vollständig die Lungenund/oder<br />
Herzfunktion des Erkrankten übernimmt.<br />
Der Dortmunder Hubschrauber der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />
gehört zu den wenigen in Deutschland, die Intensivtransporte<br />
mit einer mobilen Herz-Lungen-Maschine<br />
durchführen können. „Bei Flügen mit diesem<br />
lebenserhaltenden System werden wir von einem Spe-<br />
Mittendrin<br />
zialisten, zum Beispiel einem Kardiotechniker des<br />
BG Universitätsklinikums Bergmannsheil in Bochum<br />
unterstützt“, sagt Notarzt Mike Thompson. „Notarzt<br />
und Rettungsassistent konzentrieren sich ausschließlich<br />
auf den Patienten“, ergänzt Rasmus Böhme, Hems<br />
Crew Member und Berufsfeuerwehrmann aus Bochum.<br />
Eine weitere Besonderheit der medizintechnischen<br />
Hubschrauberausstattung ist eine Intraaortale<br />
Ballonpumpe, kurz IABP. Hierbei unterstützt ein Ballonkatheter<br />
in der Aorta die Pumpleistung des Herzens,<br />
beispielsweise nach einem Herzinfarkt. Eine<br />
konstante Stromversorgung während des Fluges wird<br />
mit einem Spannungswandler, dem 230-Volt-Inverter,<br />
gewährleistet.<br />
Durch die Spezialisierung auf Transporte von Intensivpatienten<br />
zwischen Kliniken ist der Dortmunder<br />
Hubschrauber ein wichtiges Glied in der medizinischen<br />
Versorgungskette Nordrhein-Westfalens. Das Ruhrgebiet,<br />
geprägt von Groß- und Schwerindustrie, hat mit<br />
Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Verkehrsstaus und den meisten<br />
Einwohnern. In seinem Herzen ist Christoph Dortmund stationiert. Mit rund 700 Einsätzen jährlich<br />
erfüllt der Hubschrauber eine überlebenswichtige Funktion für die Menschen in der Region.