EIB Info - Sonderausgabe - European Investment Bank
EIB Info - Sonderausgabe - European Investment Bank
EIB Info - Sonderausgabe - European Investment Bank
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
OUTSIDE MITTELMEER-PARTNERLÄNDER<br />
EU<br />
auf breiter Ebene Anwendung finden und im<br />
Mittelmeerraum ein Markt für erneuerbare<br />
Energien und für rationelle Energienutzung<br />
geschaffen werden.<br />
FEMIP fördert vorrangig<br />
Energievorhaben und<br />
unterstützt damit<br />
die Integration des<br />
Mittelmeerraums<br />
In Einklang mit den Grundzügen der EU-<br />
Nachbarschaftspolitik unterstützt die FEMIP<br />
die Mittelmeer-Partnerländer bei der Bewältigung<br />
dieser Herausforderung. Sie ist sich<br />
der Bedeutung bewusst, die dem Energiebereich<br />
in der Wirtschaftspartnerschaft zwischen<br />
den EU- und den Mittelmeer-Partnerländern<br />
zukommt. Der Energiesektor spielt<br />
sowohl für die nachhaltige Entwicklung der<br />
22 <strong>EIB</strong>-<strong>Info</strong>rmationen <strong>Sonderausgabe</strong> – 2010<br />
Windpark Abdelkhalek Torres<br />
in Marokko<br />
Windpark in Tanger – Beispiel für die Vorreiterrolle der<br />
FEMIP<br />
Noch bevor im Rahmen der Union für den Mittelmeerraum die nachhaltige<br />
Entwicklung und die Erschließung alternativer Energiequellen als zentrale Elemente<br />
der euro-mediterranen Integration festgelegt wurden, hat die FEMIP<br />
diese Ziele bereits bei ihren Finanzierungsoperationen berücksichtigt. So engagierte<br />
sich die <strong>Bank</strong> 2004 mit einem Darlehen von 80 Mio EUR an den marokkanischen<br />
Energieversorger ONE zur Finanzierung des Projekts Parc Eolien<br />
de Tanger für die Nutzung erneuerbarer Energien in der Region. Dieses Darlehen<br />
hat den Bau eines Windparks zwischen Tanger und Tétouan ermöglicht.<br />
Der im Windpark erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und<br />
trägt dazu bei, die steigende Stromnachfrage ökologisch nachhaltig zu decken.<br />
So hat die FEMIP bereits damals die Diversifizierung des Energiemixes, den<br />
Umweltschutz und die Schaffung vorrangiger Strominfrastrukturen miteinander<br />
kombiniert. Künftig wird sie diese Ziele noch intensiver und in Einklang mit<br />
den vorrangigen Zielen der Union für den Mittelmeerraum verfolgen.<br />
Region als auch für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ihrer Industrie und die Sicherheit der<br />
Energieversorgung eine wesentliche Rolle.<br />
Deshalb hat die FEMIP seit Oktober 2002<br />
mehr als 3,6 Mrd EUR für Energievorhaben<br />
bereitgestellt. Das entspricht einem Drittel<br />
aller in diesem Zeitraum gewährten Finanzierungsmittel.<br />
Die Finanzierungstätigkeit der FEMIP ist<br />
dabei auf drei Hauptbereiche ausgerichtet.<br />
Erstens finanziert sie den Bau und die Modernisierung<br />
von Energieinfrastrukturen auf nationaler<br />
und regionaler Ebene. Parallel dazu<br />
fördert sie die Harmonisierung und Integration<br />
der Energiemärkte im Europa-Mittelmeerraum,<br />
indem sie Vorhaben unterstützt, die zur<br />
Schaffung eines Stromverbunds und zur Entwicklung<br />
neuer Wege der Energieerzeugung<br />
beitragen. Drittens setzt sie sich für die Ent-<br />
wicklung einer nachhaltigeren Energieversorgung<br />
ein. Dazu fördert sie Vorhaben zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz und Projekte<br />
im Rahmen des Clean Development Mechanism<br />
(CDM), wie im Kyoto-Protokoll definiert.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Vorhaben<br />
zur Nutzung erneuerbarer Energieträger.<br />
Um ihren Aufgaben gerecht zu werden, gewährt<br />
die FEMIP neben traditionellen Darlehen<br />
auch Private-Equity-Finanzierungen. So<br />
beteiligte sie sich 2008 an der Finanzierung<br />
des ersten CDM-Fonds im Mittelmeerraum.<br />
Darüber hinaus finanziert sie Machbarkeitsstudien<br />
und gewährt im Rahmen des FEMIP-<br />
Fonds für technische Hilfe Unterstützung bei<br />
der Planung, Durchführung und Überwachung<br />
von Vorhaben.<br />
Mittelmeer-Solarplan:<br />
Verstärkung der Rolle und<br />
Wirksamkeit der FEMIP<br />
Die FEMIP verstärkt ihre Tätigkeit vor allem<br />
im Bereich erneuerbare Energieträger. In der<br />
Sitzung des Ministerausschusses der FEMIP<br />
im Oktober 2008 und anschließend auf dem<br />
Treffen der Industrieminister der EU-Mitgliedstaaten<br />
und der Mittelmeer-Partnerländer im<br />
November 2008 wurde die <strong>EIB</strong> mit der Koordination<br />
der Umsetzung des Solarplans für<br />
das Mittelmeer beauftragt. Dieser Solarplan<br />
gehört zu den sechs Zielen der Europäischen<br />
Union im Mittelmeerraum, die auf dem Gipfeltreffen<br />
der Staats- und Regierungschefs<br />
im Juli 2008 verabschiedet wurden. Ziel des<br />
Mittelmeer-Solarplans, für den die <strong>EIB</strong> einen<br />
Investitionsplan erarbeiten soll, ist die Schaffung<br />
von Stromerzeugungskapazitäten von<br />
20 GW bis zum Jahr 2020.<br />
Aufgrund ihrer langjährigen Finanzierungstätigkeit<br />
in den Bereichen erneuerbare Energieträger<br />
und Energieeffizienz in den EU-Mitgliedstaaten<br />
sowie in Anbetracht der Stellung<br />
der FEMIP als größter Geldgeber im Mittelmeerraum<br />
verfügt die <strong>EIB</strong> über die erforderliche<br />
Erfahrung und das Know-how, um ihrem<br />
Auftrag in diesen Bereichen gerecht zu werden.<br />
Dazu wird die <strong>Bank</strong> aus FEMIP-Mitteln<br />
unter anderem eine Studie finanzieren, in<br />
deren Rahmen technologisch innovative und<br />
wirtschaftlich tragfähige Pilotprojekte im Bereich<br />
Energie zu ermitteln sind. Mit dem Darlehen<br />
von 50 Mio EUR, das die <strong>EIB</strong> 2009 für<br />
den Bau eines Festland-Windparks mit einer<br />
Kapazität von 200 MW im ägyptischen Gabal<br />
el Zait am Roten Meer gewährt hat, hat sie<br />
den ersten Schritt zur Umsetzung ihrer Ziele<br />
gemacht. Die Ergebnisse der Studie werden<br />
auf der 8. FEMIP-Konferenz am 10. Mai 2010<br />
in Valencia vorgestellt. p