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EIB Info - Sonderausgabe - European Investment Bank

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Netzeffizienz und der Einsatz erneuerbarer<br />

Energieträger.<br />

Die <strong>EIB</strong> stellt ihren Beitrag von 20,4 Mio USD<br />

im Rahmen ihres derzeitigen Finanzierungsmandats<br />

für Asien und Lateinamerika bereit.<br />

Dabei handelt es sich um das erste Direktdarlehen<br />

der <strong>Bank</strong> in Nicaragua. Das Projekt entspricht<br />

den vorrangigen Zielen des Mandats,<br />

die Sicherheit der Energieversorgung zu erhöhen<br />

und die ökologische Nachhaltigkeit<br />

zu fördern.<br />

Überfällige Investitionen in<br />

einen vernachlässigten Sektor<br />

Obwohl Nicaragua ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum<br />

erreicht hat und die Inflation<br />

durch eine solide Wirtschaftspolitik<br />

und einen beträchtlichen Abbau der Staatsverschuldung<br />

gesenkt werden konnte, ist es<br />

noch immer das ärmste Land in Lateinamerika.<br />

Sein Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund<br />

366 kWh gehört zu den niedrigsten in Lateinamerika.<br />

Insgesamt sind rund 60% der<br />

Bevölkerung an die Stromversorgung angeschlossen.<br />

Allerdings haben nur 35-40% der<br />

Landbevölkerung Stromanschluss. <strong>Info</strong>lge<br />

des Investitionsdefizits in Nicaraguas Stromsektor<br />

kommt es regelmäßig zu Stromausfällen<br />

und zu massiven Störungen in der Stromversorgung,<br />

worunter die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Landes erheblich leidet. Darüber<br />

hinaus kann die Stromerzeugung nicht<br />

mehr mit dem steigenden Verbrauch Schritt<br />

halten. Ferner wird der Stromsektor durch die<br />

hohen kommerziellen Verluste belastet sowie<br />

dadurch, dass die Tarife für eine volle Kostendeckung<br />

zu niedrig sind.<br />

Nicaraguas Stromsektor wurde teilweise<br />

privatisiert. Wasserkraftwerke und Übertragungsnetz<br />

befinden sich jedoch weiterhin in<br />

staatlichem Besitz. Daher steht die Sanierung<br />

des nicaraguanischen Stromsektors bei der<br />

Regierung und auch bei den IFI ganz oben<br />

auf der Prioritätenliste.<br />

Sechs mittelamerikanische Länder – Costa<br />

Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua<br />

und Panama – arbeiten derzeit an<br />

einem gemeinsamen Stromverbundnetz. Das<br />

Projekt SIEPAC (Sistema de Interconexión Eléctrica<br />

de Países de América Central) umfasst<br />

den Bau eines Hochspannungsübertragungssystems,<br />

durch das ein regionaler Strommarkt<br />

entstehen soll. Ziel ist die gegenseitige Unterstützung<br />

und die Förderung einer kostengünstigen<br />

Stromerzeugung in der Region. Im<br />

Rahmen des SIEPAC-Projekts soll vor allem<br />

die 220-kV-Übertragungsleitung gebaut<br />

werden. Nicaraguas Regierungsprogramm<br />

wird von den drei IFI unterstützt und ist darauf<br />

ausgerichtet, die zur Verstärkung des nationalen<br />

Stromnetzes erforderlichen Anlagen<br />

zu errichten.<br />

Durch das Investitionsprogramm sollen die<br />

wichtigsten staatlichen Bereiche des Stromsektors<br />

stabilisiert werden. In seinem Rahmen<br />

werden die Sanierung von zwei Wasserkraftwerken<br />

im Nordosten des Landes sowie<br />

der Ausbau und die Modernisierung des<br />

Stromnetzes mitfinanziert. Dazu gehören<br />

auch die Leitungen und Umspannstationen,<br />

die notwendig sind, um die Übertragungskapazität<br />

und Zuverlässigkeit des Netzes zu<br />

erhöhen. Ferner müssen beim Ministerium<br />

und bei den Regulierungsbehörden Kompetenzen<br />

entwickelt werden, und Studien für<br />

neue Investitionsvorhaben zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger müssen vorbereitet<br />

werden. Durch ihre Zusammenarbeit werden<br />

die IFI dazu beitragen, die erneuerbaren<br />

Energiequellen des Landes zu erschließen,<br />

die dringend notwendigen Maßnahmen zur<br />

Erhöhung der Stromübertragungskapazität<br />

und zur Verringerung der Verluste zu ergreifen<br />

und dadurch die Energieversorgung des<br />

Landes zu sichern. Mit der Projektdurchführung<br />

werden staatliche Stromunternehmen<br />

betraut. Die Maßnahmen zur Verringerung<br />

der technischen Verluste sowie zum Aufbau<br />

von Kompetenzen werden vom Energieministerium<br />

durchgeführt.<br />

Meilenstein in der<br />

Zusammenarbeit zwischen IFI<br />

Das gemeinsame Finanzierungspaket von <strong>EIB</strong>,<br />

IADB und CABEI stellt einen weiteren Meilenstein<br />

in der außergewöhnlich guten Kooperation<br />

zwischen den drei IFI dar und hat den<br />

Weg für die weitere Zusammenarbeit geebnet.<br />

Die besonderen Anforderungen, die Nicaragua<br />

als hochverschuldetes Land nach<br />

den IWF-Vorschriften zu erfüllen hat, waren<br />

nur durch die enge Zusammenarbeit und<br />

den Finanzierungsbeitrag der drei Institutionen<br />

zu bewältigen. So konnten sie der nicaraguanischen<br />

Regierung ein maßgeschneidertes<br />

Finanzierungspaket anbieten. p<br />

Modernisierung des nicaraguanischen<br />

Energiesektors<br />

LATEINAMERIKA<br />

<strong>EIB</strong>-<strong>Info</strong>rmationen <strong>Sonderausgabe</strong> – 2010 41

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