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Vorlesung von Juliane Blech am 7.11.2011 in der MLU Halle (pdf ...

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zu mir h<strong>in</strong> und zum Schreiben festhalten, was nicht bedeutet, dass es e<strong>in</strong>e<br />

Leichtigkeit ist und fern aller Anstrengungen. Ne<strong>in</strong>, es ist oft sehr unwegs<strong>am</strong>, doch<br />

durch das Schreiben habe ich e<strong>in</strong>en Halt.<br />

Bei me<strong>in</strong>en Lesungen lese ich K<strong>in</strong><strong>der</strong>n fast immer Gedichte vor. Auch kle<strong>in</strong>e<br />

Geschichten. Ich habe kostbare Erfahrungen d<strong>am</strong>it ges<strong>am</strong>melt und nie Ablehnung<br />

o<strong>der</strong> Langeweile gespürt. Meist habe ich den Großteil an K<strong>in</strong><strong>der</strong>n wirklich entführt <strong>in</strong><br />

die verschiedenen, vielen kurzen Gedichte und ich f<strong>in</strong>de sowohl für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, als<br />

auch für mich Lesende den Vorteil dar<strong>in</strong>, mit jedem neuen Text, also Gedicht, <strong>von</strong><br />

etwas an<strong>der</strong>em erzählen zu können, e<strong>in</strong>en Kosmos entstehen zu lassen, wo sich<br />

je<strong>der</strong> herausnehmen kann, was ihm gefällt. Die Gedichte ermöglichen e<strong>in</strong>e<br />

Bannbreite an Themen, Stimmungen, Gefühlslagen, Aussagen o<strong>der</strong> Fragen.<br />

Manchmal vergleiche ich die Gedichte mit Happen, die gereicht werden. Sie sollen<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n schmecken, Lust <strong>am</strong> Zuhören wecken, nah se<strong>in</strong>, frisch, verlockend, wie<br />

e<strong>in</strong>e Nascherei. Für mich ist fast jedes Gedicht e<strong>in</strong>e Geschichte im m<strong>in</strong>imalen<br />

Format. Oft wird bedauert o<strong>der</strong> bemängelt, wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> beim Zuhören <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Konzentration nachlassen, wenn sie sche<strong>in</strong>bar nicht zuhören können o<strong>der</strong> wollen,<br />

unruhig werden, womöglich zappeln o<strong>der</strong> mit den Füßen scharren. Ich f<strong>in</strong>de das<br />

völlig normal und es liegt sogar e<strong>in</strong> Reiz dar<strong>in</strong>, denn es liegt auch an mir und an dem,<br />

was/wie ich lese. Ich kann jede Unruhe gut verstehen, weil es mir selber schwer fällt<br />

lange still zu sitzen und etwas anzuhören. Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gedichtband „Manchmal<br />

könnte ich e<strong>in</strong> U-Boot gebrauchen“ ist für mich e<strong>in</strong> wichtiges Buch. Zum e<strong>in</strong>en, weil<br />

es so lange dauerte, ehe es zum Buch wurde, weil das viel eher schon hätte<br />

geschehen können und ich weitere Manuskripte habe, die hoffentlich nicht so lange<br />

brauchen werden. Zum an<strong>der</strong>en, weil es mir die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es Veröffentlichens<br />

verdeutlicht hat. Der Band erschien mit Hilfe e<strong>in</strong>es Druckkostenzuschusses, welchen<br />

mir das Land gewährte. So schön es ist, diese Unterstützung zu erhalten, wäre es<br />

schön ohne e<strong>in</strong>e solche auszukommen. Dagegen spricht aber die wirtschaftliche<br />

Situation bei e<strong>in</strong>er Großzahl an Verlagen. Im Jahr 2009 erhielt ich als Erste das frisch<br />

ausgerufene dreimonatige Arbeitsstipendium auf Schloß Hundisburg<br />

(Kultusm<strong>in</strong>isterium Magdeburg, Land Sachsen-Anhalt). Dort arbeitete ich an e<strong>in</strong>em<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>buch mit dem Titel „Das Hörvieh“. Seit Fertigstellung des Manuskriptes ist nun<br />

bereits viel Zeit vergangen. Ich habe es zu Preisausschreibungen im<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>buchbereich e<strong>in</strong>gesandt, ohne Erfolg. So lag es und liegt es noch und ich habe<br />

bisher noch nicht die Konzentration auf e<strong>in</strong>e Vermittlung, Verlagssuche aufgebracht.<br />

Es geht zudem leicht unter <strong>in</strong> all den D<strong>in</strong>gen die mich aktuell beschäftigen o<strong>der</strong><br />

for<strong>der</strong>n, Neues, was ich begonnen habe o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>es, was beendet werden will.<br />

Im Sommer unternahm ich e<strong>in</strong>en für mich neuen Versuch und schickte den jeweiligen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gemäß drei Literaturagenturen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> -u. Jugendliteratur die<br />

Unterlagen und Textauszüge. Von zwei Agenturen erhielt ich Ablehnungen und <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> dritten noch ke<strong>in</strong>e Antwort. Agenturen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>en Versuch wert gewesen,<br />

weil sie, im Falle des Interesses für das Werk, sich um dieses im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

Vermarktung sorgen, dem Autor als Partner zur Seite stehen und wie er zu e<strong>in</strong>er<br />

Veröffentlichung vordr<strong>in</strong>gen wollen. Hier gibt es für mich noch viele Versuche zu<br />

tätigen und vieles, was ich mir, im eigenen Interesse abr<strong>in</strong>gen sollte. Ich möchte auf<br />

Gedichte zurückkommen. Ich möchte zwei weitere vorlesen, um im Kle<strong>in</strong>en<br />

aufweisen, wie ich zu den Gedichten f<strong>in</strong>de.<br />

Zungenwiegen<br />

Die Zunge des Blauwals<br />

wiegt so viel wie e<strong>in</strong> Elefant<br />

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