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Vorlesung von Juliane Blech am 7.11.2011 in der MLU Halle (pdf ...

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Es s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche gern schreiben und <strong>von</strong> daher ist es e<strong>in</strong> sehr lebendiges und<br />

schreib<strong>in</strong>tensives Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Mit dem Verfassen <strong>von</strong> Theaterstücken ergab sich für<br />

mich etwas Neues. Ich b<strong>in</strong> über me<strong>in</strong>e Gedichte dort h<strong>in</strong>gelangt. Von alle<strong>in</strong>e ist mir<br />

diese Idee nicht <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n gekommen, schien mir diese Art des Schreibens fern<br />

und es gab auch ke<strong>in</strong> Interesse, welches mich dorth<strong>in</strong> gehend etwas versuchen, ließ<br />

o<strong>der</strong> zur Dr<strong>am</strong>atik schob. Dank Frauke Jakobi, die 2003 und 04 noch <strong>in</strong> <strong>Halle</strong> lebte<br />

und jetzt seit Jahren schon <strong>in</strong> Zürich als Puppenspieler<strong>in</strong> und Regisseur<strong>in</strong> lebt und<br />

arbeitet, habe ich me<strong>in</strong> erstes Stück geschrieben. Sie hatte me<strong>in</strong> Manuskript mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gedichten gelesen und fragte, ob ich e<strong>in</strong> Stück, basierend auf e<strong>in</strong>er Idee <strong>von</strong><br />

ihr und den Texten, <strong>in</strong> welchem <strong>der</strong> Reim und das Reimen e<strong>in</strong>e tragende Rolle<br />

spielen sollte, schreiben würde. Das Stück wie<strong>der</strong>um war e<strong>in</strong> Auftragswerk des<br />

Theaters <strong>der</strong> Jungen Generation <strong>in</strong> Dresden. Die Erarbeitung des Stückes „Eene<br />

Meene Miste“ und das Erleben <strong>der</strong> Premiere eröffneten mir e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Erfahrung und weckten die Lust und das Interesse auf weitere Stücke. E<strong>in</strong> Sog war<br />

es für mich und ich hätte vorher nie vermutet, dass es das se<strong>in</strong> könnte, mich so<br />

e<strong>in</strong>nimmt. „Eene Meene Miste“, e<strong>in</strong> Stück für K<strong>in</strong><strong>der</strong> ab vier Jahren wurde seit <strong>der</strong><br />

Uraufführung im Januar 2004 fortlaufend bis <strong>in</strong> dieses Jahr <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Spielzeit gespielt.<br />

Mit diesem Stück bewarb ich mich für das d<strong>am</strong>als noch existierende Paul Maar<br />

Stipendium, dessen Erhalt mich dann an die Bundesakademie für kulturelle Bildung<br />

nach Wolfenbüttel führte, wo ich für me<strong>in</strong>e Arbeit im Theaterbereich wesentliche<br />

Kontakte schloss und mich direkter noch diesem Schreiben zuwandte.<br />

Beim Schreiben <strong>von</strong> Stücken ist me<strong>in</strong> Wunsch, dass diese auf die Bühne gelangen,<br />

größer, als <strong>der</strong> Wunsch, dass e<strong>in</strong> Buch ersche<strong>in</strong>t. Ich mag die Verwandlung, die<br />

Weiterführung dessen, was ich verfasste, dass das, was ich vorlege ergriffen wird,<br />

auch angegriffen werden kann, dass losgelöst <strong>von</strong> mir d<strong>am</strong>it etwas geschieht, dass<br />

es <strong>in</strong> lebendigerer und <strong>in</strong>tensiverer Form als auf dem Papier auf e<strong>in</strong>er Bühne gespielt<br />

wird, zu e<strong>in</strong>em Publikum h<strong>in</strong>, zu K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Vermengung <strong>von</strong> Sprache und Spiel.<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung an den Drei Masken Verlag <strong>in</strong> München ergab sich für mich auch<br />

eher zufällig, aber ich b<strong>in</strong> sehr froh darüber. Die Hälfte me<strong>in</strong>er Stücke bef<strong>in</strong>den sich<br />

im Progr<strong>am</strong>m dieses Verlages. So waren es die Theaterstücke die zuerst e<strong>in</strong>e<br />

Veröffentlichung erfuhren, als me<strong>in</strong>e Verse für K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die Arbeit an Stücken für<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist mir e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung und beim Schreiben dr<strong>in</strong>ge ich immer wie<strong>der</strong> und<br />

weiter zu an<strong>der</strong>en Themen vor. Ich habe e<strong>in</strong>en sehr eigenen Zugang und sehr<br />

eigene Vorstellungen vom Erstellen e<strong>in</strong>er Textvorlage. Ich gehe stark über die<br />

Sprache, gelange meist erst schreibend zu dem, was ich fassen will und werde dabei<br />

überrascht. Natürlich ist es bei jedem Stück an<strong>der</strong>s. Bei „Eene Meene Miste“ war es<br />

klar, dass es um die drei farblichen Figuren Rot, Gelb und Blau gehen sollte, die aus<br />

Kisten kommen, dass die Farbe ihren Charakter mit ausdrückt, dass diese drei<br />

unterschiedlich s<strong>in</strong>d und im Spiel mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, im Spiel auch mit Abzählreimen<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Wettstreit geraten, je<strong>der</strong> mit etwas auftrumpfen möchte,<br />

je<strong>der</strong> etwas zu berichten hat… E<strong>in</strong> Stück, wo me<strong>in</strong>e Gedichte E<strong>in</strong>lass fanden. Beim<br />

Erarbeiten an<strong>der</strong>er Stücke ist mir aufgefallen, dass ich oft Gedichte mit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

nehme, sie e<strong>in</strong>schleuse, verwebe, seien es nur Bruchteile. So auch bei dem Stück<br />

„Mumm Mut Macke“,(UA 2006 im piccolo Theater <strong>in</strong> Cottbus), welches ich für e<strong>in</strong>en<br />

Wettbewerb <strong>der</strong> <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Theater ausgeschrieben war, welches Stücke zum<br />

Thema Angst suchte, geschrieben habe. Dieses Stück übrigens, ist das Stück, durch<br />

welches <strong>der</strong> Drei Masken Verlag auf mich aufmerks<strong>am</strong> wurde, woraufh<strong>in</strong> sich dann<br />

<strong>der</strong> Kontakt herstellte. Für das Stück „Die Zehnm<strong>in</strong>utengeschichte“ war, wie auch bei<br />

dem Stück „Der Eisverkäufer und <strong>der</strong> Schlittschuhläufer“, e<strong>in</strong>e zuvor geschriebene<br />

Geschichte gleichen N<strong>am</strong>ens <strong>der</strong> Ursprung. In <strong>der</strong> Zehnm<strong>in</strong>utengeschichte geht es<br />

um Zeit, um M<strong>in</strong>uten, um Dauer und um das Warten. Um die verschiedenen<br />

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