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Vorlesung von Juliane Blech am 7.11.2011 in der MLU Halle (pdf ...

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Gedicht:<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e die Walzer tanzen<br />

s<strong>in</strong>d wie W<strong>in</strong>deln tragende Wanzen<br />

wie Libellen <strong>in</strong> Le<strong>der</strong>hosen<br />

P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>e die <strong>in</strong> Wüsten posen<br />

Rumpelstilzchen versteckt im Ranzen<br />

nur Ausgeburten <strong>der</strong> Phantasie<br />

so wie<br />

laut krakeelende Kraken<br />

Grashüpfer die im Moor herum staken<br />

hustende Häuser zappelnde Zäune<br />

schielende Schnitzel bellende Bäume<br />

e<strong>in</strong> Schneemann <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sauna steht<br />

e<strong>in</strong> büffeln<strong>der</strong> Büffel an <strong>der</strong> Universität<br />

wie Seepferdchens<strong>am</strong>ureis scharfer Zucker<br />

und Eidechseneis<br />

so wie<br />

Seilbahnen die bis zum Mond verkehren<br />

Pirouetten drehende Pandabären<br />

Schnabeltassen die Fe<strong>der</strong>n tragen<br />

<strong>der</strong> Rundfunksen<strong>der</strong> rappen<strong>der</strong> Raben<br />

e<strong>in</strong>e alles klärende Philosophie<br />

s<strong>in</strong>d nur Ausgeburten <strong>der</strong> Phantasie<br />

die da glüht o<strong>der</strong> blüht o<strong>der</strong> sprüht<br />

die die Welt verdreht<br />

sich plustert und bläht<br />

doch herrlich herrlich<br />

ich b<strong>in</strong> ehrlich<br />

verzichten möchte ich darauf nie<br />

<strong>Juliane</strong> <strong>Blech</strong><br />

Mit diesem ersten Gedicht <strong>von</strong> mir möchte ich allen die hier s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en guten Tag<br />

wünschen und zugleich <strong>von</strong> Anbeg<strong>in</strong>n die Phantasie hochhalten, ihr den Raum<br />

geben, da sie zu me<strong>in</strong>em Leben und Schaffen dazu gehört, etwas ist, was meistens<br />

<strong>in</strong> mir rumort. Ich begrüße Sie zu <strong>der</strong> heutigen <strong>Vorlesung</strong> im Rahmen des Poesie und<br />

Poetik Projektes. Die Vorbereitung dieser <strong>Vorlesung</strong>, als auch <strong>der</strong> jetzige Moment<br />

des Verlautens dessen, was ich vorbereitete und nun vorlesen möchte, ist und war<br />

mir e<strong>in</strong>e selts<strong>am</strong>e, unvertraute Mühe. Die Mühe resultiert aus <strong>der</strong> Gegebenheit<br />

heraus, dass ich <strong>von</strong> mir reden soll, <strong>von</strong> me<strong>in</strong>er Sicht auf das Schreiben für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und das fühlt sich vollkommen an<strong>der</strong>s an, als wenn ich als Schriftsteller<strong>in</strong> <strong>von</strong> mir<br />

verfasste Texte lese. In diesen steckt zwar auch sehr viel <strong>von</strong> mir, ist me<strong>in</strong>e Sicht<br />

und Phantasie enthalten, doch sche<strong>in</strong>t es verwobener, verwandelter. Ich möchte die<br />

<strong>Vorlesung</strong> als schöne Mühe erachten, hoffend, dass ich ke<strong>in</strong> unzumutbares<br />

Durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong> fabriziere und Sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Arbeit und Gedankenwelt<br />

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