Vorlesung von Juliane Blech am 7.11.2011 in der MLU Halle (pdf ...

Fragen zu dem, was wir so sagen
Wie geht das- die Zeit tot schlagen?
Welches Blatt nimmt man vor den Mund?
Und wie ist das, wenn er sich umdreht der Magen?
Wie platzt einem Menschen der Kragen?
Woher die Schnauze, wenn sie voll?
Was soll toll sein am Verlieren?
Wie ist ein Hals gestrichen voll?
Kann man auch ’ne kleine Lippe riskieren?
Wieso nahm die Ilse Bilse der Koch?
Spinnt, wer spinnt so richtige Fäden?
Hat der, der nicht dicht ist, irgendwo ein Loch?
Wie bescheuert sind alle Böden?
Was bedeutet: auf Gedeih und Verderben,
wie redet man um den Brei herum?
Welche Art von Glück bringen Scherben?
Stellen Dumme sich extra dumm?
Wie soll man bitte schön seine Zunge zügeln?
Wohin soll man denken, wenn man was überdenkt?
Warum sich eine reine Weste bügeln
und wieso kriegt man im Leben nichts geschenkt?
Was tut man, wenn Hopfen und Malz verloren?
Geht Liebe ganz langsam oder schnell durch den Magen?
Weshalb fühlen sich manche wie frisch geboren,
Lassen sich auch Nächte vertagen?
Kann man wirklich vor Liebe erblinden?
Was sieht der Wald vor lauter Bäumen nicht?
Was kann man außer Bären noch aufbinden?
Hat wer nicht mehr alle hat noch sich?
Haben nicht alle die Nase vorn?
Wo im Hals steckt manchmal ein Kloß?
Wo im Auge ein spitzer Dorn
und wie, an welchem Ende, zieht man Kinder groß?
Wo soll man eine Kurve kratzen?
Wo nur bloß die Sau raus lassen?
Was wird aus Träumen, die zerplatzen?
Warum heißt es: Hoch die Tassen?
Wie hält man sie steif die Ohren?
Ob der schlafende Hund, den man weckt laut bellt?
Muß nicht jeder in seinem Safte schmoren,
es sei, man ist wie aus dem Ei gepellt?
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