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Vorlesung von Juliane Blech am 7.11.2011 in der MLU Halle (pdf ...

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Weswegen A und dann B sagen?<br />

Warum gibt <strong>der</strong> Klügere nach?<br />

Was schadet es den Salat zu haben?<br />

Wird man wirklich klug aus Schaden?<br />

Wieso haben Lügen kurze Be<strong>in</strong>e?<br />

Wie kann man sich zus<strong>am</strong>men reißen?<br />

Woh<strong>in</strong> br<strong>in</strong>gt man se<strong>in</strong>e Schäfchen <strong>in</strong>s Re<strong>in</strong>e?<br />

Was, wenn Hunde, die bellen doch auch beißen?<br />

Wann ist e<strong>in</strong> Fass <strong>am</strong> überlaufen?<br />

Vielleicht genau gerade jetzt,<br />

wo all das Fragen, nach dem, was wir so sagen,<br />

me<strong>in</strong>em Gefühl nach nicht mehr fetzt!<br />

E<strong>in</strong> weiteres Gedicht möchte ich anschließen, welches sich auch um Fragen dreht.<br />

Diesmal aus e<strong>in</strong>er direkten Sicht zu e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d. Es ist e<strong>in</strong>es <strong>von</strong> 66 K<strong>in</strong><strong>der</strong>gedichten<br />

des K<strong>in</strong><strong>der</strong>gedichtbandes „Manchmal könnte ich e<strong>in</strong> U-Boot gebrauchen“, welcher<br />

März dieses Jahr beim Hasenverlag <strong>in</strong> <strong>Halle</strong>, als me<strong>in</strong>e erste eigenständige<br />

Buchveröffentlichung erschienen ist. Ich werde darauf noch zurückkommen.<br />

Fragen<br />

Du fragst mich, worüber die Flun<strong>der</strong>n sich wun<strong>der</strong>n.<br />

Ich sage, die Flun<strong>der</strong>n die wun<strong>der</strong>n sich über gar nichts mehr.<br />

Die wun<strong>der</strong>n sich höchstens über wun<strong>der</strong>nde Flun<strong>der</strong>n,<br />

denn dass Flun<strong>der</strong>n sich wun<strong>der</strong>n ist schon lange her.<br />

Du fragst, ob Hechte sich gerne hechten.<br />

Und ich sage, bestimmt tun sie das, bis auf die Schlechten.<br />

Die Schlechten tun nur so, als ob sie sich hechten,<br />

um nicht zu den schlechten Hechten zu zählen.<br />

Du fragst, ob Katzen Glatzen kriegen.<br />

Ich sage, wenn, könnte das <strong>am</strong> Alter liegen,<br />

ich habe noch ke<strong>in</strong>e Katzenglatze gesehen.<br />

Du fragst, warum p<strong>in</strong>keln die Männer im Stehen<br />

Und ich sage, was soll ich dazu sagen?<br />

Du könntest ja mal de<strong>in</strong>en Vater fragen!<br />

Oft werden Autoren die für K<strong>in</strong><strong>der</strong> schreiben gefragt, ob ihre Texte <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

verstanden werden o<strong>der</strong> genug verständlich s<strong>in</strong>d. Für mich das typische Fragen <strong>von</strong><br />

Erwachsenen und nicht weniger häufig hörte und höre ich, entwe<strong>der</strong> nüchtern<br />

behauptet o<strong>der</strong> noch zweifelnd fragend: Das verstehen die noch nicht, das verstehen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht u.s.w., immer <strong>in</strong> Abhängigkeit zum Alter und den Texten. Auch im<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>theaterbereich ist das e<strong>in</strong>e Diskussion, welche immer wie<strong>der</strong> entfl<strong>am</strong>mt o<strong>der</strong><br />

gezielt geführt wird. Ich stelle mir diese Frage kaum, was sich vielleicht komisch<br />

anhört, weil ich vorrangig für K<strong>in</strong><strong>der</strong> schreibe und es wohl Unterschiede im Schreiben<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und dem Schreiben für Erwachsene gibt. Ich kann <strong>von</strong> mir nur sagen, dass<br />

ich es mich weniger bis gar nicht frage. Bei ke<strong>in</strong>er Literatur für „Große“ wird nach<br />

dem möglichen o<strong>der</strong> unmöglichen Verständnis gefragt. Wer etwas nicht versteht ist<br />

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