musicbiz © Casinos Austria/Mike Ranz Kultur-Talk im Casino Wien Anlässlich der Präsentation einer neuen Kunst- <strong>und</strong> Kulturbroschüre lud Casinos Austria Vorstandsdirektor Dietmar Hoscher ins Casino Wien zu einer Kunst- <strong>und</strong> Kultursponsoring- Matinée. Dabei diskutierte eine hochkarätige Exper tenr<strong>und</strong>e das Thema „Wenn Unternehmen Kultur fördern – Sponsoring im Spannungsfeld zwischen Werbung, künstlerischer Freiheit <strong>und</strong> gesellschaftlicher Verantwortung.“ Diskutierten im Fuchs Salon des Casino Wien das Thema Kultursponsoring (l-r:) Fritz Thom (Jazz Fest Wien), Martin Schwarz (IWK), Andrea Kleibel (mdw), Dietmar Hoscher (Casinos Austria), Karl Regensburger (ImPulsTanz) <strong>und</strong> Moderator Peter Schneeberger 12 | <strong>Film</strong> So<strong>und</strong> & <strong>Media</strong> Es ging um Fragen r<strong>und</strong> um Kulturförderung, Sponsoring <strong>und</strong> Mäzenatentum, wie etwa „Bestimmen CSR <strong>und</strong> gesellschaftliche Verant wortung die Auswahl von Sponsorprojekten – oder doch eher Marketingziele?“, oder „Wie weit darf Sponsoring gehen, ohne in die Freiheit von Kunst einzugreifen?“ Karl Regensburger, Intendant von ImPulsTanz, stellte gleich zu Beginn fest, dass es unmöglich wäre, seine Veranstaltung lediglich über den Ticketpreis zu finanzieren, <strong>und</strong> dass es Unterstützung aus der Wirtschaft brauche: „Außer, wir verlangen 300 bis 500 Euro pro Ticket, dann schließen wir aber von Vornherein jene Klientel aus, an die wir uns mit ImPuls- Tanz eigentlich richten.“ Und in Richtung öffentliche Hand richtete er den Appell, eine Subvention als Investition zu sehen, schließlich sorgen Kulturevents für zigtausend Nächtigungen durch Kunst- <strong>und</strong> Kultur-Touristen. Andrea Kleibel, Vizerektorin der Universität für Musik <strong>und</strong> darstellende Kunst, gab zu, dass „es nicht sexy sei, Universitäten zu sponsern“ <strong>und</strong> freute sich umso mehr, dass die Initialzündung zum neuen Nachwuchs-Musikaward „Rising Star“ von Casinos Austria erfolgte: „Ein visionäres Kultursponsoring- Projekt, ich hoffe sehr auf Nachhaltigkeit dieser Ko- operation, denn vieles, was übermorgen passiert, fängt bereits heute bei uns, den Universitäten, an.“ Martin Schwarz, Gründer der Initiative Wirtschaft für Kunst, betonte die Wichtigkeit der Affinität der Unternehmensführung zum gesponserten Kunst- <strong>und</strong> Kulturprojekt: „Eine erfolgreiche Partnerschaft entsteht immer aus einer persönlichen Note heraus.“ Und er sieht einen Wandel hin zum Marketing- <strong>und</strong> Kommunikationsinstrument: „Image <strong>und</strong> CSR, das waren einmal die Triebfedern, jetzt dient Sponsoring dem Erwerb von K<strong>und</strong>en vertrauen <strong>und</strong> damit dem Ziel, näher an den K<strong>und</strong>en zu kommen.“ Fritz Thom, Produzent des Jazz Fest Wien, sprach von der Einzigartigkeit jedes einzelnen Kultur-Events. Dies sorge auch für entsprechendes mediales Interesse. Er verwies auf r<strong>und</strong> 1.200 Nennungen seines Jazz Festes in den Medien, bedauerte aber – zumal sich die öffentliche Hand nach <strong>und</strong> nach zurückzieht - dass diese Nennungen zu selten in Verbindung mit Sponsoren gebracht werden. Gastgeber Dietmar Hoscher betonte drei Punkte in der Sponsoring-Philosophie der Casinos Austria Gruppe: Vielfalt, Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Dialog: „Kultursponsoring besteht nicht allein aus Überweisung <strong>und</strong> Nachrechnen des Werbewertes.“ Den Erfolg des Sponsorings messe man an der Zufriedenheit der Kunst- <strong>und</strong> Kulturschaffenden: „Das Engagement eines Unternehmens muss vom Empfänger als sinnvoll bezeichnet werden, die Betroffenen müssen sozusagen einen Anker zum Festhalten erhalten.“ Und er schloss mit der Feststellung, dass der werbliche Gegenwert nicht der alleinige Gr<strong>und</strong> für Sponsoringaktivitäten sein dürfe, „wir würden uns aber mit bestehenden <strong>und</strong> zukünftigen Sponsoring-Projekten leichter tun, hätten wir mehr mediale Sponsor-Nennungen.“ „Kultursponsoring besteht nicht allein aus Überweisung <strong>und</strong> Nachrechnen des Werbewertes.“ dietmar Hoscher
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