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Auf fremdem Terrain – Wenn Männer pflegen - Bundesministerium ...

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gen weiterhin den Frauen zu überlassen. Während Dennoch sind die <strong>Männer</strong> deutlich aktiver an der<br />

Frauen wegen der Übernahme von Pflegeaufga- Pflege beteiligt, als allgemein angenommen und<br />

ben die Erwerbsarbeit oft einschränken oder sogar immer wieder behauptet wird. <strong>Auf</strong>fallend ist: Der<br />

einstellen, sind <strong>Männer</strong> dazu erheblich weniger Anteil der <strong>pflegen</strong>den <strong>Männer</strong> hat in den letzten<br />

bereit. Hier gelten die gleichen Argumente, wie sie Jahrzehnten deutlich zugenommen. Waren es<br />

für das Thema der Vereinbarkeit von Vaterschaft 1991 noch 17 Prozent, sind es heute bereits ca.<br />

und Beruf längst überholt zu sein scheinen: Die 30 Prozent. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich die<br />

Unterbrechung oder Reduzierung der Erwerbsar- große Gruppe der älteren <strong>Männer</strong>, die ihre Partbeitszeit<br />

wird sich als Karrierehemmnis erweisen; nerin <strong>pflegen</strong>. Während der Berufsphase dagegen<br />

einem männlichen Mitarbeiter wird die Pflege- kommen <strong>Männer</strong> in der Pflege seltener vor. Es ist<br />

zeit vom Rollenverständnis her nur sehr unwillig höchste Zeit, dass sich das ändert. Wir brauchen<br />

zugestanden; der Verdienstausfall beim Mann ist ein neues gesellschaftliches Bewusstsein dafür,<br />

aufgrund seines in der Regel besseren Einkom- dass Fürsorge wie auch Pflege selbstverständmens<br />

nicht zu verkraften. liche Elemente männlicher Identität darstellen.<br />

Nur eine grundsätzliche und nachhaltige Neube-<br />

Nach wie vor stellen also Frauen in Deutschland wertung der Pflegearbeit wird gerade auch jun-<br />

70 Prozent der Hauptpflegepersonen: Ehefrauen, ge <strong>Männer</strong> ermutigen, in Pflegeberufen tätig zu<br />

Töchter, Schwieger- oder Enkeltöchter. Noch eindeutiger<br />

ist die weibliche Dominanz in der pro-<br />

werden.<br />

fessionellen Pflege. Nach den Angaben der Pfle- <strong>Wenn</strong> <strong>Männer</strong> <strong>pflegen</strong> <strong>–</strong> <strong>pflegen</strong> sie anders<br />

gestatistik 2009 beträgt der Frauenanteil in den Gesamtgesellschaftlich betrachten <strong>Männer</strong> in<br />

ambulanten Pflegediensten 87 Prozent und in den der Mehrzahl die Pflege als bisher nicht zu ihren<br />

Pflegeheimen 85 Prozent. Zu Recht wird in diesem <strong>Auf</strong>gaben gehörig. Sie halten die professionellen<br />

Zusammenhang eine gerechtere Lastenvertei- Pflegeeinrichtungen für am besten geeignet, sich<br />

lung zwischen <strong>Männer</strong>n und Frauen angemahnt. fach- und menschengerecht um alte, kranke und<br />

Die von der Bundesregierung gemeinsam mit behinderte Menschen zu kümmern. Nur wenige<br />

den Ländern und Verbänden gestartete „Ausbil- sind zudem bereit, eine Reduzierung der Arbeitsdungs-<br />

und Qualifizierungsoffensive Altenpfle- zeit anzustreben, um sich, in welcher Form auch<br />

ge“ zielt u. a. auch darauf ab, mehr <strong>Männer</strong> für immer, der Pflege einer angehörigen Person zu<br />

das zukunftsträchtige Berufsfeld zu begeistern. widmen. Sie befürchten Nachteile am Arbeits-<br />

Damit können in diesem Bereich Fortschritte platz oder die bereits beschriebenen Einbußen im<br />

erzielt werden. Einkommen. Pflege gehört offensichtlich nicht

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