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Auf fremdem Terrain – Wenn Männer pflegen - Bundesministerium ...

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Schädel sichtbar, die bei Kaubewegungen sachte Heute hat sich eine Friseurin angekündigt, erstauf<br />

und ab wippt. Dieser Zustand macht Frau Fink mals seit dem Unfall. Auch für Evelyn Vinarsky,<br />

zu schaffen, immer wieder leidet sie seither unter die sich auf mobiles Haareschneiden von Pfledepressiven<br />

Phasen, sagt Siegfried Fink. „Dann gefällen spezialisiert hat, stellt Frau Fink eine<br />

sagt sie: ‚Alles wäre leichter ohne mich.‘.“ Stets Herausforderung dar. Doch mit ihrer unaufgeversichert<br />

ihr Mann ihr dann: „Wir brauchen dich regten, freundlichen Art gibt sie dem älteren<br />

doch!“ Ehepaar gleich ein Gefühl von Sicherheit und<br />

Kompetenz.<br />

Fink kümmert sich seit dem Unfall in Vollzeit um<br />

seine Frau, die von der Pflegeversicherung in Stufe<br />

2 eingeordnet wurde. Unterstützung erhält er<br />

von einer Pflegerin der örtlichen Sozialstation,<br />

einem Physiotherapeuten und seinen beiden Söhnen.<br />

Für den gelernten Maurer mit den strahlend<br />

blauen Augen, dem vergnügten Lächeln und dem<br />

gemütlich klingenden, bayrischen Dialekt eine<br />

Selbstverständlichkeit. „Ich bin eh ein häuslicher<br />

Typ“, sagt Fink, der auch über 30 Jahre als Straßenbahnfahrer<br />

gearbeitet hat, „da bin ich froh, immer<br />

daheim zu sein.“ Ihm reiche es aus, „ab und an über Doch zunächst gilt es, Lucia Fink dafür aus ihrem<br />

den Hof zu gehen“. Bett in einen Stuhl zu hieven. Die Kraft dreier<br />

Erwachsener ist hierfür nötig und Siegfried Fink<br />

Drei Mal am Tag kommt die Pflegerin vorbei, ist erleichtert, dass sie ausnahmsweise zur Verum<br />

Lucia Fink flüssige Nahrung zu geben und fügung stehen. Normalerweise müssen die Finks<br />

sicherzustellen, dass sie sich nicht wund liegt. mit solchen Aktionen bis zum Abend warten, bis<br />

Deshalb wird sie mehrmals am Tag gewendet, wenigstens einer der beiden in der Nachbarschaft<br />

muss Pflas ter auf Rücken und Gesäß tragen. Mor- lebenden Söhne mit der Arbeit fertig ist.<br />

gens wird Frau Fink im Bett gewaschen, über eine<br />

Nasensonde bekommt sie ihr Frühstück genauso „So, Mädchen, jetzt geht’s los“, sagt Herr Fink und<br />

wie Medizin und 600 Milliliter Wasser pro Tag greift seiner Frau beherzt unter die Arme. Mit<br />

verabreicht. vereinten Kräften gelingt das schweißtreibende

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