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Auf fremdem Terrain – Wenn Männer pflegen - Bundesministerium ...

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Stiefsöhne ohne fremde Hilfe ihren manchmal Eigentlich will Frank Geißler, der „Unentbehrrecht<br />

nervenden Sonnenschein versorgen. liche“, Jura studieren und in der Wirtschaft einen<br />

lukrativen Job antreten. Das hindert ihn aber<br />

Martin Meister, der „Kümmerer“, ist als leitender nicht daran, seinen Horizont zu erweitern und<br />

Redakteur einer renommierten Zeitschrift voll sich im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres<br />

in seinen Beruf eingespannt. Und doch managt in einem Altenheim zu engagieren. Frank hat seier<br />

den Alltag seiner nicht mehr selbstständigen ne Entscheidung selbstständig getroffen, weil er<br />

84-jährigen Mutter, mit der er, seine Frau sowie Einblicke in einen Lebensbereich gewinnen wollzwei<br />

Töchter unter einem Dach wohnen. Mar- te, der ihn „menschlich weiterbringen“ soll. Die<br />

tin sorgt für das tägliche gemeinsame Frühstück, Kolleginnen und die in der Mehrzahl Bewohner-<br />

Essen auf Rädern, Einkäufe, Arzt- und Friseurbe- innen des Heimes werden den jungen Mann, von<br />

suche, die Gesellschaft von Menschen … Er „küm- denen es in diesem Berufsfeld wenige gibt, nach<br />

mert“ sich halt um seine Mutter. seinem Weggang vermissen.<br />

Michael Karge, der „<strong>Auf</strong>opferer“, hat nicht Für Ingo Dahmer hätten wir viele Titel gehabt<br />

gedacht, dass sein „Blind Date“ ein schwer körper- <strong>–</strong> der Kreative, der Erfinder, der Entschiedene <strong>–</strong>,<br />

lich beeinträchtigter und hilfsbedürftiger junger seine in jeder Hinsicht anpackende Art ist ein-<br />

Mann im Rollstuhl sein würde. Heute ist er sein fach ermutigend! Ingo hat unmittelbar nach dem<br />

Lebenspartner und gibt ihm die Pflege, die ein schicksalsschweren Tag, der seine Frau in einen<br />

schwer HIV-infizierter Mensch braucht. Dabei ist Zustand des sogenannten Wachkomas versetzt<br />

Michael selbst seit langen Jahren aus Krankheits- hatte, seine Arbeit gekündigt, um voll für sie<br />

gründen Frührentner. und die Familie mit vier Kindern da zu sein. Er<br />

ist ein verantwortungsvoller, aktiver Vater und<br />

Siegfried Fink, wir nennen ihn den „Vertrauten“, hat der Krankheit seiner Frau den Kampf erklärt.<br />

weicht nicht vom Bett seiner infolge eines Schlag- In ganz kleinen Schritten, die er mit viel Kreatianfalles<br />

gelähmten Frau. 48 Jahre haben die bei- vität und technisch-medizinischem Know-how<br />

den unzertrennlich werden lassen. Gemeinsam gestaltet, folgen Ingo, Christine und die Kinder<br />

mit den Profis bemüht sich Siegfried darum, seiner<br />

Lucia das ans Bett gefesselte Leben so erträglich wie<br />

der Devise „Never give up!“.<br />

möglich zu machen. Sich gegenseitig Kraft gebend, Adil Karakus, der „Sinnsucher“, schließlich hat als<br />

hoffen der gesellige Bayer und seine Ehefrau auf Pfleger in der ambulanten Pflege seinen Traum-<br />

Besserung ihres Gesundheitszustandes. beruf gefunden. Noch arbeitet er auf 400-Euro-

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