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Ausgabe 1 - Fachschaft Raumplanung

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St.u.P.i.D. 1/2012<br />

Spiel und Freizeit insbesondere für Kinder attraktivere Lebensbedingungen in der<br />

kompakten Stadt ermöglichen. Und Kinder beleben die Stadt!<br />

Neue Ansprüche an Wohnen und Umfeld<br />

Das Haus im Grünen, der Vorgarten und die dörflichen Straßen am Stadtrand<br />

auf der einen Seite, Hinterhof, Blumentopf und Stuhl am Gehsteig beim Hauseingang<br />

in der dichtbebauten Stadt auf der anderen Seite spiegeln nicht nur die<br />

Bedürfnisse der jüngeren, verspielten und freiheitsliebenden Bevölkerungsgruppe<br />

und ihrer Eltern wieder. Auch für mobilitätseingeschränkte Personen und<br />

die alternde Gesellschaft wäre ein Mehr an ebenerdigen Versorgungsstrukturen,<br />

Wohn- und Freizeitangeboten eine vielversprechende und zukunftsträchtige Entwicklungstendenz.<br />

Die Erdgeschoßzone könnte einen Schauplatz zur Verwirklichung<br />

von neuen Angeboten hinsichtlich der veränderten Nachfragesituation<br />

einer wachsenden älteren städtischen Zielgruppe und bezüglich der steigenden<br />

Ansprüche von Familien an die Stadt darstellen.<br />

Verdichtung, Mischung und Ressourcenmanagement im Bestand<br />

In Anbetracht des prognostizierten starken Bevölkerungswachstums für Wien und<br />

der fortschreitenden Urbanisierung, muss gerade in der dichten gründerzeitlichen<br />

Stadt jede leerstehende oder passiv genutzte Erdgeschoßzone als Ressource gesehen<br />

werden. Die urbane Dichte, die Stadt der kurzen Wege braucht die Flanken<br />

des öffentlichen Raumes für den Alltagsrhytmus ergänzende Funktionen. Dabei<br />

kann es auch um Fahrradgaragen respektive das Abstellen von alternativen,<br />

nicht-motorisierten Fortbewegungsmitteln sowie auch für öffentliche Nutzungen,<br />

die das Zu-Fuß-Gehen unterstützen gehen. Vergegenwärtigt man sich außer dem<br />

Anstieg der Bevölkerung die demografische Zeitenwende und künftig verstärkte<br />

Migrationsbewegungen12 mit wachsender kultureller und ethnischer Vielfalt, aber<br />

auch die zunehmenden sozialen Unterschiede darf die Erdgeschoßzone in ihrem<br />

Potential der integrativen Diversität nicht unausgeschöpft bleiben. Als Orte der<br />

Kommunikation, Interaktion und des ungezwungenen und zufälligen Austauschs<br />

mit fremden oder ungewohnten Lebensweisen können gerade die angrenzenden<br />

Bereiche zum öffentlichen Raum die ständige Konfrontation mit Andersartigkeit<br />

gewährleisten und zur Alltäglichkeit städtischer Lebensweise werden lassen.<br />

Qualifizierung, Flexibilisierung und Koordination im Neubau<br />

Im Wohnbau und bei der Entwicklung von neuen Stadtquartieren könnte die vorwiegend<br />

pragmatisch und fantasielos genutzte und konzipierte Erdgeschoßzone<br />

(Müllraum/ Garageneinfahrt/ Lager) durch den Einsatz von dialogorientierten<br />

Planungsverfahren schon vor Baubeginn die Fehler der Vergangenheit auch Vergangenheit<br />

sein lassen. Mittels bauplatzübergreifender Nutzungsabstimmungen<br />

und dem Management von Mischnutzungskonzepten, durch die Ausweisung von<br />

höheren Mindestraumhöhen im Erdgeschoß, Carsharing-Konzepten oder Quartiersgaragen<br />

könnte eine nachhaltig und ökonomisch denkende Wohnbaupraxis<br />

mehr Flexibilität und Variabilität in der Erdgeschoßzone und damit die Verbindung<br />

zum öffentlichen Raum und einer lebendigen städtischen Umgebung sicherstellen.<br />

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