“Chirurgische Prodepedeutik” (es ist ein PDF file — 17.69 MB)
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(Aggregation). ADP + Thrombin erfolgt <strong>ein</strong>e weitere ThrombozytenAktivierung. Die Gerinnungskaskade<br />
aktiviert sich parallel, Fibrinogen wird bei der Blutgerinnung durch das Enzym Thrombin und Calcium in<br />
Fibrin umgewandelt.<br />
Hauptarten der Blutungen<br />
Eine Blutung <strong>ist</strong> das Austreten von Blut aus <strong>ein</strong>em beliebigen Bereich der Blutbahn bzw. d<strong>es</strong><br />
Blutkreislaufs. Aus klinischem G<strong>es</strong>ichtspunkte unterscheiden wir folgenden Blutungen: akute oder<br />
chronische; primäre oder sekundäre Blutung. Gründe der sekundären Blutungen sind: z.B. infizierte<br />
Wunde, unausreichende primäre Wundversorgung, unausreichende oder traumatisierende Fixierung,<br />
Untergang der Gefäßwand (GewäßwandNekrose) durch Drain.<br />
Anatomische Blutung<br />
Di<strong>es</strong>e entstammt aus durchg<strong>es</strong>chnittenen oder verletzten größeren Gefäßen. Die arteriellen Blutungen<br />
sind deutlich durch das Austreten hellroten Blut<strong>es</strong> in rhythmischen Stößen zu erkennen. Die austretende<br />
Blutmenge kann rasch zum Verbluten führen (das hängt von der Größe der verletzten Arterie an). Die<br />
venösen Blutungen sind häufig kontinuierlich, sie haben <strong>ein</strong>e schwächere Intensität und das Blut <strong>ist</strong><br />
dunkelrot. Die Menge d<strong>es</strong> austretenden Blut<strong>es</strong> <strong>ist</strong> größer, die Gefahr <strong>ein</strong><strong>es</strong> Verblutens <strong>ist</strong> sehr hoch. Wenn<br />
<strong>ein</strong>e große Vene verletzt <strong>ist</strong>, bildet die Lungenembolie <strong>ein</strong>e weitere Gefahr.<br />
Diffuse Blutung<br />
Di<strong>es</strong>e entstammt aus denudierten oder g<strong>es</strong>chnittenen Oberflächen. Die unkontrollierte Sickerblutung kann<br />
schwere Folgen haben! Die Behandlung von kapillärer Blutung erfolgt durch Tamponierung mit heißem<br />
physiologischem Salz durchnässendem Reibtuch. Es <strong>ist</strong> wichtig die Verwendung vom Drücken, weil wir<br />
mit häufigem Wischen nur Gegeneffekte erreichen werden, d.h. <strong>es</strong> werden die kl<strong>ein</strong>en, am Ende der<br />
Kapillare gebildeten Thromben abgewischt. Bei parenchymaler Blutung verwenden wir bei Versorgung<br />
Stiche mit nichtr<strong>es</strong>orbierbaren Fäden oder lokale blutstillende Mittel (z.B. Spongostan). Die kl<strong>ein</strong>en,<br />
während Hautschnitt entstammten Blutungen stillen wir durch Kompr<strong>es</strong>sion von den Wundrändern (der<br />
Operateur und der Ass<strong>ist</strong>ent drücken mit Tupfer den Wundrand ab).<br />
Klassifizierung der Blutungen<br />
Das Schicksal d<strong>es</strong> Patienten <strong>ist</strong> von austretender Blutmenge und von seit der Entstehung der Verletzung<br />
vergangener Zeit b<strong>es</strong>timmt. Die Schwierigkeit der Blutung hängt von der austretenden Menge/Zeit ab.<br />
(Menge/Zeit Quotient). Der Wert vom Quotient hängt von der Amplitude (Größe) der Gefäßverletzung,<br />
vom Blutdruck und vom Widerstand von umgehenden Geweben. Die klinische Folgen sind: Verbluten,<br />
Blutungsschock, Funktionsstörung infolge der Kompr<strong>es</strong>sion (Cardiac tamponad, Gehirnblutung,<br />
Erstickung), Blutarmut, usw. Zur Abstimmung vom Blutverlust muss man das allgem<strong>ein</strong>e Blutvolumen<br />
(VT) d<strong>es</strong> Kranken kennen. Bei Männern beträgt di<strong>es</strong> ungefähr 70 ml Blut/Körpergewicht kg (7% vom<br />
Körpergewicht), bei Frauen ungefähr 65 ml/Körpergewicht kg. Die Klassifizierung der Blutungen erfolgt<br />
nach Kriterium der Verlustvolumen (Tabelle 5).