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Israel - Missionswerk Mitternachtsruf

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28 HInTERGRunDInFORMATIOnEn AuS ISRAEL<br />

Nachrichten aus <strong>Israel</strong> • 06/2011<br />

Zuhause. Sie machte rund zwei Stunden<br />

nach der Tat die grausige Entdeckung.<br />

Dass niemand in Itamar die Schreie<br />

hörte, schien daran zu liegen, dass es<br />

eine sehr stürmische Nacht war. Zwar<br />

meldete das elektronische System des<br />

Sicherheitszaunes etwas. Es kam sogar<br />

zweimal die Meldung herein, dass<br />

sich etwas am Sicherheitszaun tat. Der<br />

Wachmann entdeckte jedoch nichts und<br />

glaubte, es seien Fehlalarme aufgrund<br />

von Tieren. Die Spuren der Täter waren<br />

durch den heftigen Regen schnell verwischt.<br />

Somit hatten die Sicherheits-<br />

BEWEGEnD<br />

Ein Brief an Tamar<br />

experten der israelischen Armee und<br />

Polizei ein schwieriges Stück Arbeit zu<br />

bewältigen.<br />

Einen Monat nach dem Mord, zu<br />

Beginn des Pessach-Festes, wurde<br />

dann bekannt gegeben, dass die Täter<br />

gefasst und geständig sind. Bei den<br />

Mördern handelt es sich um den 19-jährigen<br />

Studenten Amjad Mahmad Awad<br />

und den 18 Jahre alten Hakim Mazen<br />

Awad des nahe Itamar gelegenen palästinensischen<br />

Dorfes Awarta. Schon<br />

die ersten Spuren hatten darauf hingewiesen,<br />

dass die Täter vermutlich aus<br />

<strong>Israel</strong> wählte nach dem Mord in Itamar einen aussergewöhnlichen Schritt,<br />

um deutlich zu machen, dass es sich um ein Massaker handelt: Die Zensur<br />

wurde gelockert und erschreckende Bilder an die Nachrichtenagenturen<br />

geschickt. Das änderte nicht die Medienberichterstattung, hatte aber<br />

viele Reaktionen zur Folge.<br />

Die Bilder erschütterten zutiefst,<br />

sowohl in <strong>Israel</strong> als auch im Ausland.<br />

Viele Menschen hatten daraufhin das<br />

Bedürfnis, ihren Gefühlen Ausdruck<br />

zu verleihen. Die Eigentümer einer der<br />

grössten Supermarktketten des Landes<br />

suchten die drei Waisen im Kreis von<br />

Grosseltern, Onkel und Tanten wäh-<br />

Ein Freiwilliger trägt den Körper eines Babys aus<br />

dem Haus, wo es zusammen mit anderen<br />

Familien mitgliedern in der jüdischen Siedlung<br />

Itamar im Westjordanland von einem palästinensischen<br />

Eindringling getötet wurde.<br />

diesem Dorf stammen. Doch wie findet<br />

man sie unter 8000 Einwohnern? Damit<br />

keine weiteren Spuren verwischt<br />

werden konnten, wurde eine Ausgangssperre<br />

über das Dorf verhängt und die<br />

Ermittler gingen sozusagen von Tür zu<br />

Tür. Letztlich half bei der Aufklärung<br />

dieser grausigen Mordtat die moderne<br />

Gentechnik. Der «Shabak» – der israelische<br />

Inlandsgeheimdienst – soll unter<br />

den infrage kommenden Einwohnern<br />

des Dorfes Awarta etliche DNS-Proben<br />

genommen haben.<br />

Die beiden jungen Männer, die zuvor<br />

nicht auffällig geworden waren, gestanden<br />

die Tat angesichts der nicht von der<br />

Hand zu weisenden Beweise. Einer der<br />

Ermittler sagte gegenüber der israelischen<br />

Presse: «Sie haben den Hergang<br />

der Tat ebenfalls vollkommen gefühllos<br />

rekonstruiert. Sie haben die Tat nicht<br />

von langer Hand geplant, sondern gaben<br />

an, spontan gehandelt zu haben,<br />

sie hätten ‹einfach Juden umbringen›<br />

wollen.»<br />

Da beide niemals die Nähe zu einer<br />

der einschlägigen Terrororganisationen<br />

gesucht haben, waren sie für die Sicherheitsbehörden<br />

vollkommen unbeschriebene<br />

Blätter. Dass diese Tat dennoch<br />

ohne nachrichtendienstliche Erkenntnisse<br />

aufgeklärt werden konnte, gilt als<br />

eine grosse Leistung der Sicherheitsbehörden<br />

des Landes. In <strong>Israel</strong> hofft man,<br />

dass dies zukünftig als Abschreckung<br />

wirken wird. ZL <br />

rend der Trauerwoche auf. Sie brachten<br />

Lebensmittel mit und versprachen, für<br />

die Grundnahrungsmittel der drei Kinder<br />

zu sorgen, bis der letzte volljährig<br />

wird. Ein jüdischer Philanthrop aus Miami<br />

stiftete eine wertvolle Thora-Rolle<br />

in Erinnerung an die Ermordeten. Viele<br />

US-Juden folgten einem Spendenaufruf,<br />

damit in Itamar eine Yeshiwa – eine jüdische<br />

Talmud-Thora-Oberschule – eingerichtet<br />

werden kann, die nach dem<br />

ermordeten Familienvater Udi Fogel<br />

benannt wird. Nicht weniger beeindruckend<br />

waren die Briefe, die im Hause<br />

Fogel eingingen. Sie trafen zu Tausenden<br />

ein. Ein Brief hob sich davon ab. Er

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