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Manuskripte (pdf) - WDR 5

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DOK 5 – Das Feature: 05./06.08.2012<br />

Tod einer Radsportlegende. Der Fall<br />

Marco Pantani.<br />

Der Leiter des Therapiezentrums, Muccioli, ermahnte uns, diesen Fehler nicht zu<br />

machen. Er sagte, dass wir Marco weitgehend in Ruhe lassen sollten. Wir dürften ihn<br />

nicht zwingen, Sachen zu tun, die er nicht wollte. Wir sollten daher warten, bis er uns<br />

wieder aufsuchen würde und so tun, als ob er aus unserem Leben verschwunden<br />

wäre. Wir hatten ihm erzählt, dass wir uns fürchterlich mit ihm gestritten hätten, dass<br />

er geflüchtet sei und dass wir nicht mehr wüssten, wo Marco war. Muccioli empfahl<br />

uns daraufhin so zu tun, als ob wir in Urlaub fahren würden. Marco sollte das aber<br />

wissen, und so sind wir nach Griechenland gefahren.<br />

Musik: Hendrik Meyer, CD Jazz 3000, Tr.4<br />

SPRECHER<br />

In seinen letzten Lebenswochen verliert Pantani immer mehr an Halt. Nach heftigen<br />

Streitereien, in denen seine Mutter Tonina ihm immer wieder ungestüme<br />

Vorhaltungen wegen seiner Kokainsucht macht, flüchtet er Anfang Februar 2004 zu<br />

seiner Mangerin Manuela Ronchi nach Mailand. Aber auch Ronchi scheint mit ihm<br />

überfordert zu sein. Vor ihrem kleinen Kind konsumiert Pantani offen Kokain.<br />

Außerdem wirft er ihr vor, sich nicht richtig um seine Karriere zu kümmern. Manuela<br />

Ronchi weiß sich schließlich nicht anders zu helfen, als seine Eltern in Cesenatico<br />

anzurufen. Sie bittet sie, ihren Sohn wieder nach Hause zu holen.<br />

Ohne dass Marco etwas davon erfährt, kommen die Eltern nach Mailand. Als sie<br />

plötzlich vor ihm stehen, ist er außer sich vor Wut. Er verlässt Hals über Kopf das<br />

Haus - ohne sein Handy. Anschließend besorgt er sich in Mailand Geld, nimmt ein<br />

Taxi und fährt nach Rimini, wo er im Hotel „Le Rose“ absteigt.<br />

Der 14. Februar 2004 ist der letzte Tag in Marco Pantanis Leben. Zuvor hat er<br />

unentwegt die neapolitanischen Drogendealer Fabio Carlino und Fabio Miradossa<br />

angerufen. Am Ende hat er bei ihnen für 9.000 Euro Kokain gekauft.<br />

© Westdeutscher Rundfunk Köln 2012<br />

Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbesondere darf das<br />

Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich<br />

zugänglich gemacht ) werden..<br />

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