28.10.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern

Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern

Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

[<br />

<strong>BKK</strong> im<br />

gesundheitspolitischen Dialog<br />

Im Berichtsjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> führte der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Bayern</strong> wieder mehrere gesundheitspolitische<br />

Großveranstaltungen durch. Zwischen 120 und 250<br />

Entscheidungsträger aus Gesundheitspolitik, der<br />

Selbstverwaltung, den Leistungsbereichen und Fachverbänden<br />

sowie den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />

nahmen die Gelegenheiten war, um mit<br />

Wissenschaftlern und anderen Experten die Herausforderungen<br />

unseres Gesundheitssystems zu diskutieren.<br />

Schwerpunktthemen waren die Neuordnung des<br />

Risikostrukturausgleichs (RSA) und die Arzneimittelversorgung.<br />

Solidarfunktion und<br />

Wettbewerbsfolgen des RSA<br />

Rund 200 Gäste folgten am 11. Oktober <strong>2000</strong> in<br />

München der Einladung des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Bayern</strong>, Solidarfunktion und Wettbewerbsfolgen des<br />

RSA zu diskutieren. Jürgen Wasem, Professor für<br />

Gesundheitsmanagement an der Universität Greifswald<br />

und Eberhard Wille, Professor für Volkswirtschaftslehre<br />

an der Universität Mannheim, stellten die<br />

Zwischenergebnisse ihrer Gutachten im Auftrag des<br />

Bundesgesundheitsministeriums bzw. des Verbands<br />

der Angestelltenkrankenkassen vor.<br />

Die RSA-Kriterien, wie beitragspflichtige Einnahmen,<br />

Geschlecht, Altersstruktur, Anzahl der beitragsfrei<br />

Mitversicherten sowie Zahl der Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrentner,<br />

sind nach Wasem und Wille für<br />

die RSA-Berechnung nur bedingt geeignet, das Ziel<br />

gleicher Wettbewerbschancen für alle Krankenkassen<br />

zu erreichen. Für Wasem liegt die Lösung<br />

dieses Missstandes in der direkten Messung der<br />

Morbidität der Versicherten; ein Projekt, das nach<br />

seinen Schätzungen frühestens im Jahre 2007 – mit<br />

Einführung des gesamtdeutschen RSA – umzusetzen<br />

wäre. Für die Morbiditätsmessung könnte auf die<br />

zum 1. Januar 2003 einzuführenden Diagnosis Related<br />

Groups (DRG’s) zurückgegriffen werden, die in<br />

einem ersten Schritt die Morbiditätsstruktur bei Behandlungsfällen<br />

im Krankenhaus darstellen könnten.<br />

Fraglich ist jedoch, ob sich in der vergleichsweise<br />

kurzen Zeit dieser Reformansatz überhaupt umsetzen<br />

lässt.<br />

Wille sieht den Hauptkritikpunkt am bisherigen RSA<br />

darin, dass er keinen Anreiz für effiziente Versorgungsstrukturen<br />

bietet. Wettbewerb findet nach<br />

seiner Auffassung nur um gesunde Versicherte statt<br />

und Geld wird nur umverteilt und fließt nicht in eine<br />

Verbesserung der Versorgung. Eine Behebung dieses<br />

Fehlanreizes verspricht sich Wille, indem er den<br />

Krankenkassenwechsel auch für chronisch Kranke<br />

attraktiv machen will. So forderte er, auf Grundlage<br />

einer epidemiologischen Datenbasis Disease-Management-Programme<br />

zu entwickeln, die über den Finanzausgleich<br />

der Kassen zu fördern sind.<br />

Einen völligen Richtungswechsel in Bezug auf den<br />

RSA verlangte Professor Matthias Graf von der Schulenburg,<br />

Direktor des Instituts für Versicherungsbetriebslehre<br />

an der Universität Hannover, indem er sich<br />

für die Abschaffung des RSA aussprach. Er forderte in<br />

seinem Beitrag, mehr Vertrauen in die Marktkräfte zu<br />

setzen und große Versicherungsrisiken über eine<br />

Rückversicherung abzudecken.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!