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Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern

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sondern die Krankenkasse mindestens 25 Prozent der<br />

Kosten selbst trägt. Nur so kann ein medizinisch sinnvoller<br />

Einsatz der Versichertenbeiträge gewährleistet<br />

und eine ausschließlich ökonomisch orientierte Subventionsmentalität<br />

verhindert werden.<br />

Steuerungsinstrumente der GKV<br />

für den Arzneimittelmarkt<br />

Die effiziente Arzneimittelversorgung war das Thema<br />

zweier Fachveranstaltungen, zu denen der <strong>BKK</strong><br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> in Kooperation mit drei Pharmafirmen<br />

einlud. Die erste Veranstaltung vom 19. Februar<br />

<strong>2001</strong> hatte beabsichtigte und unbeabsichtigte<br />

Effekte der Steuerungsinstrumente in der GKV zum<br />

Thema. Diskutiert wurden die Wirkungen von<br />

Budgets, Richtgrößen, Positiv/Negativliste und Leitlinien.<br />

Budgets mit dem Druckmittel des Kollektivregresses<br />

werden von den meisten Experten im Gesundheitswesen<br />

als nur schwer handhabbar kritisiert. Gleichwohl<br />

haben Budgets in der Vergangenheit Wirkung gezeigt<br />

und zu grundlegenden Änderungen in der Arzneimitteltherapie<br />

in den Jahren 1992 bis 1995 geführt, wie der<br />

Vorstandsvorsitzende des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Bayern</strong> betonte. Dennoch verspricht man sich für die<br />

Zukunft von indikations- und stoffbezogenen Richt-<br />

größen sowohl qualitative<br />

als auch wirtschaftlicheVerbesserungen<br />

in der Arzneimittelversorgung.<br />

Dabei fordern Mediziner wie Prof. Dr. Wolfgang<br />

Brech, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Südwürttemberg, die Richtgrößen einzig und allein an<br />

der medizinischen Notwendigkeit zu orientieren. Laut<br />

Dr. Schmidt, Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung<br />

Arzneimittel beim BMG, ist auch eine Positivliste<br />

geeignet, Qualitätssicherung und damit eine vernünftige<br />

Berücksichtigung von Innovationen zu gewährleisten.<br />

Als kleineres Übel zog demgegenüber der Geschäftsführer<br />

des Verbands forschender Arzneimittelhersteller,<br />

Dr. Ulrich Vorderwülbecke, jedoch die Negativliste<br />

vor.<br />

Auch Leitlinien eignen sich als Steuerungsinstrument.<br />

Denn diese sind – werden sie sorgsam erarbeitet –<br />

durchaus in der Lage, den behandelnden Ärzten im<br />

Alltag zu helfen, schränken sie aber in der Behandlungsfreiheit<br />

ein. Leitlinien sind zudem in der Erstellung<br />

finanziell aufwändig und deshalb auch anfällig für interessengeleitetes<br />

Sponsoring, betonte Prof. Dr. Rüdiger<br />

Landgraf von einem Klinikum der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München. Prinzipiell, so der Gesundheitsökonom<br />

Prof. Dr. Oliver Schöffski von der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, können niemals alle Bedürfnisse<br />

nach Gesundheitsleistungen befriedigt werden und<br />

bedürfen deshalb einer Regelung. Allerdings sollte,<br />

wie bei der ärztlichen Versorgung, den Verhandlungspartnern<br />

die Wahl der Mittel überlassen bleiben.

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