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H. Keller (Hrsg.): Lehrbuch Entwicklungspsychologie

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( f<br />

Kreuzprodu<br />

Kreuzproduktverhältnis ktverhältn is =<br />

( f<br />

+ .5) * (<br />

+ .5) * (<br />

+ .5)<br />

+ .5)<br />

in unserem Falle also<br />

1010.5*<br />

33.5<br />

Kreuzprodu Kreuzproduktverhältnis ktverhältn is =<br />

= 99.34<br />

23.5*<br />

14.5<br />

Dieser Wert an sich ist allerdings nicht sehr<br />

aussagekräftig, wir können weder die Stärke<br />

noch die Richtung des Zusammenhangs angeben.<br />

Dazu bietet sich der natürliche Logarithmus<br />

des Kreuzproduktverhältnisses an. In<br />

unserem Beispiel ergibt sich<br />

Ln (Kreuzproduktverhältnis) = 4.60<br />

Durch das Logarithmieren wird dabei das ursprüngliche<br />

Kreuzproduktverhältnis, das nur<br />

positive Werte annehmen kann (in der Tabelle<br />

gibt es keine negativen Werte !), in einen<br />

Wert umgewandelt, der prinzipiell gesehen<br />

negativ wie positiv unendlich groß werden<br />

kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß im Falle<br />

einer vollständigen Unabhängigkeit der beiden<br />

Variablen oder Verhaltensweisen der Logarithmus<br />

des Kreuzproduktverhältnisses den<br />

Wert 0 annimmt. Das Vorzeichen des logarithmierten<br />

Wertes gibt zudem Aufschluß<br />

über die Richtung des Zusammenhangs. Ein<br />

negativer Wert zeigt an, daß die Häufigkeiten<br />

auf der Nebendiagonalen, d.h. in den Zellen,<br />

die ungleiche Verhaltensweisen beinhalten,<br />

größer sind, als die Häufigkeiten in den Zellen,<br />

die gleiche Verhaltensweisen beinhalten.<br />

Ein positiver Wert hingegen weist den umgekehrten<br />

Fall aus. Zwischen dem Verhalten der<br />

Mutter und dem Verhalten des Kindes in unserem<br />

Beispiel besteht also ein positiver Zusammenhang,<br />

das Verhalten der Mutter und<br />

des Kindes stimmen häufig überein.<br />

Damit haben wir die Frage nach der Art<br />

des Zusammenhangs beantwortet; wir wissen<br />

allerdings noch nicht, ob dieser Zusammenhang<br />

stark oder schwach ist, oder, statistisch<br />

gesehen, signifikant ist oder nicht. Eine solche<br />

Analyse kann nicht einfach auf einer<br />

Kreuztabelle beruhen, in der alle Daten von<br />

allen Dyaden zusammengezogen sind. Zwei<br />

Gründe sind dafür ausschlaggebend (vgl.<br />

hierzu Wickens, 1993): Erstens können wir in<br />

diesem Falle keine Aussage darüber machen,<br />

11<br />

21<br />

f<br />

f<br />

22<br />

12<br />

Beobachtungsmethoden und Auswertungsverfahren<br />

wie homogen der Zusammenhang in der<br />

Stichprobe ist, da wir diese Information<br />

durch das Zusammenfassen in einer einzigen<br />

Tabelle aufgeben. Es könnte also durchaus<br />

sein, daß in einer Stichprobe von vielleicht<br />

50 beobachteten Dyaden 30 einen positiven<br />

Zusammenhang (wie in unserem Beispiel)<br />

aufweisen, während bei 20 Dyaden überhaupt<br />

kein (oder sogar ein entgegengesetzter)<br />

Zusammenhang besteht. Trotzdem würden<br />

wir mit großer Wahrscheinlichkeit bei der<br />

Analyse der kombinierten Tabelle ein positives<br />

Ergebnis erhalten, was aber nicht völlig<br />

richtig ist. Außerdem müßten wir zum Testen<br />

der Signifikanz bei einer solchen Analyse auf<br />

die oben genannten Chi-Quadrat-Statistiken<br />

zurückgreifen. Da wir aber in unserer Tabelle<br />

Häufigkeiten und nicht die Anzahl der Personen<br />

in der Stichprobe analysieren, überschätzen<br />

wir mit einer solchen Analyse die Stärke<br />

des Zusammenhangs, da beim Testen die Anzahl<br />

der Beobachtungen als Stichprobengröße<br />

verwendet wird und jeder Signifikanztest<br />

eine direkte Funktion unter anderem der<br />

Stichprobengröße ist.<br />

Es bietet sich nun aber die Möglichkeit an,<br />

die oben beschriebene Berechnung des Kreuzproduktverhältnisses<br />

für jede Mutter-Kind-<br />

Dyade einzeln durchzuführen. Diese für jede<br />

einzelne Dyade berechneten logarithmierten<br />

Kreuzproduktverhältnisse kann man dann direkt<br />

für weitere Analysen benutzen. Beispielsweise<br />

kann man einen einfachen «t-Test»<br />

durchführen, um die Hypothese zu testen,<br />

daß der mittlere Zusammenhang in der Stichprobe<br />

null ist. Hierbei erhält man durch den<br />

Mittelwert der logarithmierten Kreuzproduktverhältnisse<br />

die Information, in welcher<br />

Richtung möglicherweise ein Zusammenhang<br />

besteht, und durch den «t-Test» die Information,<br />

ob dieser Zusammenhang statistisch<br />

bedeutsam oder zufällig ist.<br />

Bei größeren Stichproben oder Datenmengen<br />

empfiehlt sich der Einsatz von Statistikprogrammen.<br />

Das allgemeine log-lineare<br />

Modell ist in allen größeren Statistikprogrammen<br />

(SPSS, SAS, BMDP etc.) implementiert<br />

und basiert direkt auf dem logarithmierten<br />

Kreuzproduktverhältnis bzw. kann aus diesen<br />

hergeleitet werden (Bishop et al., 1975; Haberman,<br />

1978, 1979; eine gut verständliche<br />

deutschsprachige Einführung gibt Langehei-<br />

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